Beginn mit Fehlpassfestival
Würzburgs Trainer Bernd Hollerbach veränderte seine Startelf im Vergleich zum 3:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart zum Hinrundenabschluss vor der Winterpause auf zwei Positionen: Neuzugang Fröde und Weihrauch spielten für den angeschlagenen Daghfous (nicht im Kader) und Taffertshofer (Bank). Braunschweigs Coach Torsten Lieberknecht tauschte nur einmal Personal. Gegenüber dem 0:0 beim Karlsruher SC verdrängte Baffo Decarli auf die Bank.
Auf schwierigem Geläuf am Dallenberg - die Haupttribünenseite lag im Schatten und war trotz Rasenheizung noch gefroren - lieferten sich der Top-Aufsteiger und der Spitzenreiter zunächst ein nur wenig ansehnliches Fehlpassfestival. Beide Defensivreihen operierten sehr kompakt und zeigten sich zweikampfstark. Erste Angriffsbemühungen verliefen meist schon nach zwei, drei Stationen im Nichts. Auch immer wieder von beiden Seiten eingestreute lange Bälle landeten postwendend beim Gegner. Entsprechend bot die Begegnung kaum Torschüsse, die äußerst seltenen Strafraumszenen resultierten meist nur aus Standards.
Ramas Solo löst den Knoten
Den Bann bracht schließlich ein feines Solo von Kickers-Flügelflitzer Rama, der durchs Mittelfeld dribbelte und dann aus 18 Metern zentraler Position abschloss. Fejzic war an diesem durchaus haltbaren Ball noch dran, doch die Kugel schlug im Eck ein - 1:0 (34.).
Die Führung spielte den Rothosen freilich in die Karten. Die defensivstarken Unterfranken ließen die eigentlich offensivstarken Niedersachsen kaum aufkommen, verteidigten leidenschaftlich und stellten das gefürchtete Sturmduo Kumbela/Nyman kalt. Von Mauerfußball war der FWK dennoch weit entfernt und setzte nach vorne immer wieder Nadelstiche. Entsprechend nahm Würzburg eine verdiente Führung mit in die Kabine.
Lieberknecht stellt um
2. Bundesliga, 18. Spieltag
Lieberknecht reagierte zur Pause und stellte mit der Hereinnahme von Correia von einem 4-4-2- auf ein 3-5-2-System um. Wirkliche Besserung brachte das aber nicht. Bei der Eintracht fehlte es weiterhin an Ideen und Durchschlagskraft. Kickers-Keeper Wulnikowski blieb nahezu beschäftigungslos. Vielmehr stieg bei den Niedersachsen die Ungeduld, was sich durch Fouls bemerkbar machte und entsprechend immer wieder Raum und Zeit kostete.
Nach zähen Minuten, die sich fast ausschließlich im Mittelfeld abspielten, hoffte Lieberknecht auf neue Impulse durch einen offensiven Doppelwechsel: Biada und Abdullahi sollten die drohende Niederlage abwenden (77.).
Hernandez scheitert, Nyman nicht
Braunschweig warf nun noch einmal alles nach vorne, fand aber keinen Ansatz gegen das Würzburger Bollwerk. Biada sorgte mit einem tückischen Flatterball für ein wenig Gefahr - Wulnikowski hielt den Distanzschuss aber fest (83.). Erst in der Nachspielzeit brannte es dann noch einmal lichterloh: Hernandez tauchte frei vor Wulnikowski auf, scheiterte aber an einer Parade des Torhüters (90.+1). Bei der folgenden Ecke schepperte es dann aber doch noch: Omladic köpfte zu Nyman, der direkt aus der Drehung abnahm und zum 1:1-Endstand traf (90.+1). Es war das erste Gegentor für die Kickers nach 407 Minuten ohne Gegentreffer.
Würzburg ist am Freitag (18.30 Uhr) beim 1. FC Kaiserslautern gefordert. Braunschweig empfängt zwei Tage später am Sonntag (13.30 Uhr) den FC St. Pauli.