Worskla Poltawas Trainer Nikolai Pavlov gab im Vergleich zum 0:1 beim FC Kopenhagen Tkachuk und Sachko den Vorzug vor Matviyiv und Januzi. Hannovers Trainer Mirko Slomka indes veränderte seine Startformation im Vergleich zum 0:0 in der Bundesliga in Augsburg auf vier Positionen: Schulz, Cherundolo, Lala und der wieder einsatzbereite Abdellaoue spielten für Rausch, Chahed, Schmiedebach und den verletzten Ya Konan (Adduktorenprobleme). Lala feierte so mit 35 Jahren sein Debüt im Europapokal.
Nach einer hektischen Anfangsphase, in der es auf beiden Seiten an Ordnung und Passgenauigkeit fehlte, entwickelte sich ein durchaus ansehnliches Duell zweier ebenbürtiger Mannschaften. Poltawa erwies sich als schwerer Gegner. Die Ukrainer waren technisch beschlagen, standen zudem gut in der Abwehr und gestalteten das Spiel sehr offen. Die ersten nennenswerten Chancen verbuchten jedoch die Niedersachsen durch Abdellaoue (8.), Pander per Freistoß (10.) und Sekunden später durch Pinto für sich.
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Die Gastgeber setzten indes auf schnelle Konter - vorwiegend über den agilen Bezus auf der linken Seite - und kamen so auch in Ansätzen zu aussichtsreichen Gelegenheiten. Allerdings suchten sie den Abschluss nicht konsequent, sodass Schlussmann Zieler lange Zeit nicht eingreifen musste. Schwächen offenbarten die Ukrainer aber nach eigenen Ballverlusten. Hannover erhielt in diesen Situationen sehr viel Platz, nutzte diesen aber nicht. Beide Mannschaften zeigten demnach Steigerungspotential in der Offensive, weswegen glasklare Torraumszenen im Grunde gar nicht zu sehen waren.
Eine Einzelaktion war es dann, die zur Gästeführung führte: Abdellaoue setzte sich zuerst sehenswert durch und vollendete dann mustergültig aus 18 Metern ins rechte untere Eck (32.). Es war ein Wirkungstreffer für die Ukrainer, die in der Folge ein wenig konsterniert wirkten. Hannover wollte das nutzen und drängte auf das 2:0 - Schlaudraff wurde aber geblockt (36.), Panders direkte Ecke fand nicht den Weg ins gegnerische Gehäuse (37.), ehe es Pander besser machte: Nach Vorarbeit von Schlaudraff ging zuerst Abdellaoues Hackenversuch gründlich in die Hose - der Norweger schlug im Fünfer ein Luftloch. Pander machte es aber besser und drosch den Ball vom linken Fünfereck aus kompromisslos in die Maschen zum komfortablen 2:0-Pausenstand (44.).
Poltawa startet die Aufholjagd, hat aber keinen Erfolg
Aufholjagd: Poltawas Krasnoperov gegen Stindl (re.). picture alliance
Nikolai Pavlov reagierte zur Pause und brachte mit Januzi einen frischen Angreifer. Der Albaner war dann aber nicht für den Anschluss verantwortlich, diese Ehre kam Kurilov zuteil. Der Defensivspieler zimmerte den Ball aus 16 Metern wuchtig ins linke Eck (50.). Bei den Hausherren keimte Hoffnung auf, Hannover kam hingegen etwas ins Straucheln und musste in der Folge einige brenzlige Situationen überstehen. Bezus (51., 54.), Rebenok (61.) und Januzi (64.) ließen allerdings teils erstklassige Möglichkeiten liegen. Riesenglück hatte 96 in der 67. Minute, als Rebenok am rechten Pfosten scheiterte.
Die 96er hatten ihre Dominanz aus Durchgang eins komplett verloren und standen nur mächtig unter Druck. Entlastungsangriffe gelangen den Niedersachsen nicht - zu schnell wurden die Bälle hergegeben. Es war eine Abwehrschlacht für die Niedersachsen, in der die Führung mittlerweile durchaus schmeichelhaft war. Poltawa hatte aber bei der Aufholjagd Kräfte gelassen, was sich in der Schlussphase bemerkbar machte. In den letzten Minuten konnten sich die Ukrainer nicht mehr entscheidend durchsetzen, sodass die Niedersachsen den 2:1-Auswärtssieg letztendlich doch noch über die Bühne brachten.
Am Wochenende geht es für beide Mannschaften in ihren jeweiligen Ligen weiter: Worskla Poltawa empfängt am Sonntag Dynamo Kiew (17.30 Uhr), Hannover hat - ebenfalls am Sonntag - Werder Bremen zu Gast (15.30 Uhr). In der Europa League wird es am Donnerstag, den 20. Oktober, wieder ernst. Hannover empfängt dann den FC Kopenhagen, die Ukrainer sind dagegen in Belgien bei Standard Lüttich gefordert.