Den Traum von der Meisterschaft wollte Lewandowski unter der Woche in einem großen Interview noch nicht begraben. Angesichts von nun zehn Punkten Rückstand nach dem 24. Spieltag auf Erzrivale Real Madrid erscheint dieses Ziel allerdings nicht mehr sehr realistisch. Gerade auch mit Blick auf die Leistung Barcelonas beim enttäuschenden 3:3 gegen Aufsteiger Granada.
Dabei hatte es vor Anpfiff bereits die erste gute Nachricht gegeben: Drei Monate nach seiner Rücken-Operation stand ter Stegen bei Barcelona wieder zwischen den Pfosten und trug in Abwesenheit von Sergi Roberto sogar die Kapitänsbinde.
Und der deutsche Nationalkeeper sah, wie Gündogan nach neun Minuten und feiner Hacken-Vorlage von Lewandowski beinahe die erste Großchance gehabt hätte. Nach 14 Minuten durfte er dann die Führung bejubeln: Joao Cancelo flankte punktgenau auf Lamine Yamal, was der 16-Jährige zu seinem zweiten La-Liga-Tor nutzte - 1:0.
ManUnited-Leihgabe Pellistri scheitert - und trifft dann doch
Wirklich Sicherheit kam dadurch allerdings nicht ins Spiel der Katalanen, die sich in der Folge einige Ungenauigkeiten leisteten - darunter auch eine von ter Stegen. In Minute 41 lag dann das 2:0 in der Luft, doch nach einer Traum-Kombination rettete Hongla auf der Linie gegen Lewandowski. Im Gegenzug glich Granada aus: ManUnited-Leihgabe Pellistri bediente den in Barcelona ausgebildeten Ricard, der ter Stegen mit seinem wuchtigen Schuss unter die Latte düpierte (43.).
Mit deutlich vernehmbaren Pfiffen wurden die Hausherren in die Kabine verabschiedet. Die erste Annäherung nach dem Seitenwechsel kam von Lewandowski, doch der Schuss mit links offenbarte die Probleme des Polen mit seinem schwächeren Fuß (53.). Kurz darauf scheiterte Pellistri frei vor ter Stegen (57.), um den DFB-Keeper nur drei Minuten später doch zu überwinden: Nach Fehler von Cubarsi legte Uzuni quer, Pellistri schob zum überraschenden 2:1 für Granada ein (60.).
Die wütende Antwort Barcelonas ließ nicht lange auf sich warten, weil Gündogan Mitspieler Lewandowski fein bediente - und der Pole diesmal eiskalt vollstreckte (63.). Diese wilde Phase war aber noch nicht am Ende, denn Granada ging in Minute 66 wieder in Führung: Maouassa flankte gefühlvoll auf den Kopf von Ignasi Miquel, der ter Stegen zum dritten Mal an diesem Abend überwand.
Xavi wechselt offensiv - Immer wieder Lamine Yamal
Die Hausherren mussten nun mehr investieren, Coach Xavi wechselte auch offensiv. Eine Minute nachdem das vermeintliche 3:3 von Joker Fermin wegen einer Abseitsstellung von Inigo Martinez zu Recht aberkannt wurde (79.), gelang doch der Ausgleich - dank Lamine Yamal. Der Linksfuß stahl dem 21 Jahre älteren José Callejon den Ball vom Fuß und donnerte ihn aus halbrechter Position vor dem Sechzehner flach ins kurze Eck (80.).
Im Gegenzug hätte Granada beinahe auf 4:3 gestellt, doch diesmal rettete ter Stegen gegen Uzuni glänzend (82.). Die letzten beiden gefährlichen Aktionen des Spiels initiierte schließlich Lamine Yamal, doch erst flog seine Flanke knapp am linken Pfosten vorbei (90.), dann köpfte Joker Guiu seine Hereingabe rechts vorbei (90.+1).
Barcelona wird sich bis zum nächsten Samstag (18.30 Uhr) sammeln müssen, dann steht das Auswärtsspiel bei Celta Vigo an - gefolgt vom Achtelfinal-Hinspiel bei der SSC Neapel am 21. Februar. Granada hat sieben Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, wird auf den Auftritt in Katalonien aber aufbauen wollen.