Bundesliga

Lewandowski ebnet den Weg: Dominante Bayern zerlegen Bayer

Bayer-Siegesserie endet - Bayern gnadenlos vor der Pause

Lewandowski ebnet den Weg: Dominante Bayern zerlegen Bayer

Ebnete mit einem Doppelpack den Bayern den Weg: Robert Lewandowski.

Ebnete mit einem Doppelpack den Bayern den Weg: Robert Lewandowski. Getty Images

Mit Bakker, Amiri und Paulinho brachte Leverkusens Trainer Gerardo Seoane im Vergleich zum 4:0-Erfolg in Bielefeld drei Neue in der Startelf: Hincapie, der spät von der ecuadorianischen Nationalmannschaft zurückgekehrt war, fand sich wie Adli auf der Bank wieder. Aranguiz fehlte wegen Wadenproblemen gänzlich im Kader.

Bayerns Coach Julian Nagelsmann indes vertraute auf dieselbe Elf wie beim 1:2 gegen Frankfurt. Lewandowski bestritt sein 358. Bundesligaspiel und holte damit Naldo als Internationalen mit den zweitmeisten Einsätzen Bundesliga-Einsätzen ein. Nur Claudio Pizarro hat mehr (490 BL-Spiele). Der Pole versüßte sich das Spiel direkt mit einem Tor: Upamecano leitete einen Kimmich-Freistoß quer zu Lewandowski, der aus kurzer Entfernung technisch anspruchsvoll per Hacke das 1:0 erzielte und den Bayern einen perfekten Start bescherte (4.).

Gnadenlose Bayern

"Restverteidigung" war das Schlagwort, das Nagelsmann vor dem Gipfeltreffen gerne in den Mund genommen hatte. Auf dem Platz zeigte sich das dann in der Tatsache, dass Kimmich und Goretzka immer wieder abwechselnd eine Art Staubsauger vor der Viererkette gaben. Das diente vor allem dazu, tiefe Pässe auf Wirtz und Schick zu unterbinden. Und die Rechnung ging auf. Im gesamten ersten Durchgang spielte Schick keine wirkliche Rolle, während der bemühte Wirtz auch nicht an seine starken Leistungen aus den Vorwochen anknüpfen konnte.

Ganz anders sah es bei Bayer aus, das notgedrungen mit der Doppel-Sechs Amiri/Demirbay - Aranguiz (Wade) und Palacios (Erkältung) fehlten - an den Start gegangen war und im Zentrum große Lücken offenbarte. Das sollte sich als Achillesferse entpuppen, die die spielfreudigen Bayern gnadenlos attackierten.

Serge Gnabry

Doppelpack vor der Halbzeit: Serge Gnabry. Getty Images

Der emsige Sané (19.) sowie Goretzka (22.) näherten sich dem 2:0 an, das Lewandowski nach einem sehenswerten Spielzug über Sané und Davies nach einer halben Stunde markierte. Es war der Auftakt einer furiosen Phase der Münchner, die Leverkusen nach Strich und Faden auseinandernahmen: Zuerst lenkte Müller nach einer Ecke einen Süle-Schuss mit dem linken hinteren Oberschenkel entscheidend zum 3:0 ab (34.), dann glänzte der 32-Jährige nur wenige Sekunden nach seinem Treffer als Vorlagengeber von Gnabry (35.). Der wiederum kam auf den Geschmack, schnürte noch vor der Halbzeit - ebenfalls nach feinem Spielzug - seinen Doppelpack und markierte den 5:0-Pausenstand (37.).

8. Spieltag

Schick betreibt Ergebniskosmetik

"Es gibt keine Worte dafür. Man muss schauen, dass es nicht noch schlimmer wird", sagte Bayers Team-Koordinator Stefan Kießling in der Halbzeit bei "DAZN" nach dem höchsten Heim-Pausenrückstand der Leverkusener Bundesliga-Geschichte: "Die Bayern werden nicht nachlassen. Wir müssen schauen, dass wir uns sammeln. So kann man das nicht stehen lassen." Bei Bayer ging es in Hälfte zwei also um Schadensbegrenzung - und auch um Ergebniskosmetik.

Seoane unterstrich dies mit der Einwechslung von Abwehrmann Tapsoba für Offensivgeist Paulinho (46.). Eine Maßnahme, die durchaus fruchtete, denn Bayer erwies sich fortan defensiv weitaus stabiler, ließ sich nicht mehr so leicht ausspielen und strahlte auf einmal auch vorne Gefahr aus: Demirbay scheiterte noch im Eins-gegen-eins an Neuer (53.), doch dann veredelte Schick Wirtz' klasse Pass in die Schnittstelle gekonnt zum 1:5 (55.).

Ausländische Profis mit den meisten Einsätzen: Lewandowski neuer Zweiter

Zur Wahrheit gehörte aber auch, dass die Bayern mindestens einen Gang runtergeschaltet hatten, sie nahmen aber noch immer am Spiel teil. und ließen immer mal wieder ihre Torgefahr aufblitzen. Lewandowski fehlten ein paar Zentimeter (63.), Süle (68.) scheiterte ebenso an Hradecky wie Sabitzer (74.). 

Am Bayern-Sieg ist nicht zu rütteln

Am Sieg der Bayern bestand kein Zweifel, das ließ sich auch daran ableiten, dass beide Trainer mit fortschreitender Spieldauer Leistungsträger auswechselten. Blieb nur die Frage nach dem exakten Ergebnis. Weil Sané (75.), Sabitzer (79.) und Coman (85.) das nötigte Quäntchen fehlte, blieb es beim 5:1.

Auf die Werkself, die nach fünf Siegen in Serie wieder eine Niederlage einstecken musste, wartet am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) das rheinische Derby gegen Köln. Die Bayern hingegen haben tags zuvor (15.30 Uhr) Hoffenheim zu Gast. Beide Teams sind zuvor aber noch europäisch unterwegs: Die Bayern am Mittwoch im Rahmen der Champions League in Lissabon bei Benfica (21 Uhr), Bayer ist tags darauf in Spanien bei Real Betis aus Sevilla gefordert (18.45 Uhr).

Bilder zur Partie Bayer 04 Leverkusen - Bayern München