Dinamo Zagrebs Trainer Zoran Mamic schickte seine Elf in einem 4-3-3-System auf den Rasen. Unter anderem mit von der Partie war Stürmer Junior Fernandes, der sich beim 4:0 bei Lokomotiva Zagreb in die Torschützenliste eintragen konnte. Auf Seiten des FC Arsenal nahm Arsene Wenger gleich sechs Änderungen im Vergleich zum 2:0 gegen Stoke City vor. Ospina, Gibbs, Debuchy, Arteta, Oxlade-Chamberlain und Giroud rückten ins Team. Dafür rotierten Cech, Monreal, Bellerin, Coquelin, Ramsey und Walcott raus. Nach seinem Infekt noch nicht wieder im Kader stand Per Mertesacker.
Vom Anpfiff weg entwickelte sich das erwartete Bild. Arsenal war wie gewohnt um viel Dominanz und Spielkontrolle bemüht und verzeichnete nach einer Viertelstunde 75 Prozent Ballbesitz. Der hohen Passquote standen schwache Zweikampfwerte gegenüber, sodass Dinamo zunächst keine größeren Probleme hatte, die Arsenal-Offensive in Schach zu halten. Die erste Chance resultierte daher auch aus einem Eckball, doch Eduardo war bei Girouds wuchtigem Kopfball auf dem Posten (9.).
Dominante Londoner
Die Gastgeber setzten vermehrt auf harmlose Fernschüsse, das Vertrauen in die eigene spielerische Stärke ging den Kroaten zunächst ab. Ohnehin verlegten sich die Hausherren primär aufs Verteidigen. Selten gelang es den "Gunners", mit schnellen Vorstößen in den Rücken der Abwehr zu gelangen, erfolgsversprechend schien dieses Rezept allemal. Als Oxlade-Chamberlain auf der rechten Seite einmal entwischt war, brannte es lichterloh, doch Giroud scheiterte nacheinander am Pfosten und Keeper Eduardo (18.).
Giroud sieht Gelb-Rot
Dass Dinamo das Bällchen ebenfalls ordentlich laufen lassen kann, zeigte sich kurze Zeit später. Über mehrere Stationen zirkulierte das Leder, ehe Soudani den gestarteten Pivaric bediente. Aus spitzem Winkel konnte Ospina das Spielgerät abwehren, das vom Torwart ans Knie von Oxlade-Chamberlain prallte - und von dort aus ins eigene Tor (24.). Der Außenseiter lag plötzlich überraschend in Front. Am Geschehen änderte sich nicht viel, Arsenal rannte weiter an und vertraute auf seine Ballstafetten. Zagreb zog in der eigenen Hälfte ein engmaschiges Abwehrnetz auf, in dem sich die meisten Offensivaktionen der Gäste verfingen. Torchancen erspielten sich Özil und Co. nicht mehr. Es kam sogar noch schlimmer: Giroud holte sich seine zweite Gelbe Karte ab und wurde vorzeitig zum Duschen geschickt (40.). Danach war Pause.
Der 1. Spieltag
Anders als im ersten Abschnitt kamen die Hausherren mutiger aus der Kabine. Offenbar schienen sie sich ihrer Chance bewusst, gegen dezimierte Londoner die Vorentscheidung herbeizuführen. Ein Ausrufezeichen hätte Soudani setzen können, doch weder er noch Sigali im Nachschuss brachten das Rund im Netz unter (47.). Im Gegenzug verbuchte Özil mit seiner Chance aus kurzer Distanz ein seltenes Highlight, doch Eduardo war wie so oft zur Stelle (49.).
Fernandes nickt ein
Arsenal tat sich schwer, die Balance zwischen Angriff und defensiver Stabilität zu finden. Die Folge: Bereits früh taten sich Räume zum Kontern auf. Nach einer Ecke von Machado köpfte Fernandes wuchtig zum 2:0 ins kurze Eck, Bewacher Koscielny kam einen Schritt zu spät (58.).
"Gunners"-Coach Wenger reagierte und brachte drei frische Kräfte, doch Dinamo agierte souverän und mit gesteigertem Selbstbewusstsein. Bis auf einen zu ungenauen Freistoß-Heber von Sanchez verbuchten die Briten keine Torchance und liefen oft hinterher. Eine einzige Unaufmerksamkeit im Abwehrverbund genügte den Gästen jedoch, um den Anschluss herzustellen. Sanchez überlistete die weit aufgerückte Defensive mit einem Heber auf den an der Schwelle zum Abseits lauernden Walcott, der nicht mehr einzuholen war und eiskalt zum 1:2 einschob (79.). Mit vielen Wechseln nahm Zagreb zum Ende Zeit von der Uhr und brachte den Sieg letztlich nicht unverdient über die Bühne. In der Nachspielzeit verhinderte Ospina sogar noch ein mögliches 3:1 gegen Coric (90.+5).
Dinamo Zagreb muss in der Liga am Samstag (17 Uhr) bei Hajduk Split antreten. Die Reise vom FC Arsenal geht am gleichen Tag (13.45 Uhr) zum FC Chelsea. In der Königsklasse spielt Zagreb am 29. September (20.45 Uhr) beim FC Bayern, zeitgleich empfangen die "Kanoniere" Piräus.