Bielefelds Trainer Daniel Scherning musste nach der 0:1-Auswärtsniederlage bei der SpVgg Greuther Fürth auf Hüsing verzichten, der mit einer Sprunggelenksverletzung im Kader gefehlt hatte - Andrade ersetzte ihn. Außerdem nahmen Consbruch, Lepinjica und Klos auf der Bank Platz, dafür begannen Prietl, Lasme und Serra.
FCK-Coach Dirk Schuster konnte gegenüber dem 0:0 gegen den 1. FC Nürnberg ebenfalls nicht aus dem Vollen schöpfen: Kapitän Zimmer musste eine Gelb-Sperre absitzen und wurde durch Opoku ersetzt. Zudem fehlte Zuck im Kader - und Schad stand erstmals in dieser Spielzeit in der Startelf. Zuvor hatte der 25-Jährige nur zwei Einwechslungen zu Beginn der Saison verbuchen können.
"Von der personellen Situation und dem Potenzial, das Arminia hat, hat sie überhaupt nichts mit dem Tabellenende zu tun", hatte Schuster vor der Partie gesagt - und wurde gleich in den ersten Minuten bestätigt. Der auffällige Okugawa wirbelte erfolgreich gegen gleich drei Gegenspieler und flankte punktgenau auf Serra, der aber keinen Druck hinter den Ball brachte (7.).
Bryan Lasme (re.) musste nach dieser Aktion mit der Ampelkarte vom Platz gehen. IMAGO/Ulrich Hufnagel
Wenig Spektakel - Ampelkarte für Lasme
2. Bundesliga - 15. Spieltag
Im 4-2-3-1 stehend - und damit die Arminia spiegelnd -, konzentrierte sich der FCK zunächst wieder auf die Defensivarbeit, die zuletzt zweimal in Folge dafür gesorgt hatte, dass Luthe nicht hinter sich greifen musste. Dies jedoch auch auf Kosten der Offensive, sodass die erste Halbzeit nach intensivem und vielversprechendem Beginn bis zur Pause abflachte.
Die Arminia hatte zwar etwas mehr vom Spiel, Annäherungen, geschweige denn Chancen, blieben aber aus. Einen großen Aufreger hatte der ersten Durchgang dann aber doch noch: Lasme hatte bereits nach einer halben Stunde wegen eines taktischen Fouls Gelb gesehen, kurz vor dem Pausenpfiff ging der Franzose dann mit zu viel Risiko in einen hohen Ball und traf Gegenspieler Tomiak wohl leicht - Schiedsrichter Patrick Alt zeigte dem Bielefelder die Ampelkarte (44.). DSC-Coach Scherning, der sich bereits zuvor immer wieder beim Schiedsrichter beschwert hatte, sah wegen Meckerns in der Pause zudem Gelb.
Doppelschlag FCK, dann kommt der Schlendrian
So unspektakulär der erste Durchgang war, so spektakulär begann die zweite Hälfte. Eigentlich kam Bielefeld gut aus der Kabine und hatte nach Luthes Unsicherheit die erste Chance gehabt (52.), dann aber schlug der FCK binnen dreier Minuten in Person von Klement (54.) und Opoku (57.) zu und nutzte die Überzahl eiskalt aus.
Doch mit dem 2:0 im Rücken schlich sich etwas der Schlendrian ein: Erst hatte die Arminia noch Pech gehabt, als Rzatkowski mit hohem Risiko nur den Querbalken getroffen hatte (59. ), wenig später spielte Tomiak im Aufbau Okugawa den Ball in den Fuß. Der Japaner legte quer zu Hack, der postwendend den Anschlusstreffer erzielte (60.).
Doppel-Hack, doch das letzte Wort hat Hanslik
Eine halbe Stunde blieb dem Tabellenletzten noch - und diese wollten die Ostwestfalen nutzen. Lautern überließ die Spielkontrolle trotz Überzahl den Gastgebern. Diese spürten die lautstarke Unterstützung der rund 25.000 Zuschauer, liefen mutig an und wurden schließlich belohnt: Redondo traf Klünter im Strafraum, den fälligen Elfmeter verwandelte Hack zu seinem Doppelpack (74.).
Beide Mannschaften gingen in die Schlussphase mit offenem Visier, bei der Arminia kam unter anderem Klos für die letzten zehn Minuten (80.). Die Ostwestfalen rannten an, wollten den Sieg, gingen am Ende aber sogar noch als Verlierer vom Platz. Der eingewechselte Hercher flankte auf den ebenfalls eingewechselten Hanslik, der volley ins Netz (88.) und Bielefeld damit direkt ins Mark traf.
Denn von diesem Rückschlag erholte sich der Gastgeber nicht mehr und nahm trotz eines starken Comebacks in Unterzahl nichts Zählbares mit. Während der FCK dadurch vor der englischen Woche auf 23 Zähler erhöhen konnte, blieb Bielefeld mit elf Punkten auf dem letzten Rang stehen - und ist nun zu Gast beim SC Paderborn am Dienstag (18.30 Uhr). Lautern empfängt hier zeitgleich den KSC.