Wolfsburgs Trainer Erik Gerets baute seine Startformation gegenüber der 0:3 -Niederlage bei Schalke 04 in der vergangenen Woche gleich auf fünf Positionen um. In der Defensive kamen Rytter, Hofland und Schnoor für Sarpei, Franz und Weiser ins Team, während in der Offensive Fischer und Menseguez für Petrov und d’Alessandro Platz machen mussten. Jörg Berger auf Seiten der Rostocker veränderte seine Mannschaft gegenüber der 1:2 -Niederlage in Kaiserslautern auf drei Positionen. Maul, Persson und di Salvo rückten für Tjikuzu, Lantz und David Rasmussen in die Startelf.
Während Hansa Rostock mühsam versuchte, ins Spiel zu kommen, wurden die Hansestädter vom VfL Wolfsburg in den ersten Minuten förmlich überfahren. Bereits in der zweiten Minute scheiterte Brdaric freistehend am glänzend reagierenden Torhüter Schober. Mit dem zweiten Angriff ging Wolfsburg dann folgerichtig in Führung. D'Alessandro ließ ein Zuspiel von Rytter auf der rechten Seite durch die Beine passieren und brach steil durch. Klimowicz kam an den Ball und bediente den völlig freien Argentinier, der Schober aus elf Metern keine Chance ließ (4.). Der VfL setzte gegen die desorientiert wirkende Abwehr des FC Hansa sofort nach. Karhan setzte auf der rechten Seite Brdaric ein, der mühelos zur Toraus-Linie durchbrechen konnte und in aller Ruhe in die Mitte flankte. Dort stand Klimowicz völlig frei und köpfte den Ball am bedauernswerten Schober vorbei ins Rostocker Tor (7.). Erst nach dem 0:2-Rückstand kam Rostock besser ins Spiel und durch Rydlewicz zu einer Riesen-Chance. Der Mittelfeldspieler war alleine durchgebrochen und hatte bereits VfL-Keeper Jentzsch ausgespielt, doch Schnoor konnte seinen Schuss von der Linie kratzen. Schnell konnte sich die von dieser Chance aufgeweckte Abwehr der Wolfsburger stabilisieren. Der VfL Wolfsburg hatte die Partie mit dem beruhigenden 2:0-Vorsprung unter Kontrolle, entwickelte allerdings nicht mehr den Zug zum Tor wie in den ersten Minuten. Dadurch kam Rostock zumindest optisch besser ins Spiel, Torchancen für die Hanse-Städter blieben allerdings Mangelware. Im Gegenteil: Wolfsburg blieb gefährlich und brachte mit schnell vorgetragenen Angriffen über d’Alessandro und Petrov ein ums andere Mal die löchrige Defensive der Rostocker ins Straucheln. Doch Brdaric und Karhan konnten auch mit besten Chancen nichts anfangen, so dass es bis zur Pause bei der 2:0-Führung des VfL blieb. Auch nach der Pause änderte sich das Spiel nicht. Der VfL Wolfsburg hatte alles unter Kontrolle und kam zwangläufig zu Torchancen. Zunächst vergab allerdings Klimowicz eine gute Einschussmöglichkeit (48.). Hansa Rostock wirkte zu Beginn des zweiten Durchgangs aktiver als noch in Halbzeit eins, was jedoch auch daran lag, das Wolfsburg die Gäste kommen ließ. Doch in der Vorwärtsbewegung war der FC Hansa zu zögerlich und unentschlossen, so dass VfL-Keeper Jentzsch einen ruhigen Nachmittag verbrachte. In der 63. Minute erwischten die Wolfsburger Rostocks Defensive wieder im Tiefschlaf. Thiam kam nach einem Petrov-Freistoß frei zum Kopfball. Den konnte Schober mit einer Glanz-Parade noch abwehren, doch Thiam kam auch an den Abpraller heran und versenkte den Ball locker aus drei Metern Entfernung. Daraufhin schaltete der VfL Wolfsburg noch einmal einen Gang zurück kontrollierte aber Ball und Gegner nach Belieben. Nur noch einmal kamen die Rostocker gefährlich vor das VfL-Tor, doch di Salvo scheiterte aus zehn Metern völlig frei stehend am glänzend reagierenden Jentzsch im Wölfe-Tor. Die Wolfsburger Offensive war auch in der Schlussphase noch torhungrig und nutzte die Freiräume, welche die Rostocker ihnen boten. Karhan hatte viel Zeit im Strafraum der Ostsee-Städter und legte auf für den gerade eingewechselten Maric, der mit einem satten Schuss aus acht Metern das 4:0 erzielte (83.). Nachdem der Vfl Wolfsburg die ersten vier Spiele der Rückrunde verloren hatte, meldete er sich mit diesem Sieg über Hansa Rostock eindrucksvoll zurück und zeigte, dass man in Wolfsburg die Qualifikation für das internationale Geschäft noch nicht aufgegeben hat. Der FC Hansa Rostock muss sich nach der erneuten Niederlage nun ernsthaft Gedanken über den Abstieg in die zweite Liga machen.