Die Bayern wollten nach dem 4:0 im Spitzenspiel bei Borussia Dortmund und dem 2:1 gegen Galatasaray Istanbul am Mittwoch, das den vorzeitigen Gruppensieg bedeutet hatte, gegen Aufsteiger Heidenheim nachlegen und damit Tabellenführer Leverkusen unter Druck setzen.
Dabei musste der Rekordmeister aber auf Musiala (Oberschenkelverletzung) und Goretzka (muskuläre Probleme) verzichten, Müller und Startelf-Debütant Pavlovic begannen. Zudem ersetzten Laimer, Sarr (erster Bundesliga-Startelf-Einsatz seit April 2021) und Gnabry (Bundesliga-Comeback) den weiter rotgesperrten Kimmich sowie Davies und Coman.
Heidenheim mit erster Chance - Kane eiskalt
Mit insgesamt fünf Änderungen in der Startelf brauchte der FC Bayern etwas, um in der Partie anzukommen. Die erste Aktion vor dem Tor gehörte Heidenheim, Schöppner wurde aus kurzer Distanz gerade noch geblockt (4.). Danach übernahmen die Münchner die Kontrolle und stachen nach zwei Annäherungen von Upamecano (9.) und Sané (10.) eiskalt zu: Sané bediente Kane, der aus der Drehung gegen mehrere Gegenspieler einschoss (14.).
Die Gäste aus Heidenheim, bei denen 2:0 gegen Stuttgart Föhrenbach für Beck spielte, verschoben auch nach dem Rückstand diszipliniert und ließen nicht allzu viel zu. Nach vorne sollte es dann schnell und mit wenigen Kontakten gehen, Kleindienst verzog aus aussichtsreicher Position (20.).
Kane nutzt seine Freiheiten
Viel mehr brachten der Aufsteiger aber im letzten Drittel zunächst nicht zu Stande. Die spielbestimmende Mannschaft blieb der FCB, der phasenweise 75 Prozent Ballbesitz hatte, im letzten Drittel aber nur selten zwingend wurde. So dauerte es bis in Minute 32 bis zur nächsten großen Chance. Sané ließ nach einem Steilpass von Müller das 2:0 liegen, genau wie kurz vor der Pause Sarr (43).
Bundesliga - 11. Spieltag
Trotzdem gingen die Bayern mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine: Die nach der Sarr-Chance folgende Ecke servierte Sané perfekt auf den Kopf des total ungedeckten Kane, der Stürmer markierte per Kopf aus elf Metern sein bereits 17. Saisontor (44.).
Der zweite Durchgang begann dann sehr gemächlich. Heidenheim versuchte zwar vorne etwas früher zu pressen, die Bayern befreiten sich aber immer wieder und hatten die Partie weiter unter Kontrolle. Mit Konsequenz gingen sie aber nicht aufs dritte Tor, Kanes Versuch, den Müller entschärfte, blieb eine seltene Ausnahme (58.).
Kims Aussetzer bringt Heidenheim wieder ran
Dann verlor der Rekordmeister, der in Minute 61 zuvor dreimal gewechselt hatte - Guerreiro, Tell und Choupo-Moting kamen für Upamecano, Müller und Gnabry, innerhalb von drei Minuten die Spielkontrolle.
Nach einem Ballverlust von Choupo-Moting konterte Heidenheim, Kim fälschte Dinkcis Flanke an den zweiten Pfosten zum einschussbereiten Kleindienst ab (67.). Kurz darauf spielte Kim einen Katastrophenpass auf Beste und fälschte den Schuss dann auch noch unhaltbar für Neuer ab zum 2:2 ab (70.).
Bayern antworten direkt
Wachgerüttelt vom Doppelschlag zogen die Münchner das Tempo wieder an und kamen postwendend durch Guerreiros erstes Tor im Bayerntrikot zum 3:2 (72.). Kane ließ für den Rekordmeister, der nun wieder deutlich konzentrierter und konsqeuenter agierte, zweimal das 4:2 liegen (78., 82.). Den Endstand besorgte dann nach einem Konter der ungedeckte Choupo-Moting per Kopf (85.).
Damit schließen die Bayern die Woche vor der anstehenden Länderspielpause perfekt ab, auch wenn es zwischenzeitlich einmal eng wurde. Durch eine Leistungssteigerung nach dem 2:2 reichte es gegen mutige Heidenheimer zum fünften Bundesliga-Sieg in Folge.
Am 24. November geht es für die Bayern am Freitagabend (20.30 Uhr) in der Bundesliga beim 1. FC Köln weiter. Der FCH bekommt es am Sonntag (15.30 Uhr) mit Bochum zu tun.