Behielt im Getümmel meist den Überblick: Arminia-Keeper Eilhoff, hier gegen Toni und Demichelis. picture-alliance
Mit exakt der Startelf vom 1:2 in Cottbus begann Arminia-Trainer Michael Frontzeck gegen die Bayern. Kamper (Adduktorenverletzung) und Herzig (Magen-Darm-Grippe) wurden nicht rechtzeitig fit, Kucera (nach Jochbogenbruch) nahm auf der Ersatzbank Platz. Auf Seiten der Münchner musste Jürgen Klinsmann seine Anfangsformation im Vergleich zum 1:1 gegen Barcelona trotz großer Personalsorgen nur auf einer Position verändern. Für Ze Roberto (Wadenprobleme) kam Schweinsteiger ins Team. Neben Klose (Fußoperation) fehlten auch Podolski (Wade), Rensing (Sehnenverletzung an der Hand), Breno (muskuläre Probleme) und Oddo (Sprunggelenk).
Die Bayern starteten druckvoll in die Partie. Mit frühem Forechecking zwang der Rekordmeister die Arminia zu schnellen Ballverlusten im Aufbauspiel. Bereits nach knapp einer Minute musste Eilhoff erstmals eingreifen, als sich ein abgefälschter Schuss von Schweinsteiger gefährlich Richtung rechtes Toreck senkte. In der Folge vergaben Sosa nach einem Eckball sowie Toni im Strafraum nach Flanke des Argentiniers kleinere Kopfballgelegenheiten (8., 13.).
Doch die Arminia legte den anfänglichen Respekt vor den Süddeutschen in der Folge ab. Und hatte nach einer Viertelstunde die beste Chance der gesamten ersten Hälfte: Wichniarek flankte von der rechten Seite mustergültig in die Strafraummitte, wo sich kein Münchner Abwehrspieler für Tesche verantwortlich fühlte. So kam der 21-jährige Mittelfeldakteur mutterseelenallein zum Kopfball, den Butt mit einer Glanzparade noch über die Querlatte lenkte (15.).
In der Folge wurde das Spiel zusehends zerfahrener, vor allem bei Standardsituationen ging es hart zur Sache. Bollmann hatte in der 17. Minute Glück, dass es Schiedsrichter Meyer nach einem Schlag mit dem Handrücken in Richtung von Demichelis' Gesicht bei einer Ermahnung beließ, obwohl auch "Rot" möglich gewesen wäre. Vorangegangen war eine Rangelei mit dem Argentinier, der den Bielefelder im Strafraum festgehalten hatte.
Gefährliche Szenen in Tornähe ergaben sich erst gegen Ende des ersten Abschnitts wieder. Zunächst rettete Bollmann im Fünfmeterraum, nachdem Lell rechts durchgebrochen war (37.), dann entschärfte Eilhoff eine Ribery-Hereingabe im Nachfassen (43.). Schließlich setzte Ottl die Direktabnahme einer Toni-Ablage knapp über das Arminia-Gehäuse (44.). Mit dem insgesamt leistungsgerechten Remis ging es in die Kabine.
Der 28. Spieltag
Auch zu Beginn des zweiten Abschnitts waren es die Bayern, die schwungvoller starteten. Mit einem Unterschied: Anders als in Durchgang eins verebbte der erste Druck nicht nach wenigen Minuten. Erste Schussgelegenheiten von Sosa und Schweinsteiger konnte Eilhoff noch abwehren (53., 56.). Doch die Qualität der Münchner Tormöglichkeiten nahm nun zu. Erst scheiterte Lucio am Außennetz. Dann rettete Eilhoff wenige Sekunden später nach guter Toni-Chance, nachdem Ribery den Italiener aus abseitsverdächtiger Position per Steilpass Richtung Tor geschickt hatte (63.).
Nach dem anschließenden Eckball war es erneut eine französisch-italienische Koproduktion, die den FC Bayern auf die Siegerstraße brachte. Ribery konnte links vom Strafraumrand ungehindert flanken, Toni im Fünfmeterraum unbedrängt einköpfen (64.). In der Folge spielten die Bayern weiter nach vorne, während die Arminia zwar viele Freistöße im Mittelfeld zugesprochen bekam, die Münchner bei Standardsituationen jedoch kaum in Gefahr bringen konnte.
Bayern-Jubel: Lell und van Bommel herzen Torjäger Toni nach dem Tor des Tages in Bielefeld. picture-alliance
Im Gegenteil: Lahm, dessen Hereingabe von links sich auf die Querlatte senkte (75.), der eingewechselte Altintop nach wunderbarem Zuspiel von Ribery (87.) sowie Toni allein vor dem Tor in der Nachspielzeit vergaben hochkarätige Gelegenheiten für die Bayern. Auf der Gegenseite war es einzig Mijatovic, der kurz vor Schluss mit einem Kopfball für ernste Torgefahr vor dem Tor von Butt sorgte (89.), auch wenn es aufgrund des knappen Vorsprungs bis zum Schluss spannend blieb.
Bielefeld muss nun am nächsten Wochenende beim Abstiegskrimi sonntags in Gladbach punkten. Bayern erwartet am kommenden Samstag zuhause die zuletzt stark aufgelegten Schalker.