Bielefelds Trainer Stefan Krämer baute seine Startelf im Vergleich zum 2:4 bei Union Berlin vor der Winterpause auf drei Positionen um: Hübener, Schütz und Leihspieler Sahar (Hertha BSC) rückten für Feick (Gelbsperre), Burmeister und Jerat (beide Bank) zu Beginn herein. St. Paulis Trainer Roland Vrabec reagierte auf die letzte 0:2-Niederlage gegen Karlsruhe mit ganzen vier Wechseln. Gonther, Neuzugang Trybull (SV Werder Bremen), Nöthe und Thy agierten für Nehrig, Mohr, Kalla und Maier. Gänzlich passen musste Boll (Knieprobleme).
Abwehrsorgen stilllegen
Mit Kapitän Hornig, der jüngst seinen Vertrag bis 30. Juni 2016 verlängert hatte , wollten die Bielefelder im Fußballjahr 2014 vor allem die Abwehrprobleme in den Griff bekommen. Mit 36 Gegentreffern stellten die Ostwestfalen nämlich schon vor der Partie die schwächste Defensive der 2. Bundesliga. Diesen Plan zu durchkreuzen versuchten die Kiezkicker, weswegen mit Nöthe, Thy und Bartels im Prinzip gleich drei Stürmer begannen.
Volldampf voraus
Dementsprechend suchten die Gäste ihr Heil direkt in der Offensive - die Hausherren aber, sie taten es ihnen gleich. So entwickelte sich eine extrem unterhaltsame Anfangsphase. Klos prüfte direkt mal Torhüter Tschauner (2.), Rzatkowski versuchte wenig später, einen Elfmeter herauszuholen - ohne Erfolg: Gelb (3.). Einen Strafstoß gab es wenig später dennoch, allerdings auf der anderen Seite: Thorandt traf Schönfeld zwar nur leicht, für Schiedsrichter Gagelmann reichte dies aber für einen Pfiff (7.). Warum die starke Anfangsviertelstunde jedoch ohne Torerfolg blieb, lag unter anderem daran, dass Hübener die größte Chance vom Punkt an die Latte nagelte (8.). Im Gegenzug vergab außerdem Schachten eine exzellente Kopfballchance aus knapp fünf Metern (10.).
Die Ex-Bremer bekommen Hilfe
In der Folge nahm das Tempo etwas ab, die Defensivreihen dominierten etwas mehr. Und als sich wirklich kein Tor andeutete, schlug das Leder im Netz ein: Bielefelds Appiah verlor nach einem Heber von Trybull den Halt und fiel hin. Daraufhin hatte Thy freie Bahn und legte den Ball mit links ins lange Eck. Das Tor war damit durch eine Kombination von Ex-Bremern entstanden, da auch Thy einst bei Werder gekickt hatte (30.). Die letzten Minuten im ersten Durchgang klangen dann ohne weitere Höhepunkte aus. Dennoch: Die Zuschauer sahen bis dato eine höchst unterhaltsame Partie, ...
Der 20. Spieltag
Aluminiumtreffer Nummer zwei
..., die auch im zweiten Durchgang ihrer Gangart treu blieb. Mit deutlichen Parallelen zu den ersten 45 Minuten tankten sich beide Mannschaften stets in Richtung des gegnerischen Strafraums vor. Nöthe kam zu den ersten guten Gelegenheit (50. und 52.). Klos setzte wenig später eine Lorenz-Ecke an den Pfosten (55.). Die Bielefelder mussten sich bis dato klar in Sachen Effektivität geschlagen geben - wenig später noch um so deutlicher.
Ex-Fürther Nöthe sticht einfach, DSC-Joker gar doppelt
Es folgte ein exzellenter Angriff der Paulianer: Buchtmann lief sich über links frei und erkannte nach dem guten Pass von Bartels mit dem Ball am Fuß in der Mitte den freien Nöthe. Der musste abstauben, wurde zudem kurz darauf durch Verhoek ersetzt (61.). DSC-Coach Krämer reagierte ebenfalls, brachte für Sahar den von Köln ausgeliehenen Przybylko. Und der Joker, er stach prompt zu: Appiah tankte sich auf der rechten Seite stark zur Grundlinie durch und setzte eine präzise Flanke auf den lange Pfosten. Dort schraubte sich der Joker freistehend in die Lüfte brauchte nur noch einzunicken (69.). Die Alm tobte nun. Lorenz versuchte es unter anderem mit einem direkten Freistoß (74.). Appiah gar mit einem Fallrückzieher, der knapp vorbeiging (82.). Die Kiezkicker wussten die Räume für Konter final nicht wirklich zu nutzen, gaben den Ball stets viel zu schnell her. Das rächte sich: Wieder war es Appiah, der glänzend flankte. Und wieder tankte sich Przybylko freistehend am langen Pfosten hoch und nickte zum verdienten Ausgleich ein (90. +2).
Am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) muss Bielefeld nach Paderborn, St. Pauli empfängt am Samstag (13 Uhr) den VfL Bochum.