Bayern-Trainer Jupp Heynckes veränderte seine Startformation im Vergleich zum 2:1-Sieg in Leverkusen auf drei Positionen: Kapitän Lahm, Kroos und Pizarro durften von Beginn an spielen. Alaba, Rafinha sowie der verletzte Gomez mussten dafür weichen. Müller, Ribery und Mandzukic saßen auf der Bank. HSV-Coach Thorsten Fink wechselte nach der 0:1-Heimniederlage gegen Augsburg zweimal: Van der Vaart, der zuletzt krankheitsbedingt gefehlt hatte, stand wieder zur Verfügung und durfte von Anfang an ebenso wie Skjelbred ran. Arslan nahm dafür auf der Bank Platz, Jansen fehlte gegen seinen Ex-Klub gelbgesperrt.
Shaqiri benötigt nicht einmal fünf Minuten
Die Meisterschaft konnte noch nicht entschieden werden, da Dortmund in Stuttgart (2:1) gewonnen hatte. Das bedeutete aber nicht, dass die Bayern bei nasskalten Bedingungen weniger motiviert waren. Zwar verteidigte der HSV in den ersten Momenten des Spiels sehr aggressiv und hoch, aber ein frühes Gegentor konnten die Nordlichter so nicht verhindern. Kroos legte kurz vor dem Sechzehner quer zu Shaqiri. Der Schweizer schoss zielgenau aus 20 Metern ins lange Eck zur Münchner Führung (5.).
Der 27. Spieltag
Das Tor spielte dem Rekordmeister selbstverständlich in die Karten. So ließen die Münchner Ball und Gegner gut laufen und kontrollierten das Geschehen auf dem Rasen. Der HSV hatte hingegen seine Probleme, sich durch die Reihen der Münchner zu kombinieren, musste stattdessen seine Angriffe immer wieder abbrechen und den defensiven Rückpass spielen. Erst nach 17 Minuten gab Son den ersten Hamburger Torschuss ab.
HSV bricht ein: Schweinsteiger, Robben und Pizarro dürfen auch
Doch dann kam schon wieder die rote Angriffswelle des FCB. Erst rettete Diekmeier vor dem einschussbereiten Robben (18.), ehe Schweinsteiger beim folgenden Eckball am kurzen Pfosten zum 2:0 einnickte (19.). Weitere 120 Sekunden später verpasste Pizarro das 3:0, kurz darauf hielt Adler einen Javi-Martinez-Kopfball fest (24.). Hamburg brach jetzt schon förmlich zusammen. Es konnte einem, ob des Münchner Chancenplus‘, Angst und Bange um den HSV werden - zu Recht!
Beinahe jeder Schuss ein Treffer: Claudio Pizarro überwindet René Adler zum 3:0. Nicht der letzte Treffer des Peruaners. getty image
Denn es ging weiterhin nur in eine Richtung: Nach klasse Zuspiel von Javi Martinez scheiterte Robben im Eins-gegen-Eins an Adler, bevor Pizarro nach der nächsten Ecke sein langes Bein hinhielt und auf 3:0 stellte (30.). Jeder Schuss war nun ein Treffer, so auch der folgende: Robben spielte den Doppelpass mit Pizarro und vollendete zum 4:0 (33.). Die Leistung des HSV grenzte beinahe an Arbeitsverweigerung und so fing sich der Liga-Dino mit dem Ende der ersten Hälfte sogar noch das 0:5. Pizarro stand nach einem Pfostenschuss von Shaqiri goldrichtig (45.).
FCB gibt weiterhin Gas - speziell Robben und Pizarro
Wer nun erwartet hatte, dass Bayern in der zweiten Hälfte einen oder gar mehrere Gänge zurückschalten würden, der irrte: Pizarro machte nach Vorarbeit von Robben mit einem sehenswerten Hackentreffer das halbe Dutzend voll (53.), ehe sich der Peruaner eine Minute später revanchierte und Robben Adler zum 7:0 überlupfte. Nach 63 Minuten brachte Heynckes Ribery und Müller für Robben und Shaqiri aufs Feld. Die zwei Neuen fügten sich umgehend ins Spiel ein und bereiteten Pizarros vierten Schlag vor (68.).
Doch auch der HSV durfte noch seinen Ehrentreffer bejubeln. Bruma köpfte nach einer van-der-Vaart-Ecke zum 1:8 ein (75.). Aber: Sekunden später stellte Ribery mit seinem siebten Saisontreffer den alten Abstand wieder her (76.). Eine kurze Schrecksekunde gab es dennoch für die Heynckes-Elf: Schweinsteiger knickte nach einem Zweikampf mit Arslan um, konnte aber weiterspielen. Der Schlusspunkt in einer sehr einseitigen Partie war allerdings dem Gast vorbehalten: Westermann köpfte nach einer weiteren van-der-Vaart-Ecke zum 2:9-Endstand ein (86.).
Der FC Bayern bestreitet am kommenden Dienstag (20.45 Uhr) das CL-Viertelfinale gegen Juventus, bevor es am Samstag (15.30 Uhr) in der Bundesliga bei der Frankfurter Eintracht weitergeht. Der HSV empfängt am selben Tag (18.30 Uhr) Freiburg.