Augsburgs Trainer Jos Luhukay ersetzte nach dem 3:1-Auswärtssieg bei Alemannia Aachen den an der Schulter lädierten Thurk, der auf der Bank Platz nahm, durch Hain.
Cottbus-Coach Claus-Dieter Wollitz vertraute exakt auf dieselbe Elf, die beim 6:0-Erfolg über Erzgebirge Aue zu Beginn auf dem Platz gestanden hatte.
Auf gut bespielbarem Rasen - die Heizung lief seit Tagen - begann das Verfolgerduell munter. Beide Teams suchten schnell den Weg vors gegnerische Tor, Chancen gab's hüben wie drüben. Möhrle traf per Kopf das Außennetz (8.). Reimerink vergab auf der anderen Seite frei vor Jentzsch nach Solo die Führung (11.), die auch Jula per Kopf verpasste (14.).
Für einen Akteur lief es gar nicht gut: Hünemeier, dreifacher Torschütze gegen Aue, sah früh die Gelbe Karte und war auch bei der Führung des FCA Protagonist, als er Hain im Strafraum mit einer plumpen Grätsche von den Beinen holte. Rafael verwandelte den fälligen Elfmeter sicher (15.).
Mit dem 1:0 im Rücken hatten die Augsburger alles unter Kontrolle, Brinkmann (18.) und Rafael (21.) das zweite Tor auf dem Fuß. Das fiel wenig später und sollte gleichzeitig die Vorentscheidung sein: Werner spielte knapp vor dem Sechzehnmeterraum in die Tiefe, Bittroff foulte Rafael - erneut Strafstoß und "Rot" für den Verteidiger, zweiteres eine harte Entscheidung. Wieder trat Rafael an und erzielte seinen zweiten Treffer, den insgesamt achten in dieser Saison (23.).
Im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs kontrollierte die Luhukay-Elf die Partie und konnte keine weiteren nennenswerten Offensivszenen verbuchen. Für die Lausitzer, bei denen Afriye nach dem 2:0 Fandrich ersetzt hatte, war es in Unterzahl natürlich schwer. Lediglich Reimerink (28.) und Jula nach einem Standard (44.) versprühten etwas Torgefahr.
Der 15. Spieltag
Personell unverändert starteten die Kontrahenten in den zweiten Durchgang. Im Energie-Block zündeten Anhänger bengalische Feuer, die die Sicht in den nächsten Minuten vernebelten. Ob es deshalb nach Rogers rustikalem Luftduell gegen Werner nicht den dritten Elfmeter gab (50.)?
Augsburg kontrollierte die Partie weiterhin nach Belieben, ließ Ball und Gegner laufen. So manchesmal auch mit dem notwendigen Zug zum Tor: Nach Verhaeghs Flanke köpfte Brzenska genau zu Werner, der nicht lange fackelte und aus zwölf Metern unter die Latte knallte. Hain stand allerdings beim Schuss des Mittelfeldmanns im Sichtfeld von Keeper Kirschbaum im Abseits, der Treffer zählte dennoch (58.).
Frühzeitig war damit alles klar. Cottbus betrieb Schadensbegrenzung und tauchte nur selten in der gegnerischen Hälfte auf, der FCA tat den Gästen nicht mehr großartig weh. Im ereignisarmen Schlussdrittel der Partie holte sich Cottbus-Kapitän Kruska seine fünfte Gelbe Karte ab und fehlt damit im Derby gegen Union.
Insgesamt zückte Referee Winkmann in der keineswegs überharten Partie achtmal Gelb und einmal Rot. Einen Aufreger gab es noch: Der Mann des Spiels, Rafael, unterstrich diesen Titel mit seinem dritten Tor, als er Ziebig am rechten Strafraumeck austanzte und flach ins lange Eck einschoss (82.). Mit dem Sieg überholt Augsburg Energie und steht zumindest bis Sonntag auf Rang zwei.
Augsburg tritt in am kommenden Samstag um 13 Uhr beim FSV Frankfurt an. Cottbus spielt am Montag um 20.15 Uhr gegen Union Berlin.