Entwischt seinem Bewacher Andreas Schmidt: Bielefelds "König" Artur Wichniarek dpa
Bielefelds Coach Ernst Middendorp tauschte nach dem 2:2 gegen Frankfurt seine Startformation nur auf einer Position: Kirch begann für Bollmann als rechter Verteidiger. Bei der Hertha gab es nach dem 3:1 gegen Stuttgart verletzungsbedingte Änderungen. Friedrich (Muskelfaserriss) und Pantelic (Sprunggelenk) fielen aus, Mineiro musste auf der Bank Platz nehmen. So feierten Grahn und von Bergen ihr Bundesligadebüt. Simunic kehrte nach abgelaufener Rotsperre ins Team zurück.
Bereits nach wenigen Sekunden setzte Hertha das erste kleine Ausrufungszeichen in dieser Begegnung. Ebert zog aus spitzem Winkel von der rechten Strafraumhälfte ab und zwang Hain zur ersten Parade des Spiels (3.). Anschließend konnten aber weder die Hertha noch die Arminia überzeugen. Nach knapp zehn Minuten hatte Eigler im Hertha-Strafraum eine erste gute Chance und legte sich den Ball mit einer Drehung auf den rechten Fuß. Doch Simunic zeigte sich auf der Höhe und blockte den Schuss rechtzeitig ab (8.).
Auf Berliner Seite versuchte sich Ebert mehrmals erfolglos als Distanzschütze, doch weder mit seinem Freistoß aus 25 Metern halbrechter Position (11.) noch mit einem Nachschuss nach einer zu kurz geklärten Lucio-Ecke konnte er das Tor der Ostwestfalen gefährden (13.). Bielefelds beste offensive Szene in der ersten Hälfte vergab Eigler, der, nachdem sich Böhme auf dem linken Flügel durchgesetzt hatte, den Ball maßgeschneidert auf den rechten Fuß geflankt bekam. Die Direktabnahme gelang ihm aber nicht hundertprozentig und Drobny musste nicht eingreifen (23.).
Der 3. Spieltag
Damit stellte die Arminia aber auch die eigenen Offensivbemühungen bis zur Pause weitgehend ein. Auch die Hereinnahme von Masmanidis für Nkosi änderte daran nichts mehr (34.). Die Gäste aus der Hauptstadt kamen dagegen noch zweimal vor das Tor, doch Chahed nach einer Vorlage von Grahn (33.) und Okoronkwo vergaben (44.). Nach der Pause brachte Lucien Favre Gilberto für Grahn, und dieser Wechsel brachte mehr Schwung in das Spiel seines Teams. Artistisch probierte es Okoronkwo per Scherenschlag aus kurzer Distanz (47.). Gefährlicher wurde es aber, als der Nigerianer in Berliner Diensten auf seinen Teamkollegen Lucio ablegte. Dessen Schuss donnerte aus 14 Metern an die Querlatte, Hain wäre da machtlos gewesen (48.).
Die Zuschauer sahen nun ein von beiden Mannschaften viel intensiver geführtes Spiel, denn auch die Arminia war aus der Lethargie der ersten Hälfte erwacht. Unter Druck geraten war Drobny im eigenen Fünfmeterraum dazu gezwungen worden, einen Rückpass von Simunic aufzunehmen. Den anschließenden indirekten Freistoß nutzte Masmanidis mit einem gezielten Linksschuss zur Führung für die Ostwestfalen (52.).
Die Hertha-Mauer beim Gegentor: Bielefelds Mijatovic ist Zuschauer beim Führungstor. dpa
Nun ging's hoch her in der Schüco-Arena: Erst vergab Masmanidis einen Fernschuss aus 18 Metern knapp (54.), anschließend musste Hain gegen einen satten Schuss von Okoronkwo all sein Können aufbieten (57.). Bielefeld wartete nun auf die Konterchance und Hertha spielte immer mutiger nach vorne. Doch weder Dardai mit einer Kopfballchance (70.) noch Ebert mit einem Freistoß an die Latte (85.) konnten das Blatt noch wenden. Stattdessen erziwlte Wichniarek nach einer missglückten Rückgabe von Fathi in der Schlussminute noch das zweite Arminentor an diesem Nachmittag (90.).
Die Arminia muss nun am nächsten Spieltag in Duisburg gegen den MSV antreten, die "alte Dame" Hertha BSC empfängt im Olympiastadion den VfL Wolfsburg.