Aalens Trainer Stefan Ruthenbeck nahm gegenüber dem 1:1 bei Union Berlin einen Personalwechsel vor: Für Kaufmann stand Steinhöfer in der Startelf.
Auch Braunschweigs Coach Torsten Lieberknecht hatte gegenüber dem 2:0-Sieg gegen 1860 München anstelle von Washausen mit Theuerkauf nach abgesessener Gelbsperre einen Neuen an Bord.
Schon nach wenigen Sekunden sah Braunschweigs Kessel die Gelbe Karte, der nachfolgende Freistoß durch Gjasula bedeutete die erste Chance der Partie. Aalen kam besser rein ins Spiel, das mit vielen Zweikämpfen vor allem im Mittelfeld aufwartete. Drexler schoss nach einem Konter aus acht Metern von halblinks über die Latte - Diskussionen erübrigten sich somit, denn der Schiedsrichterassistent hatte fälschlicherweise auf Abseits entschieden (10.).
Braunschweig suchte auf holprigem Rasen gegen die bissigen Gastgeber zunächst vergeblich nach Struktur. Der VfR hatte mehr Ballbesitz, kam aber im letzten Drittel nicht zum Zug. Längere Zeit passierte in den Strafräumen nichts, ehe Zuck beim ersten flüssigen Angriff der technisch besseren Löwen gerade noch beim Abschluss abgeblockt wurde (23.). Im Gegenzug leitete Drexler die bis dorthin beste Möglichkeit des intensiven Duells ein: Sein Querpass von links fand Steinhöfer, gegen dessen Flachschuss aus 13 Metern Gikiewicz mit starker Fußabwehr den Rückstand verhinderte (24.).
Nach zehnminütiger Auszeit entwickelte Aalen mehr Zielstrebigkeit. Etlichen vielversprechenden Ansätzen fehlte es allerdings in letzter Instanz am Abschluss - jeweils im letzten Moment war bei Schusschancen von Steinhöfer (34.) und zweimal Quaner (36., 37.) noch ein Abwehrbein dazwischen. Demgegenüber standen zwei Gelegenheiten Braunschweigs, als Reichel am linken Fünfereck ausrutschte und verzog (42.), ehe Hochscheidt nach Correia-Solo nur das Außennetz traf (44.).
Der 29. Spieltag
Hedenstad startete bei der Eintracht mit Wiederanpfiff für den gelbverwarnten Kessel. Sechs Minuten später führten die Niedersachsen: Nach Omladics Zuspiel umkurvte Boland mit einer Finte Ludwig und zog mit seinem schwächeren rechten Fuß aus 22 Metern ab. Das Leder landete genau im rechten Eck (51.).
Quaner einsatzfreudig, Gikiewicz fahrlässig
Aalens Antwort folgte postwendend - dank Gikiewicz: Quaner hetzte dem Ball nach Reichels Rückpass hinterher. Statt die Kugel wegzuschlagen, nahm sie Gikiewicz an und schon blockte Quaner den versuchten Abschlag des Keepers - 1:1, fünftes Tor des Stürmers in den letzten sechs Spielen (54.)!
Beide Trainer wechselten nach einer knappen Stunde. Bei den Ostalbstädtern kam der Ex-Braunschweiger Ademi für Steinhöfer, wenig später auf der Gegenseite Debütant Huseni für Hochscheidt. Zwischenzeitlich nahm das Spiel nun Tempo auf. Die Kontrahenten gingen mehr Risiko, ein Remis war schließlich für beide nicht genug.
Aalen fightete um jeden Ball, hatte wie schon im ersten Abschnitt Vorteile. Ademi schlenzte drüber (65.), ehe Nielsen per Kopf Bernhardts Flugparade einforderte (66.). Schließlich erzwang die Ruthenbeck-Elf die Führung mit Strafraum-Präsenz, gab den Ball nicht verloren, und Decarlis Abwehrversuch landete bei Ofosu-Ayeh. Der Verteidiger tunnelte von halbrechts aus sechs Metern Gikiewicz und traf zum 2:1 ins kurze Eck (69.).
Gegen aufopferungsvoll kämpfende Ostalbstädter erwiesen sich alle Angriffsversuche der Lieberknecht-Schützlinge in der Folge als untauglich. Gegen die Zweikampfstärke des Abstiegskandidaten fanden Reichel & Co. kein Mittel. Der VfR feiert einen wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt, Braunschweig verpasste es, den Druck auf die Aufstiegsaspiranten zu erhöhen.
Aalen ist am Sonntag (13.30 Uhr) beim FSV Frankfurt zu Gast. Braunschweig empfängt am Montag (20.15 Uhr) Erzgebirge Aue.