Augsburgs Trainer Manuel Baum verzichtete gegenüber dem 3:0-Sieg in Bremen auf den angeschlagenen Torjäger Finnbogason, der schon unter der Woche Adduktorenprobleme beklagt hatte und nur auf der Bank Platz nahm. Gregoritsch rückte auf die Position des Isländers in vorderster Front, Koo rutschte als einziger Neuer in die Startelf.
Auch Leverkusens Coach Heiko Herrlich genügte im Vergleich zum 2:1-Erfolg gegen Köln eine personelle Umstellung: Lars Bender verteidigte anstelle von Retsos (Bank) hinten rechts.
Gegen eine der "Top-Fünf-Mannschaften in Deutschland", wie Baum den Gegner im Vorfeld bezeichnet hatte, lag der Fokus beim FCA in den ersten Minuten auf einer konzentrierten Arbeit gegen den Ball. Die Fuggerstädter überließen Bayer die Kugel, liefen Havertz & Co. erst in der eigenen Hälfte an. Das klappte in den ersten Sequenzen weniger gut, weil die Abstände zwischen den Mannschafsteilen etwas zu groß waren. So feuerte Bailey relativ unbedrängt aus 16 Metern drauf und zwang Hitz zu einer Faustparade (5.).
Als die Fuggerstädter dann besser verdichtet hatten, fiel der Werkself gleich weniger ein. Ein Standard von Brandt sprang noch heraus, als Tah die Kugel aus sechs Metern letztlich knapp links vorbeidrückte (19.). Dann tauten die bayerischen Schwaben allmählich auf, liefen die Gäste früher an und zwangen die Leverkusener Defensive zu Fehlern. Weil die Werkself den Kontrollstab abgab, verschob sich auch das Geschehen allmählich in die Hälfte der Herrlich-Elf.
Sven Bender verletzt - Wirbel um Retsos
Mit der Hereinnahme von Retsos für den an den Rippen verletzten Sven Bender (33.) schlug das Pendel dann endgültig zu Gunsten der Hausherren aus. Von Minute zu Minute wurde der FCA zwingender, beschäftigte die Werkself und kam zu einer Reihe von Torchancen: Gregoritsch prüfte Leno per Kopf (34.), Max schlug aus bester Abschlussposition ein Luftloch (36.) und erneut der emsige Gregoritsch nickte den Ball über das linke Kreuzeck (45.). Brenzlig wurde es zudem, als Retsos der Ball im eigenen Strafraum an die Hand sprang. Referee Christian Dingert entschied zunächst auf Abstoß, bemühte dann aber den Videobeweis und blieb schlussendlich bei seiner Entscheidung (42.).
Bundesliga, 11. Spieltag
Dansos verrückte Minuten
Mit Wiederbeginn rückte Augsburgs Abwehrmann Danso in den Vordergrund. Bei einem langen Ball von Tah rutschte der Österreicher unglücklich aus, Volland schnappte sich die Kugel, dribbelte nochmals am zurückgeeilten Danso vorbei und donnerte das Leder zentral in die Maschen (47.). Die Freude der Leverkusener währte allerdings nur kurz - weil sich ausgerechnet der Unglücksrabe auch in der Offensive erkenntlich zeigte: Bei Gregoritschs Kopfball war Leno noch mit einer Hand zur Stelle, doch Danso stand goldrichtig und staubte zum 1:1 ab - erstes Bundesligator (49.).
Anschließend beruhigte sich das Geschehen auf dem Rasen wieder, die Partie verflachte zusehends. Der FCA spielte weiter den etwas schnörkelloseren Fußball - und kam sogar zur großen Führungschance: Heller flankte von rechts, Caiuby stieg im Zentrum am höchsten und nickte die Kugel an den rechten Pfosten (64.).
FCA: Engagiert, aber ohne Lösung
Augsburg hielt den Druck bis zum Schluss hoch, mühte sich redlich um den Premierensieg gegen Leverkusen. Doch der FCA fand keine Mittel mehr, um den dichten Abwehrblock der Herrlich-Elf zu durchbrechen. So blieben die Fuggerstädter wieder einmal ohne Sieg gegen die Werkself.
Weiter geht es für Augsburg nach der Bundesligapause am 18. November beim FC Bayern. Leverkusen empfängt am selben Tag RB Leipzig.