MSV-Coach Ilia Gruev entschied sich am Ende einer kräftezehrenden Englischen Woche für dieselbe Elf, die am Dienstag bei Bundesliga-Absteiger Ingolstadt 2:2 gespielt hatte.
Kiels Trainer Markus musste dagegen nach der 0:1-Niederlage gegen St. Pauli etwas verändern. Herrmann fehlte wegen einer Gelb-Rot-Sperre und wurde durch van den Bergh ersetzt. Zudem saß Kinsombi auf der Bank, Peitz durfte stattdessen auf der Sechs beginnen.
Schindler trifft, Tashchy gibt auf
Extrem dominant und gleich einmal mit einer Serie von vier Eckstößen starteten die Störche in das Gastspiel beim letztjährigen Mitaufsteiger Duisburg. Der MSV hatte dagegen zu Beginn alle Hände voll zu tun in der Defensive und musste sich zudem um Angreifer Tashchy sorgen, der umgeknickt war (5.). Schindler vergrößerte nach nicht einmal zehn Minuten die Sorgen der Gruev-Elf und brachte die Störche mit 1:0 in Führung (9.).
Duisburg war um eine Antwort bemüht, musste die Aufholjagd ab der 18. Minute aber ohne Tashchy angehen, der es noch einmal versucht hatte, letztlich aber durch Onuegbu ausgetauscht werden musste. Doch auch mit dem Nigerianer an Bord wurde es nicht besser: Die Duisburger wirkten extrem planlos im Spiel nach vorne und hatten Glück, dass Kiel daraus nicht mehr Kapital schlug.
Denn die Störche taten auch nicht mehr als nötig und kontrollierten lediglich. Erst kurz vor dem Ende der ersten Hälfte präsentierten sich die Jungs von der Förde wieder einmal gefährlich vor Flekkens Kasten. Top-Angreifer Ducksch verpasste am Ende eines gut herausgespielten Konters jedoch das 2:0, da er aus zehn Metern lediglich den Außenpfosten traf (43.).
2. Bundesliga, 8. Spieltag
Duisburger Sturmlauf
Mit Engin für Oliveira Souza veränderte Gruev während der Pause zum zweiten Mal seine Formation. Dem Impuls von der Seitenlinie folgte eine erste Drangphase der Zebras, die plötzlich mit dem nötigen Druck nach vorne stürmten. Stoppelkamp jagte die Kugel knapp über den Querbalken (52.), Onuegbu scheiterte an Kronholm und Engin benötigte beim Nachschuss zu viel Zeit (53.). Kurz darauf vergab auch Bomheuer aus vier Metern (60.).
Kiel bekam in dieser Phase kaum Zugriff und sorgte fast gar nicht für Entlastung der Defensive. Die 1:0-Führung stand in dieser Phase auf extrem wackeligen Beinen. Angreifer Ducksch konnte seine zweite gute Möglichkeit nicht nutzen (65.), sodass es nach wie vor eng zuging. Und Kiels Keeper Kronholm konnte sich über zu wenig Arbeit nicht beklagen: Der Deutsch-Amerikaner parierte erst gegen Engin (52.) und anschließend gegen Wolze (53.) herausragend.
Drexler-Doppelpack und Frödes Ehrentreffer
Die Duisburger mussten sich den Vorwurf gefallen lassen, zu viele Chancen liegen gelassen zu haben. Das galt zunächst auch noch für Kiel, denn Drexler chippte den Ball am Tor vorbei (69.) und Lewerenz traf gar den Pfosten (71.). Erst danach sorgte jenes Duo für die Vorentscheidung: Lewerenz bediente Drexler, der Keeper Flekken umkurvte und auf 2:0 stellte (73.).
Die Zebras trafen in einer sehr unterhaltsamen zweiten Hälfte noch einmal die Latte (Iljutcenko, 77.), und Stoppelkamp prüfte Kronholm (79.), doch die Kieler ließen sich den zweiten Auswärtsdreier der Englischen Woche nicht mehr nehmen. In der Schlussphase stockte Drexler per Foulelfmeter (Flekken an Schindler) sogar noch auf 3:0 auf (88.), ehe Fröde mit Ablaufen der Nachspielzeit immerhin noch der Ehrentreffer gelang (90.+2).
Duisburg spielt am Montag in einer Woche in Düsseldorf (20.30 Uhr). Kiel empfängt am Samstag (13 Uhr) den VfL Bochum.