Atalanta-Coach Gian Piero Gasperini veränderte seine Mannschaft nach dem 1:1 gegen Florenz auf sechs Positionen: Berisha stand für Gollini zwischen den Pfosten, Rafael Toloi und Masiello verteidigten für Mancini und Palomino. Die Außenbahnen beackerten nicht Castagne und Gosens, sondern Hateboer und Spinazzola. Ganz vorne kam Ilicic, Doppeltorschütze im Hinspiel , für Petagna zurück in die Mannschaft.
Dortmunds Trainer Peter Stöger stellte im Vergleich zum 1:0-Sieg in Mönchengladbach "nur" viermal um: Toprak gab den zweiten Innenverteidiger für den in der Europa League nicht spielberechtigten Akanji, Dahoud begann auf der Sechs für den gesperrten Weigl. Neben dem ehemaligen Gladbacher durfte Sahin für Castro starten. Zudem bekam Reus eine Pause, Pulisic sollte frischen Wind bringen.
Bürki fliegt vorbei
Vom Start weg waren die Italiener giftiger, griffiger und gefährlicher. Bei nasskalten Temperaturen und einem tiefen Rasen tat sich der BVB wirklich schwer. Einzig die Ideen fehlten Atalanta im letzten Drittel. Also musste ein Standard her: Die Ecke von links brachte Kapitän Gomez in die Mitte, am ersten Pfosten faustete Bürki daneben - und Innenverteidiger Rafael Toloi drückte die Kugel zum 1:0 über die Linie (11.). Die Westfalen agierten in vielen Szenen zu unkonzentriert, fahrig und ließen die nötige Zielstrebigkeit vermissen.
Cristante lässt das 2:0 liegen
Sokratis holte sich früh die Gelbe Karte ab, um einen brandgefährlichen Konter der Italiener zu stoppen (17.). Während Dortmund noch auf die erste gute Torchance wartete, hätte es nach 27 Minuten eigentlich 2:0 stehen müssen: Gomez hob die Kugel in die Mitte, wo der eingelaufene Cristante komplett blank stand - frei vor Bürki köpfte er links am Tor vorbei. Wo waren eigentlich Batshuayi & Co.? Die Frage war beantwortet, als plötzlich der Ball im Netz zappelte. Schürrle hatte mit einem Diagonalball Götze bedient, der kühl vollstreckte. Allerdings stand er beim Abspiel ein gutes Stück im Abseits (33.). Eine Minute später wurde Batshuayi in aussichtsreicher Position geblockt.
Die Drangphase hielt allerdings nicht lange an. Atalanta verteidigte wieder besser und suchte langsam wieder den Weg nach vorne. Vor der Pause kam die Gasperini-Elf aber nicht mehr zwingend zum Abschluss. So ging es mit dem 1:0 in die Kabine.
Toprak mit ganz viel Glück
Europa League, Zwischenrunde, Rückspiele
Nach dem Wechsel reagierte Stöger und holte den schwachen Toljan vom Platz - für ihn übernahm Kapitän Schmelzer, der nach 64 Tagen sein Comeback feierte (46.). Sekunden später hatte Atalanta aber die nächste Gelegenheit: Freuler zog ab, Gomez grätschte am zweiten Pfosten knapp vorbei. In der Folge zogen sich die Hausherren weiter zurück - und lauerten auf Konter. Nach 55 Minuten schnupperten die Italiener dann erneut am zweiten Tor: Caldara fiel die Kugel im Strafraum vor die Füße, doch Toprak brachte mit dem Rücken zum Gegenspieler und einer Portion Glück noch den Fuß dazwischen.
Ilicic schlenzt vorbei
Stöger wechselte zum zweiten Mal, brachte nun auch Reus (für Pulisic) ins Spiel (59.). Wirklich besser wurde das Offensivspiel der Gäste allerdings vorerst nicht - im Gegenteil: Atalanta dominierte das Geschehen, Ilicic verpasste gegen den zu passiven Toprak aber das 2:0 (70.).
Auch Berisha patzt
Und der BVB? Der Bundesliga-Zweite feuerte in der 74. (!) Minute seinen ersten Torschuss nach dem Wechsel ab. Batshuayi sorgte aber nicht wirklich für Gefahr, Reus wenig später zumindest für ein wenig mehr (76.). Und so langsam wurde es immer enger: Reus bediente Schürrle, der in Berisha seinen Meister fand (81.). Wenig später sah der Atalanta-Schlussmann allerdings schlecht aus, ließ einen Reus-Schuss prallen - und Schmelzer nutzte den Fauxpas tatsächlich zum 1:1 (83.). In den Schlussminuten hätte Schürrle gar noch auf 2:1 stellen können, doch der Weltmeister zögerte zu lange (90.+1).
Für das enttäuschte Atalanta geht's am Sonntag (18 Uhr) in der Liga bei Juventus Turin weiter. Dortmund empfängt am Montag (20.30 Uhr) den FC Augsburg. Die Auslosung der Achtelfinals der Europa League findet bereits am frühen Freitagnachmittag (13 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in Nyon statt.