Bundesliga

Die Analyse

Die Analyse

Personal: Bis auf Akonnor (Länderspiel mit Ghana) konnte Wolfsburgs Wolf seine Bestbesetzung aufbieten - mit Präger in der Rolle des Regisseurs. Anders die Schalker, die ohne neun auskommen mußten. Außer den gesperrten Latal und Mulder sowie den dauerverletzten Wilmots, Goosens, Grodas fielen auch noch Thon, Eijkelkamp (beide Achillessehne), Max (Außenband-Riß) und De Kock (Knieprobleme) aus. Müller bekam als Abwehrchef eine Chance. Im Sturm bot Stevens die Notlösung mit Pereira und Hami auf.

Taktik: Beide Teams in einem 3- 5-2-System. Beide mit klassisch- konservativer Spielweise: strikte Manndeckung in allen Bereichen, klare Zuordnung. Nur leichte Nuancen in der Spielauffassung: Bei Schalke agierte Libero Müller fast nur vor der Abwehr, schob sich häufig ins Mittelfeld vor und sorgte somit für Überzahl. Bei Wolfsburg indes O'Neil nur Ausputzer. Zudem eine Variante im zentralen Bereich: Die Gäste mit zwei offensiven Mittelfeldleuten in den Halbpositionen - Nemec rechts, Van Kerckhoven links. Auf der Gegenseite Präger der einzige Offensivmann in dieser Region.

Spielverlauf: Aggressiver Beginn der Gastgeber, die zunächst Druck machten, Pressing versuchten. Doch Schalkes Notelf bekam das Spiel schnell in den Griff. Dank eines klaren Übergewichts im Mittelfeld. Der Knackpunkt im Wolfsburger Spiel: Präger leistete keine Defensivarbeit, wodurch sein Kontrahent Kmetsch sich als Antreiber auszeichnete. Gemeinsam mit dem vorrückenden Müller sowie Nemec kontrollierte Kmetsch das Geschehen für die ballsicheren Schalker. Da sich auf den Außenbahnen Büskens und Greiner (rechts) sowie Held und Kapetanovic (links) neutralisierten, der schwache Nowak sich lediglich um Van Kerckhoven kümmerte, stand der bedauernswerte Dammeier, eigentlich Bewacher von Nemec, gegen eine Vielzahl von Gegenspielern sehr häufig allein da.

Das Manko im Wolfsburger Spiel wurde noch verstärkt dadurch, daß vom Duo der erschreckend schwachen Spitzen Juskowiak und Baumgart keine Entlastung kam. Erst viel zu spät wechselte Wolf. Mit Reyna kam ein wenig Spielkultur. Präger, überfordert in der Spielmacherrolle, ging als dritte Spitze in den Sturm, wo Wolf mit Breitenreiter eher eine Korrektur hätte anbringen müssen. So kam Wolfsburgs Endspurt mit Großchancen für O'Neil und Breitenreiter zu spät.

Glück für die Hausherren, daß auch der Schalker Angriff durch Harmlosigkeit gekennzeichnet war: Hami ein Schönwetterspieler, Pereira verspielt, sonst hätte es für den VfL böse enden können.

Fazit: Trostlos und torlos, ein gerechtes Remis.

Es berichtet Hans-Günter Klemm