Zufällig passieren Dinge im Fußballgeschäft recht selten. Und so ist es auch nicht die größte Überraschung, dass der eingetütete Sommerdeal des VfL Wolfsburg am späten Montagabend ans Tageslicht kam: Hannovers Felix Klaus macht von einer Ausstiegsklausel in seinem bis 2019 gültigen 96-Vertrag Gebrauch und wechselt innerhalb Niedersachsens von Rot zu Grün-Weiß. Bekannt geworden exakt zwei Tage, bevor die Wintertransferperiode endet. Das könnte die Abläufe nun beschleunigen – wechselt Klaus sofort? Der VfL, bekanntermaßen auf der Suche nach einem zusätzlichen Flügelspieler, ist nach kicker-Informationen nicht abgeneigt.
Was für einen Sofortwechsel spricht: Dem Offensivmann steht, so er noch bis Sommer in Hannover bleibt, ein Spießrutenlauf bevor. Den Wechsel zum Rivalen, der sportlich trotz des 1:0-Sieges im Niedersachsenduell am vergangenen Sonntag vom Aufsteiger überflügelt wurde, nehmen viele 96-Anhänger ihrem Spieler übel. Das zeigen die Reaktionen in den sozialen Medien, wo die Beliebtheit von Klaus seit Montagabend rasant in den Keller gerast ist. Das könnte zu einer belastenden Situation für den Flügelspieler und auch den Klub werden – und Probleme mit dem eigenen Anhang hat Hannover in dieser Saison ohnehin schon zur Genüge. Zudem dürfte sich 96 über noch etwas mehr Geld als die festgelegten drei Millionen Euro freuen. Reichen etwa sechs Millionen, um Manager Horst Heldt und vor allem dem bekannt hartnäckigen Präsidenten Martin Kind zu überzeugen?
Spielersteckbrief Klaus
Hannover 96 - Vereinsdaten
Gründungsdatum
12.04.1896
Vereinsfarben
Schwarz-Weiß-Grün
VfL Wolfsburg - Vereinsdaten
Gründungsdatum
12.09.1945
Vereinsfarben
Grün-Weiß
Gegen einen sofortigen Klaus-Abschied nämlich spricht, dass Hannover dann zwar etwas Geld in der Kasse hätte, jedoch zwingend einen Ersatz verpflichten müsste. Und der sollte angesichts der bisherigen Leistungen von Klaus, der mit zwei Treffern und sieben Vorlagen zweitbester 96-Scorer hinter Niclas Füllkrug (neun Tore, drei Assist) ist, viel Qualität mitbringen. Qualität, die binnen kürzester Zeit kaum zu finden und noch weniger zu bezahlen wäre. Und das macht einen Sofortwechsel erst einmal eher unwahrscheinlich. Darüber reden werden die Parteien in den nächsten zwei Tagen aber ganz sicher.
