Beide Mannschaften dürften sich am Samstag auf dem Sofa gefreut haben: Konkurrent Real Madrid patzte bei Betis Sevilla (1:1). Damit hatte Girona im Topspiel die Chance, an die Tabellenspitze zu springen. Barça wollte derweil den Rückstand auf die Madrilenen auf zwei Punkte verkürzen.
Dementsprechend entwickelte sich von Beginn an eine rasante Partie, in der die Gäste früh in Führung gingen. Christensen verschätzte sich folgenschwer bei einem Steckpass auf Tsygankov, der Torschütze Dovbyk bediente (12.) - die beiden Ukrainer waren genau wie die weiteren neun Startelf-Spieler nach dem 5:2 beim CF Orihuela in der 2. Runde des spanischen Pokals in die Anfangsformation zurückgekehrt.
Lewandowski kontert Dovbyk
Die Hausherren, bei denen Xavi der gleichen Elf wie schon beim 1:0 über Atletico sein Vertrauen schenkte, zeigten sich vom Rückstand unbeeindruckt und antworteten durch Lewandowski postwendend (19.). Doch nach dem Ausgleich zog sich Barça zurück und agierte in der Defensive plötzlich sorglos, sodass Inaki Pena gegen Miguel den erneuten Rückstand verhindern musste (27.).
La Liga, 16. Spieltag
In der Offensive blieb Barça hingegen gefährlich: Nach gut einer halben Stunde zeigten dann Joao Felix und Joao Cancelo ihre spielerische Klasse, letztgenannter schoss dann aber nur Gazzaniga an (31.). Besser machte es Miguel, nachdem er kurz zuvor seine zweite Möglichkeit vergeben hatte (39.), mit der Pike - der Außenspieler bekam kaum Gegenwehr (40.). Weil Lewandowski nach feiner Vorarbeit von Pedri noch den Ausgleich liegenließ (45.+3), nahmen die mutigen Gäste das 2:1 mit in die Kabine.
Torwart Gazzaniga leitet das 3:1 ein
Derart chancenreich ging es nach dem Wiederanpfiff zunächst nicht weiter. Die Gastgeber rannten gegen die engmaschige Gäste-Defensive an und ließen die Kugel meist zirkulieren, bis ein Akteur aus der Distanz abzog - häufig suchte Gündogan den Abschluss. So auch in der 68. Minute, als er nach Vorarbeit vom eingewechselten Ferran Torres verzog.
Girona setzte hingegen bis zur Schlussphase kaum noch gefährliche Nadelstiche. Dennoch schossen die Blanquivermells das nächste Tor. Einen Abstoß verlängerte Stuani auf Valery, der Koundé stehenließ und einschob (80.) - der Beginn einer wilden Schlussphase. Während Savio (82.) und Solis (89.) auf der einen Seite das 4:1 verpassten, schoss Fermin auf der Gegenseite per Fallrückzieher drüber (88.).
Girona enteilt Barcelona auf sieben Punkte
Kaltschnäuziger als sein junger Mitspieler zeigte sich anschließend Gündogan, der clever den Körper reinstellte und zum Anschluss traf (90.+2) - der Treffer entfachte Hoffnung bei den Heimfans, die wieder lauter wurden. Beinahe hätten sie noch den Ausgleich bejubeln können, doch Lewandowski köpfte rechts vorbei (90.+3). Zwei Minuten später sorgte Stuani auf der Gegenseite aus kurzer Distanz für den Schlusspunkt.
Durch das 4:2 sprang Girona vorbei an Real an die Tabellenspitze und enteilte dem nun viertelplatzierten FCB auf sieben Punkte.
Barça ist am kommenden Mittwoch wieder in Aktion, dann geht es ab 21 Uhr im abschließenden CL-Gruppenspiel gegen Antwerpen. Girona muss am Montag, den 21. Dezember (21 Uhr), gegen Alaves ran.