Umrahmung: Grafite (li.) und Dzeko (re.) feiern gemeinsam mit Gentner. picture-alliance
Wolfsburgs Trainer Lorenz-Günther Köstner beließ es bei derselben Elf, die am Wochenende zu einem 2:1-Heimsieg gegen Schalke gekommen war. Villarreals Coach Juan Carlos Garrido tauschte nach der 2:6-Klatsche bei Real Madrid in der Primera Division gleich fünfmal: Angel, Godin, Rodriguez, Cani und Pires spielten an Stelle von Javi Venta, Musacchio, Marcano, Matilla und Marco Ruben.
Aufgrund des Hinspielergebnisses konnten es sich die Wolfsburger leisten, zunächst abwartend zu agieren und den Spaniern die Initiative zu überlassen. Villarreal kam folglich auch zu mehr Ballbesitz, zu mehr aber auch nicht. Der VfL war gut sortiert und gab dem "Gelben U-Boot" keinen Raum zur Entfaltung. Ferner setzten die Wölfe über schnelle Konter immer wieder Nadelstiche und kamen so auch durch Dzeko zur ersten guten Möglichkeit der Partie, die jedoch ungenutzt blieb (3.).
Die Zwischenrunde
In der zehnten Minute war es dann soweit! Josué erkämpfte sich das Leder und passte direkt in den Lauf von Dzeko, der aus zwölf Metern wunderbar einnetzte. Danach ging es Schlag auf Schlag. Für die Spanier konnte Fuster eine Unsicherheit von VfL-Schlussmann Hitz nicht ausnutzen (11.), während Grafite auf der Gegenseite an Villarreals Keeper Diego Lopez scheiterte (12.). Drei Minuten später war Diego Lopez dann doch geschlagen, und zwar von seinem eigenen Mitspieler: Bei einem Konter flankte Grafite von der rechten Seite in die Mitte zu Dzeko, Angel wollte klären, bugsierte das Leder allerdings ins eigene Tor.
Die Spanier zeigten sich danach geschockt. Vor allem in der Defensive waren die Garrido-Schützlinge teilweise total überfordert. Die Niedersachsen verpassten es aber, den Sack bereits in dieser Phase der Begegnung zuzumachen. So wurde Misimovic in letztem Moment vom "Unglücksraben" Angel geblockt (16.), ehe Diego Lopez gleich zweimal sehenswert gegen Dzeko parierte (25., 26.).
Wie aus dem Nichts fiel dann der Anschlusstreffer! Hitz zögerte bei einer effetvollen Ecke von links durch Marcos Senna. Der Ball landete am rechten Fünfereck bei Capdevilla, der sich gegen Schäfer durchsetzte und locker einnickte (30.). Die temporeiche Begegnung wurde daraufhin deutlich offener, da sich die Wolfsburger nicht mehr so präsent zeigten wie zuvor. Auf der anderen Seite kamen die Gäste wieder auf und hatten nach einem Freistoß sogar den Ausgleich auf dem Fuß. Allerdings zog Marcos Senna aus 23 Metern gegen Hitz den Kürzeren (39.).
Zwei Minuten später brachte Gentner dann aber wieder etwas Ruhe in die Begegnung. Nach einer Dzeko-Hereingabe von rechts stand der 24-Jährige goldrichtig und traf vom linken Fünfereck zum 3:1. Das war aber noch nicht alles in einer sehr unterhaltsamen ersten Hälfte. In der Nachspielzeit gab Marcos Senna mit einem direkten Freistoß VfL-Keeper Hitz das Nachsehen, doch der auf der Linie stehende Simunek rettete den Zwei-Tore-Vorsprung der Wölfe in die Pause (45.+1.).
Garrido will wechseln, Köstner muss wechseln
Erlöser: Gentner (li.) brachte vor der Pause wieder etwas Ruhe ins Spiel, Riether freut sich darüber. picture-alliance
Juan Carlos Garrido reagierte auf die farblose Vorstellung seiner Mannschaft mit einem Doppelwechsel. Musacchio und Llorente kamen für Godin und Cani. Auf der anderen Seite war Lorenz-Günther Köstner zum Tauschen genötigt. Simunek hatte sich am hinteren linken Oberschenkel verletzt und musste kurz nach Wiederanpfiff durch Barzagli ersetzt werden (49.). Ansonsten änderte sich aber nichts, der VfL blieb das tonangebende Team, ohne jedoch weitere Glanzpunkte zu setzen.
Die Iberer hingegen hatten sich noch nicht aufgegeben, allerdings konnten sie sich kaum entscheidend durchsetzen. Falls das doch einmal gelang, dann fehlte es an Präzision im Abschluss. So köpfte Nilmar links vorbei (57.). Wie man es besser macht, zeigten wiederum die Wölfe in der 64. Minute: Grafite lenkte einen Misimovic-Freistoß von links noch mit der Fußspitze über die Linie. Der Treffer hätte aber nicht zählen dürfen, weil sich der Brasilianer zuvor im Abseits befunden hatte. Der rumänische Schiedsrichter Alexandru Tudor schien das allerdings nicht gesehen zu haben.
Danach war die Luft raus. Zwar brachte auf Seiten der Spanier der eingewechselte Montero etwas frischen Wind, allerdings konnte der 19-jährige Ecuadorianer auch keine Wunder vollbringen. Am Ende herrschte Gewissheit, dass das "Gelbe U-Boot" in dieser Saison auf europäischer Bühne nicht mehr auftauchen wird.
Das Achtelfinal-Hinspiel findet am 11. März statt, dann wartet der russische Meister, Rubin Kazan. Zuvor gastiert der VfL Wolfsburg in der Bundesliga am kommenden Sonntag in Hannover, wo das Niedersachsenderby ansteht. Ebenfalls sonntags empfängt der FC Villarreal Deportivo La Coruna in der Primera Division.