Wolfsburg war heute eine Etage zu hoch für Mainz. Hier gewinnt Quiroga das Duell gegen Feulner. dpa
Im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Hamburg hatte Wolfsburgs Trainer Klaus Augenthaler seine Mannschaft auf drei Positionen umgestellt: Sarpei, Makiadi und van der Leegte (Gelbsperre) blieben draußen, die Argentinier Quiroga und Menseguez sowie Angreifer Boakye durften beginnen. Auf Seiten der Mainzer sah sich Coach Jürgen Klopp zu zwei Änderungen gezwungen. Für die angeschlagenen Ruman und Azaouagh, die beim 1:3 gegen Leverkusen noch mitgewirkt hatten, fanden sich Pekovic und Szabics in der Anfangself wieder.
Vor dem Anpfiff traten beide Mannschaften zu einem Kreis zusammen und beschworen den Teamgeist im Abstiegskampf. Nach dem Anpfiff konnte der Zuschauer das besser einordnen: Weniger schöne Kombinationen und flüssiges Spiel prägten die ersten Minuten, sondern Nervosität auf beiden Seiten. Viele Ungenauigkeiten im Spielaufbau, Fehlpässe und vor allem absolute Zweikampfbereitschaft waren auf beiden Seiten Trumpf.
Und der VfL hatte den besseren Start. Klimowicz hatte zweimal die Chance zur Führung, aber der Mainzer Keeper Wache nach einem Schuss aus spitzem Winkel (5.) und mangelnde Zielgenauigkeit beim Kopfball (20.) standen dem Torerfolg im Weg. Vom FSV war bist dato offensiv noch nichts zu sehen, wurde aber bei der ersten vielversprechenden Offensivaktion gleich belohnt. Madlung foulte Feulner im Strafraum, der Ellenbogen des Manndeckers traf das Gesicht des Mainzers, und es gab Elfmeter. Der Mainzer Torjäger Zidan ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte eiskalt ins linke untere Eck (23.).
Der 28. Spieltag
Die Hausherren antworteten wütend: Krzynoweck scheiterte mit einem Gewaltschuss aus 20 Metern nur an der Latte (25.), wenig später prüfte Boakye Wache ebenfalls per Fernschuss, doch dieser zeigte sich auf dem Posten (26.). Die Mainzer ließen sich nun weit zurückfallen und vertrauten auf ihre Defensivkünste. Doch kurz vor der Pause wurden die Gäste für ihre Passivität bestraft. Nach einem Marcelinho-Freistoß aus dem linken Halbfeld hatte niemand auf Klimowicz aufgepasst, und der Argentinier köpfte aus 10 Metern an Wache vorbei zum Ausgleich. Noch vor dem Halbzeitpfiff musste Menseguez verletzt ausscheiden und durch Makiadi ersetzt werden.
Den zweiten Durchgang begann Wolfsburg stürmisch: Nach einer schönen Kombination über Marcelinho und Boakye kam Makiadi in der rechten Strafraumhälfte frei zum Schuss, den er aber knapp verzog (46.). Kurz darauf spielte Marcelinho den Ball auf den Torschützen Klimowicz, der sich mühelos um Nationalverteidiger Friedrich herumdrehte und sofort aus sechzehn Metern abzog. Der Schuss strich knapp am rechten Pfosten vorbei. Mainz zog sich wie am Ende der ersten Hälfte weit zurück und schien darin lange die Lösung gegen die zwar bemüht, aber wenig zwingend attackierenden "Wölfe" gefunden zu haben. Nur ein Kopfball von Andreasen, der nach einem Freistoß von Feulner den Pfosten streifte, brachte einen Hauch von Torgefahr (54.).
Freut sich still über das 1:1: Torjäger Klimowicz (re.), Teamkollege Hofland gratuliert. dpa
Die erneute Führung für die Mainzer stellte das Spiel dann völlig auf den Kopf. Andreasen hatte es aus kurzer Distanz probiert, Jentzsch ließ nach vorne abklatschen und Zidan stand goldrichtig und schob aus 14 Metern locker ein (79.). Doch gleich im Gegenzug gelang Wolfsburg der Ausgleich. Marcelinho kam am Strafraumrand an den Ball, zog einfach ab und traf ins linke obere Eck. (80.). Kurz darauf war es wieder der Brasilianer, der traf und dem Spiel eine völlig andere Wendung gab. Aus 20 Metern sicherte Marcelinho Wolfsburg per Fernschuss den Heimsieg (87.).
Wolfsburg steht am nächsten Spieltag das nächste Duell gegen einen Abstiegskandidaten bevor. Es geht zur Energie nach Cottbus. Der FSV misst sich zu Hause mit den "Knappen" von Schalke 04.