Der Augsburger Chefcoach Markus Weinzierl tauschte nach der 0:2-Niederlage bei Hannover 96 zweimal: Callsen-Bracker und Werner waren für Hong (Fußprellung) und Djurdjic (muskuläre Probleme) fest eingeplant, doch dann meldete sich Werner beim Aufwärmen ab, sodass Caiuby unverhofft eine Bewährungschance von Beginn an erhielt.
Gladbachs Trainer Lucien Favre tauschte derweil im Vergleich zum 4:1-Heimsieg gegen Werder Bremen auf drei Positionen: Korb, Hahn und Hazard ersetzten Wendt, Traoré und Herrmann (alle Bank).
Aus Sicht der Gastgeber begann die Partie denkbar schlecht: Callsen-Bracker war bei einem hohen Ball nicht ganz bei der Sache und erlaubte sich ein unnötiges Handspiel im eigenen Sechzehner. Schiedsrichter Bastian Dankert blieb nichts anderes übrig, als auf Elfmeter zu entscheiden - Kruse ließ sich nicht zweimal bitten und stellte auf 1:0 (3.).
Der 17. Spieltag
Die Fuggerstädter brauchten eine Weile, um sich von dem frühen Rückstand zu erholen, ergriffen aber mit fortschreitender Spieldauer das Kommando gegen tief stehende und abwartend agierende Gladbacher. Die Borussia hatte auf Kontertaktik umgestellt, ließ den Gegner kommen und hätte nach 17 Minuten beinahe das 2:0 markiert: Baba rettete jedoch in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Hrgota und durfte nur drei Minuten danach den Treffer zum 1:1 bejubeln: Essweins Flanke legte Altintop eher unfreiwillig für Feulner ab, der sich dennoch bedankte und aus 15 Metern trocken vollendete.
Der Ausgleich war redlich verdient, weil sich der FCA als absolut ebenbürtiger Gegner der Borussen entpuppt hatte. Im Allgemeinen war es eine unterhaltsame Begegnung zweier Mannschaften, die sich absolut auf Augenhöhe begegneten. Viel spielte sich in dem temporeichen Duell im Mittelfeld ab, ab und an ging es vor den Toren dann aber doch kernig zur Sache: Brouwers zwang FCA-Schlussmann Manninger zu einer Glanzparade (32.), während auf der Gegenseite Feulner (36.) und Callsen-Bracker (39.) zu unpräzise waren. Am 1:1-Halbzeitstand änderte sich also nichts.
Steigerung nach Wiederanpfiff - Bobadilla verletzt
Verladen: FCA-Schlussmann Manninger fängt sich das 0:1. picture alliance
Im zweiten Durchgang erreichten die Kontrahenten sogar ein noch höheres Level als zuvor - Hälfte zwei hatte Chancen am laufenden Band zu bieten. Die Torhüter rückten nun verstärkt in den Mittelpunkt: So glänzte Manninger gegen Hahn (49.) und Hazard (66.), während auf der Gegenseite Sommer bei einem Fast-Eigentor von Hahn (56.) sowie im Eins-gegen-Eins gegen Esswein (57.) auf sich aufmerksam machte. Machtlos war der Schweizer Schlussmann allerdings in der 51. Minute gewesen, als Bobadilla das Blatt zugunsten der Hausherren gewendet hatte.
Die Partie gönnte sich kaum eine Verschnaufpause, es ging hin und her - manchmal ging das aber auf Kosten der Genauigkeit. In anderen Worten: Hüben wie drüben schlich sich der Fehlerteufel ein, nichtsdestotrotz gab es ab und an gefährliche Abschlüsse zu sehen: Bobadilla (70.) sowie auf der Gegenseite Kruse (71.) und Alvaro Dominguez (76.) hatten kein Abschlussglück. Bei Bobadilla kam in der Schlussphase sogar noch Verletzungspech hinzu: Der Argentinier musste nach 80 Minuten unter Schmerzen ausgewechselt werden.
Doch auch ohne den bulligen Angreifer verstand sich der FCA darauf, die drei Punkte dank disziplinierter Abwehrarbeit und einer schlechten Chancenverwertung der Gladbacher (Hazard, 86.) über die Zeit zu bringen und damit den eigenen Abwärtstrend von zuvor zwei Niederlagen in Folge zu stoppen. Bemerkenswert auch: Gladbach kassierte nach zuvor vier Spielen ohne Niederlage in Folge mal wieder eine Pleite und wartet darüber hinaus noch immer auf den ersten Bundesliga-Dreier in Augsburg.
Damit verabschieden sich beide Mannschaften in die Winterpause. Zum Auftakt der Rückrunde empfängt Augsburg am Sonntag, den 1. Februar (17.30 Uhr), die TSG aus Hoffenheim. Gladbach gastiert einen Tag zuvor (15.30 Uhr) beim VfB Stuttgart.