Die Startelf von Baryssaus Chefcoach Viktor Goncharenko entsprach exakt derjenigen, die zuletzt den 3:1-Überraschungserfolg gegen Bayern München gelandet hatte.
Valencias Trainer Mauricio Pellegrino warf im Vergleich zum 3:2-Sieg gegen Bilbao in der Primera División das Personalkarussell kräftig an: Für Keeper Guaita, Barragan, Victor Ruiz, Mathieu, Viera, Jonas und Juan Bernat liefen Diego Alves (Tor) sowie Joao Pereira, Ricardo Costa, Cissokho, Albelda, Feghouli und Guardado auf.
Valencia begann in Minsk sehr offensiv, drückte die Hausherren tief in deren Hälfte. Die ersten zehn Minuten gehörten einzig den Spaniern, die durch Soldados Schrägschuss eine erste gute Möglichkeit verzeichneten (5.).
Die Goncharenko-Schützlinge befreiten sich erstmals nach gut zehn Minuten aus der Umklammerung, der ehemalige Wolfsburger Ricardo Costa grätschte dem einschussbereiten Rodionov nach Hlebs Pass im letzten Moment den Ball vom Fuß (12.). Auf der anderen Seite brachte Guardado nach Soldado-Solo in aussichtsreicher Position keinen Druck hinter den Ball (15.).
Valencias Überlegenheit hielt auch in der Folge an. Die Gäste pressten früh, erzielten so viele schnelle Ballgewinne, konnten sich aber zunächst keine weiteren Chancen erarbeiten. BATE lauerte auf Konter, denen es aber aufgrund mangelnder Präzision an Gefährlichkeit fehlte.
Der Pellegrino-Elf fehlte es an Zielstrebigkeit. Zu sehr war das Spiel in die Breite angelegt, wobei Baryssau die Räume auch sehr gut verdichtete. Nach einer halben Stunde nahmen die Weißrussen selbst immer mehr das Heft in die Hand und liefen bei Temperaturen um sechs Grad Celsius langsam heiß.
Diego Alves zeigte sich nach Klasse-Solo von Pavlov auch gegen den Nachschuss von Lihtarovich auf dem Posten (31.), Rodionovs Hechtkopfball aus sieben Metern flog in die Arme des Valencia-Keepers (36.), Simics Kopfball sauste drüber (42.).
Nur vereinzelt kam Valencia noch vor das gegnerische Tor, Sekunden vor der Pause aber entscheidend: Simic foulte Soldado im Sechzehner, der spanische Nationalspieler selbst verwandelte den Strafstoß sicher (45.+1).
Spielbericht
Beide Teams begannen Durchgang zwei mit unverändertem Personal. Vom Publikum frenetisch angefeuert fuhren die Hausherren wütende Attacken Richtung Gästetor, nach Hlebs Vorarbeit scheiterte Rodionov vom linken Fünfereck an Diego Alves' Fußabwehr.
Doch im Gegenzug nahm die Pellegrino-Elf dem Kontrahenten den Wind aus den Segeln: Guardado flankte aus dem linken Halbfeld, in der Mitte landete Soldados humorloser Volleyschuss aus neun Metern im rechten Eck (55.).
BATE war konsterniert, Valencia verpasste zunächst nachzulegen (Tino Costa, 57., Guardado, 59., 66.). Die Weißrussen ihrerseits suchten vergeblich nach einer Antwort. Zu kompliziert, zu umständlich, gegen defensiv clevere Gäste ohne echte Durchschlagskraft.
Wie's geht, zeigten Tino Costa und wer sonst als Soldado im Zusammenspiel gegen fünf Abwehrspieler: Der Argentinier, vom Torjäger eingesetzt, passte von halbrechts zentimetergenau auf den von drei Gegenspielern umringten Stürmer, und Soldado netzte aus sieben Metern erneut eiskalt ein - 0:3 (69.).
Viel mehr passierte nicht mehr. Soldado hätte sein Torkonto fast noch einmal erhöht (76.), ehe er wenig später verdientermaßen vorzeitig zum Duschen durfte. Auf der Gegenseite stand der eingewechselte Bressan dicht vor einer Resultatsverbesserung (83.), am Ende blieb es aber beim klaren Auswärtssieg der Spanier.
Baryssau bestreitet das nächste Pflichtspiel erst am 7. November (20.45 Uhr) - dann reist die Goncharenko-Truppe zum Rückspiel nach Valencia. Die Spanier bekommen es vor dem erneuten Vergleich mit den Weißrussen in der Primera División am Samstag (18 Uhr) auswärts mit Betis Sevilla zu tun.