Aues Trainer Hannes Drews nahm nach dem 2:0-Auswärtssieg in Kaiserslautern zwei personelle Veränderungen vor: Bunjaku und Kvesic erhielten den Vorzug vor Bertram und Fandrich (beide Bank).
Sandhausens Coach Kenan Kocak veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Union Berlin auf nur einer Position: Wright durfte für Sukuta-Pasu (Bank) ran.
Köpke bestraft den ersten Fehler
Beide Trainer ließen ihre Teams situativ mit einer Dreier- (in Ballbesitz) oder Fünferkette (gegen den Ball) agieren. Während es beim FC Erzgebirge eher ein 3-4-3-System war, kristallisierte sich beim SVS eine 3-4-1-2-Grundordnung heraus. Zwei kampfstarke Teams lieferten sich in der Anfangsphase viel Mittelfeldgeplänkel. Die erste Unachtsamkeit wurde dann direkt bestraft: Linsmayer konnte einen schwachen Jansen-Rückpass in der Vorwärtsbewegung nicht mehr ganz erreichen, also schaltete Köpke sofort um und überraschte Torwart Schuhen mit einem 25-Meter-Hammer (103 km/h), der im Tor landete (16.).
Im weiteren Verlauf wurde Sandhausen aktiver, biss sich am Abwehrbollwerk der Veilchen aber die Zähne aus. Während die Kurpfälzer immer wieder früh anliefen und mit Pressing störten, zogen sich die Sachsen bevorzugt in die eigene Hälfte zurück, standen dort kompakt und lauerten auf Konter. Entsprechend blieb es in den Strafräumen ruhig. Dass es die erste Ecke der Partie erst in der Nachspielzeit gab (45.+1) war ein deutliches Zeichen dafür.
Doppelter Doppelwechsel - Kaum Strafraumszenen
2. Bundesliga, 8. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel startete Sandhausen druckvoll in den zweiten Durchgang. Obwohl die Gäste aktiver waren und mehr Ballbesitz hatten, fanden sie nur selten eine Lücke. Höler und Linsmayer (beide 49.) deuteten zumindest punktuell Gefahr an. Nach ein paar Minuten schafften es die Veilchen allerdings, wieder besser zu entlasten. Die Trainer versuchten, von außen einzuwirken und reagierten mit einem doppelten Doppelwechsel: Förster und Sukuta-Pasu kamen bei Sandhausen (59.) sowie Fandrich und Bertram bei Aue (60.).
Wirklich belebend wirkten die Einwechslungen allerdings nicht aufs Spiel. Über weite Strecken liefen sich beide Teams immer wieder im Mittelfeld fest. Einzig Bertram (66.) und Paqarada (67.) gaben Warnschüsse ab.
Aue entlastet gekonnt
Auch in der Schlussphase verstand es der FC Erzgebirge, den Ball weitestgehend vom eigenen Gehäuse fern zu halten. Zwar wurden die Sachsen dabei selbst kaum gefährlich, doch spielte dem FCE mehr und mehr die Zeit in die Karten. Der SVS blieb bemüht, aber ohne Durchschlagskraft. Den gefährlichsten Schuss gab kurz vor Schluss Klingmann ab, dessen frecher Abschluss aus spitzem Winkel auch FCE-Keeper Männel noch einmal forderte (87.). Es blieb beim 1:0.
Aue genießt auch in der nächsten Woche Heimrecht. Im Ost-Derby geht es am Samstag (13 Uhr) gegen Union Berlin. Tags darauf (13.30 Uhr) empfängt Sandhausen Aufsteiger Jahn Regensburg am Hardtwald.