Zu Beginn hatten die Gäste aus Prag überraschenderweise etwas mehr vom Spiel, das in der Anfangsphase insgesamt fahrig wirkte. Erst nach genau 15 Minuten gab es einen sehenswerten Abschluss zu bestaunen, Slavias Provod verzog knapp. Arsenal, das mit dem deutschen Torhüter Leno sowie insgesamt sechs neuen Spielern im Vergleich zur 0:3-Niederlage gegen Liverpool in der Liga begann, stach vor allem durch kleinere Ungenauigkeiten im Spiel nach vorne hervor. Ohne Aubameyang (Bank) gelang den Gunners zunächst wenig.
Arsenal mit Doppelchance
Mit der Zeit erlangten die Hausherren mehr Spielkontrolle, vor allem über rechts versuchten die Londoner ihr Glück. Immer wieder suchte Kapitän Bellerin Saka, der nach Oberschenkelproblemen wieder mit von der Partie war. Um die erste halbe Stunde herum dann die beste Phase der Engländer: Erst verfehlte Lacazette das Ziel (28.), dann schlenzte Saka am langen Pfosten vorbei (29.). Bis hin zur Pause dominierte Arsenal anschließend, mehr als einen gefährlichen Holding-Kopfball (39.) gab es aber nicht mehr zu sehen.
Europa League, Viertelfinal-Hinspiele
Gunners im Aluminiumpech
Mit Wiederanpfiff startete Slavia druckvoll, Arsenals Willian gehörte aber die erste Top-Chance: Sein Freistoß landete mit Effet am Außenpfosten (49.). Prag blieb daraufhin am Drücker und kam selbst zu einer guten Chance, als Kapitän Boril Leno prüfte (58.). Um die Ein-Stunden-Marke entstand daraufhingehend erneut eine starke Phase, die jedoch nicht gekrönt wurde - auch weil Lacazette nach Fehler Dorleys nicht zum 1:0, sondern das Lattenkreuz traf (62.).
In der Schlussphase wurde es dann noch einmal brenzlig vor den Toren: Nach Thomas' knapp danebengesetzten Schuss (75.) hatte Prags zur Pause eingewechselter Sevcik aufgrund eines unzulänglich geklärten Balls von Cedric die Chance auf die Führung für die Tschechen, doch vergab (77.). Auf der Gegenseite kam Aubameyang direkt nach seiner Einwechslung zu einer guten Gelegenheit (79.).
Pepé erst der Held, doch dann im Unglück
In den letzten Minuten des Spiels schien also ein Treffer in der Luft zu liegen - und es sollten auch noch welche fallen: Zunächst sah Arsenal wie der Sieger aus, weil Joker Pepé auf Vorlage von Aubameyang zum 1:0 über Kolar hinweg lupfte (86.). Dabei blieb es aber nicht, denn Prag gab sich nicht auf und versuchte es noch einmal. Erst parierte Leno den strammen Schuss von Provod noch, nach der darauffolgenden Ecke fiel das 1:1 aber doch: Ausgerechnet Pepé verlängerte unglücklich mit dem Oberschenkel und assistierte somit für Holes, der in letzter Minute zum Endstand einköpfte (90.+3.).
Für das Rückspiel am kommenden Donnerstag um 21 Uhr (LIVE! bei kicker) ist also alles offen, Slavia Prag hat dank des Auswärtstreffers die etwas besseren Karten. Davor gastiert Arsenal am Sonntag (20 Uhr) bei Sheffield United. Slavia muss ebenfalls am Sonntag (18.30 Uhr) im Spitzenspiel gegen Stadtrivale Sparta ran.