Bundesliga

Arnesen vor dem Aus

Hamburg: Schmadtke und Rettig als Kandidaten

Arnesen vor dem Aus

Wohin geht sein Weg? Hamburgs Sportchef Frank Arnesen steht vor der Entlassung.

Wohin geht sein Weg? Hamburgs Sportchef Frank Arnesen steht vor der Entlassung. imago

Offiziell aus dem Amt gehoben wurde Arnesen also noch nicht. Doch die Tendenz ist klar: Der Sportchef muss gehen. Auf die Frage, ob der Däne im Amt bleibe, antwortete Ertel vielsagend: "Das heißt es auch nicht." Solange es nichts zu verkünden gebe, werde auch nichts verkündet, so Ertel weiter, "das gebührt der Respekt." Arnesen ist indes mit der Mannschaft nach Neuruppin gereist, wo auch Zukunftsgespräche mit den Spielern geführt werden.

Die Aufsichtsräte könnten ihre Schlüsse daraus gezogen haben, dass der Bundesliga-Dinosaurier einmal mehr nicht in Europa landete. Der Vertrag des Dänen läuft bis 2014 und im ursprünglichen Plan war vorgesehen, erst im Herbst über dessen Zukunft zu beraten. Immer wieder gab es in den vergangenen Wochen Anzeichen, dass der Aufsichtsrat bereits den Markt nach möglichen Nachfolgekandidaten für den Sportvorstand sondiert. Der Name Jörg Schmadtke fällt immer wieder, er ist nach seinem Aus in Hannover verfügbar. Jetzt kristallisiert sich ein weiterer Anwärter heraus: Andreas Rettig. Der 50-Jährige ist nach seinem freiwilligen Rückzug beim FC Augsburg zwar erst seit dem 1. Januar dieses Jahres als Geschäftsführer bei der DFL unter Vertrag, soll aber das Tagesgeschäft vermissen und ist folglich nur auf dem Papier nicht zu haben.

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Fink

Fink Thorsten

Bereits vor rund einem Jahr wurde der Funktionär kontaktiert und war für die Räte ein Ersatzkandidat für den schon damals in der Kritik stehenden Arnesen. Rettig hatte damals einen Einstieg bei der DFL bevorzugt, ist einer Rückkehr in die Bundesliga nun offenbar aber nicht abgeneigt.

Beerbt Rettig Arnesen mit einem Jahr Verspätung? Der 57-Jährige hat im seit Januar neu zusammengestellten obersten Gremium des Vereins zwar nicht nur Gegner, die Zahl seiner Befürworter indes reicht nicht für eine vorzeitige Vertragsverlängerung. Einigkeit besteht unter den Kontrolleuren deshalb darüber, dass die Personalie Arnesen geklärt sein muss, bevor er für den Verein wegweisende Entscheidungen trifft.

Thorsten Fink nämlich stellt unmissverständlich klar: "Wir wollen im nächsten Jahr nach Europa, aber dafür müssen wir uns punktuell verstärken." Auf zwei Positionen sieht er Handlungsbedarf: Ein spielstarker Innenverteidiger soll kommen, die von Arnesen vom FC Chelsea verpflichteten Michael Mancienne und Slobodan Rajkovic würde Fink trotz laufender Verträge abgeben. Außerdem will Fink einen neuen Stürmer. Getroffen hat er sich mit Hoffenheims Eren Derdiyok (24). Der Torjäger kann sich einen Wechsel an die Elbe vorstellen, für Hamburg aber wäre nur ein Leihgeschäft darstellbar.

Bruma geht - Personalie Son weiter offen

Nach der verpassten Qualifikation für die Europa League steht der HSV vor wichtigen Wochen. Verabschiedet wurde Samstag nur Jeffrey Bruma (21, zurück zu Chelsea), verlängern wird wohl zeitnah Ersatzkeeper Jaroslav Drobny (33). Auch bei Heung-Min Son (20) hofft der Klub auf eine schnelle Entscheidung, möglichst noch in dieser Woche. Eine Personalie, die trotz anderer Verlautbarungen von Vereinsseite tatsächlich völlig offen ist.

Gleiches gilt für Dennis Aogo (26). Offiziell ins Schaufenster gestellt wird der Linksfuß nicht, Fakt aber ist: Von Fink musste sich Aogo intern zuletzt weit mehr Kritik anhören als nach außen durchgedrungen ist, bei einem entsprechenden Angebot ist der HSV gesprächsbereit.

Sebastian Wolff