Nach dem 1:0 für Fenerbahce aus dem Hinspiel vor einer Woche stand Zenit unter Druck. Bei den Russen, die erst Anfang März wieder aktiv ins Ligageschehen eingreifen, saß der Ex-Nürnberger Mak zu Beginn auf der Bank. Der Slowake war in Istanbul per Strafstoß an Fener-Torwart Harun gescheitert. Bei den Türken blieb Hinspiel-Torschütze Slimani zunächst ebenso draußen wie die Ex-Bundesliga-Profis Neustädter (Mönchengladbach, Schalke) und Arslan (Hamburg).
Im WM-Stadion von 2018 mit geschlossenem Dach startete Zenit wie die Feuerwehr und ging gegen noch schläfrige Gäste früh in Führung: Ciftpinar sah bei seinem Klärungsversuch nicht gut aus, Azmoun legte per Brust ab und Ozdoev überwand Harun aus zehn Metern (4.). Somit waren die Kräfteverhältnisse egalisiert, dementsprechend agierte St. Petersburg in der Folge etwas zurückhaltender und ließ die Gäste in die Partie finden.
Azmoun erhöht - doch Mehmet Topal antwortet fulminant
Von denen kam offensiv aber nicht viel, sodass in der Folgezeit nicht viel Nennenswertes passierte. Erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs wurde es noch einmal aufregend - dann allerdings so richtig: Erst köpfte Azmoun aus der zweiten Etage vom Elfmeterpunkt zum 2:0 ein und verschaffte seinem Team damit den zwischenzeitlichen Vorteil (37.). Doch auf der Gegenseite übernahm der Kapitän das Ruder: Mehmet Topal wuchtete den Ball sehenswert von halbrechts ins linke Kreuzeck und brachte die Türken wieder auf Achtelfinalkurs (43.).
Im zweiten Durchgang agierte Zenit zunächst überraschend passiv, Fenerbahce hatte das Geschehen im Griff und ließ - nun auch mit dem eingewechselten Arslan - Ball und Gegner laufen. Zenit schienen die Ideen zu fehlen, doch dann bot sich die Riesenmöglichkeit: Ayew schenkte den Ball in der eigenen Hälfte her, Mak scheiterte am stark reagierenden Harun (69.).
Topals Aussetzer
Es musste ein weiterer Blackout der Gäste-Defensive her, um St. Petersburg zurückzubringen. Mehmet Topal schien den Ball im eigenen Strafraum unter Kontrolle zu haben, vertändelte ihn aber und legte für Azmoun vor, der frei vor Harun zum 3:1 einschob (76.). Fenerbahce musste nun den Schalter noch einmal umlegen, doch gefährlich vors Tor kamen die Gäste nicht mehr, sodass Zenit am Ende jubelte.
Zenit zieht also eine Runde weiter, für Fenerbahce ist die europäische Saison dagegen beendet. Die Auslosung für das Achtelfinale findet am Freitag in Nyon statt.