Bielefelds Trainer Jürgen Kramny veränderte seine Startelf im Vergleich zum knappen und in der zweiten Hälfte äußerst abwechslungsreichen 2:3 in Karlsruhe auf drei Positionen: Cacutalua, Voglsammer und Brandy begannen anstelle von Salger, Junglas und Hemlein (jeweils Bank).
Der neue 1860-Coach Vitor Pereira nahm gegenüber dem 2:1 gegen Fürth , dem ersten Sieg im ersten Pflichtspiel unter der Regie des Portugiesen, ganze vier Veränderungen vor: Neuzugang Gytkjaer stürmte für den zumindest für ein Spiel sportlich aussortierten und von seinem Kapitänsamt zurückgetretenen Aigner. Außerdem starteten Amilton, Lumor und Ba in ihrem jeweils ersten 1860-Spiel für Aycicek (angeschlagen und nach individueller Aufwärmphase vor dem Spiel gänzlich aus dem Kader genommen), Stojkovic und Mauersberger (jeweils Bank).
Klos eröffnet, Gytkjaer kontert
Von Selbstvertrauen war bei den Giesingern nach dem Dreier gegen Fürth aber nichts zu merken. Ganz im Gegenteil: Die Löwen ließen sich von den in der Anfangsphase enorm Druck machenden Bielefeldern nach hinten drängen und kamen kaum zu Entlastungsaktionen. Die logische Quittung folgte auf dem Fuß: Nach einem weiten Freistoß von der Mittellinie aus an die Strafraumkante legte der Münchner Uduokhai den Ball unfreiwillig und perfekt zugleich mit dem Kopf in den Rückraum zu Klos ab. Der DSC-Kapitän fackelte nicht lange und schweißte das Leder mit einem saftigen Linksschuss zum 1:0 in die Maschen (12.).
Erster Treffer im Löwen-Dress: Christian Gytkjaer. imago
Dieses 0:1 schien allerdings auch als Weckruf für 1860 zu gelten, denn die Pereira-Elf fand nun minütlich besser rein und hatte kurz nach dem Gegentreffer auch die perfekte Antwort parat: Amilton startete von der Mittellinie aus ein Dribbling bis vor den Strafraum, wo er für den mitgelaufenen Lacazette ablegte. Dieser wiederum hatte das Auge für den links im Strafraum freistehenden Gytkjaer. Der 1860-Neuzugang befand sich zwar in Rücklage, drehte die Kugel aber herrlich mit rechts ins rechte Eck. Ein überragendes Tor von dem erstmals eingesetzten, neuen Hoffnungsträger der Münchner Löwen (13.).
Klos steht goldrichtig
2. Bundesliga, 19. Spieltag
In den nächsten Minuten blieb das zuweilen auch mit harten Bandagen geführte Spiel zwar spannend, richtige Chancen sprangen allerdings lange Zeit nicht mehr heraus. Es lief auf ein 1:1 zur pause hinaus, doch die Arminen sollten noch zu einem etwas glücklich zustande gekommenen Tor kommen: Nach einer unübersichtlichen Situation im Strafraum mit einem Abschluss von Nöthe und einem von DSC-Seite kurz geforderten Elfmeter ergatterte Yabo das Leder und schloss ab. Der Schuss wurde zwar sofort abgefälscht - allerdings direkt vor die Füße von Klos. Der komplett freistehende Kapitän hatte keinerlei Probleme, aus wenigen Metern ins rechte untere Eck einzuschieben und das 2:1 zu besorgen (38.).
Wille und Leidenschaft schlägt Ideenlosigkeit
Mit dem 2:1 ging es demnach in die Katakomben - und mit dem 2:1 sollte dieses Spiel auch zu Ende gehen. Zwar spielten die Bielefelder in Abschnitt zwei ab und an mit dem Feuer, weil sie wirklich nur noch die Führung verwalteten und auf die starke Abwehrarbeit vertrauten. Doch zugegeben: Dieser Plan sollte aufgehen, weil die Pereira-Elf trotz höherer Spielanteile und vor allem trotz mehr Ballbesitz keinerlei Chancen herausspielte: Hesl fing etliche Flanken ab, Klos & Co. räumten ansonsten alles, was Richtung Strafraum kam, rigoros ab.
Damit war es geschehen: Die Arminia fuhr nach drei Spieltagen ohne einen einzigen Punkt wieder einen Dreier im Abstiegskampf ein, während es 1860 verpasste, sich mit einem zweiten Dreier unter Coach Pereira etwas Luft zu verschaffen.
Die Arminia reist am Sonntag (13.30 Uhr) an die Alte Försterei zu Union Berlin. 1860 erwartet am Samstag (13 Uhr) den Karlsruher SC.