Aachens Trainer Friedhelm Funkel tauschte im Vergleich zum 0:1 in Fürth dreimal Personal: Stehle agierte im Abwehrzentrum statt Feisthammel (Außenbandriss). Demai verteidigte anstelle des gelbgesperrten Radjabali-Fardi rechts in der Viererkette und machte im Mittelfeld Platz für Streit. Kapitän Auer verdrängte Junglas auf die Bank. Union-Coach Uwe Neuhaus nahm nach dem 2:2-Heimremis gegen Duisburg lediglich eine Änderung vor: Youngster Quiring, der im Saisonverlauf bereits sechs Tore erzielt hatte, kehrte nach auskuriertem Muskelfaserriss in die Startelf zurück. Menz rutschte aus der Anfangsformation.
Beide Teams starteten am Tivoli mit flotten Offensivbemühungen in die Partie, überbrückten das Mittelfeld zügig. Die Aachener trugen ihre Angriffsaktionen dabei zunächst zielstrebiger vor. Doch Union-Keeper Glinker griff erst bei Uludags Flachschuss sicher zu, wenig später bei einem Streit-Freistoß aus zentraler Position (2., 5.). Kurz darauf zeigte sich Berlins Schlussmann im Eins-gegen-Eins gegen Auer erneut auf dem Posten (11.).
Nach rund einer Viertelstunde befreiten sich die “Eisernen“ zusehends besser vom Druck der Hausherren und kamen im Anschluss rasch zu guten Chancen: Ein Mattuschka-Schuss bei einem vielversprechenden Konter wurde geblockt, ein saftige Volleyabnahme von Pfertzel rauschte über den Querbalken (16., 18.).
Ede braucht zwei Versuche
In der 23. Minute brachte ein kurioser Treffer die Gäste in Front: Mattuschka steckte den Ball durch zu Ede. Dieser zog zunächst geschickt nach innen, traf dann aber die Kugel mit rechts nicht richtig. Im Fallen und mit links machte es der gebürtige Berliner besser. Fünf Minuten später antwortete die Alemannia mit dem nächsten verrückten Tor: Bei einer Achenbach-Flanke nahe der linken Eckfahne hatte das Spielgerät enormen Drall. Union-Keeper Glinker lenkte den eigentlich leicht haltbaren Ball ins eigene Gehäuse.
Im Anschluss machten die Kaiserstädter Druck. Sie schienen der Führung näher, Kohlmann klärte auf der Linie (38.). Doch die Köpenicker spielten mit und setzten auf Konter. Keine 60 Sekunden später setzte sich Silvio gekonnt in Szene, die Kugel aber am linken Kreuzeck vorbei. In der 41. Minute ließ Terodde die mitgereisten Fans zum zweiten Mal jubeln: Nach Kohlmanns Hereingabe behauptete der Angreifer das Spielgerät robust und ballgewandt gegen Stehle und beförderte es an Waterman vorbei ins Netz (41.). Kurz vor dem Kabinengang bot sich Terodde die Chance zum Doppelschlag: Aachens Schlussmann parierte stark (45.).
Der 26. Spieltag
Kurz nach Wiederanpfiff gelang den "Eisernen" ein Blitzstart: Zoundi nutzte die Unordnung in Aachens Defensive, nahm den Ball geschickt mit und knallte ihn kernig in die Maschen (46.). Die "Schwarz-Gelben" versuchten sich in einer Antwort, ließen dabei aber Tempo und kreative Impulse vermissen. Union verteidigte geschickt und blieb bei Kontern brandgefährlich. Waterman musste zweimal ran, behielt in den Eins-gegen-eins-Situationen gegen Zoundi und Terodde die Oberhand (55., 58.).
Die Funkel-Truppe fand den Spielfaden nicht wieder und präsentierte sich im Abwehrverbund nun weiter konfus. Pfertzel knallte den Ball nach leicht gewonnenem Laufduell aus enorm spitzem Winkel an den rechten Außenpfosten (64.).
Die Alemannia agierte zu behäbig, um über Halbchancen hinauszukommen. Anders Union: Der Ex-Aachener Polenz war just eingewechselt dem vierten Berliner Treffer nahe, wieder rettete Waterman (74.). Auf der Gegenseite konnten sich die Hauptstädter nun auf Schlussmann Glinker verlassen, der sich bei Möglichkeiten durch Uludag und Achenbach (74., 80.) auf dem Posten zeigte und Union so den Zwei-Tore-Vorsprung bis zum Abpfiff sicherte.
Alemannia Aachen muss kommenden Spieltag erneut freitags ran, gastiert dann beim FSV Frankfurt. Der 1. FC Union Berlin greift erst drei Tage später ein und empfängt im Montagsspiel Eintracht Frankfurt.