Bundesliga

Sebescens Galavorstellung rettet Wolfsburg Punkt

Bundesliga, 23. Spieltag: VfL Wolfsburg - Hamburger SV 4:4 (1:3)

Sebescens Galavorstellung rettet Wolfsburg Punkt

In einem spektakulären Nordderby verspielte der HSV einen Drei-Tore-Vorsprung und den möglichen Sprung auf Platz zwei. Jung-Nationalspieler Zoltan Sebescen brachte seine Kritiker mit drei Treffern in der VfL-Aufholjagd zum Schweigen.

In einem spektakulären Nordderby ließen sich die beiden Mannschaften nicht von den widrigen Witterungsbedingungen abschrecken und sorgten vor ausverkauftem Haus für acht Tore und jede Menge Unterhaltung. Der HSV verspielte einen Drei-Tore-Vorsprung und verschenkte somit einen sicher geglaubten Sieg sowie den vorübergehenden Sprung auf Platz zwei . Die "Wölfe" bleiben in der Rückrunde weiterhin unbesiegt .

Der HSV ging von Beginn an entschlossen zu Werke und nahm eindeutig das Heft in die Hand. Bereits in der 9. Minute zahlte sich die Dominanz der Hanseaten aus: Rudolfo Cardoso spazierte ungestört durch die Wolfsburger Hälfte und setzte Mehdi Mahdavikia mit einem zentimetergenauen Zuspiel gekonnt in Szene. Der Iraner fackelte nicht lange und schoss aus zehn Metern flach ins linke Eck ein. Der Argentinier Cardoso setzte auch weiter Akzente. Nach Doppelpass mit dem aufgerückten Hamburger Abwehrspieler Ingo Hertzsch drang der Spielmacher in den Strafraum ein, die VfL-Abwehr agierte zu unentschlossen und Cardoso überwand mit einem Flachschuss Claus Reitmaier zum 0:2 (21.). Drei Minuten später gab der Hausherr erstmals ein Lebenszeichen von sich. Risches Kopfball lenkte Hans-Jörg Butt mit Mühe zur Ecke. Bei einsetzendem Schneeregen tat der HSV zwischenzeitlich nicht mehr als nötig, kontrollierte jedoch das Geschehen gegen eine Wolfsburger Mannschaft, die nicht zu ihrem Spiel fand. Kurz vor der Pause die scheinbare Vorentscheidung: Wieder konnte der Gast in der gegnerischen Hälfte schalten und walten. Eine Linksflanke von Hertzsch köpfte Mahdavikia unbedrängt aufs Tor, Reitmaier konnte abklatschen, doch der Iraner war erneut zur Stelle und staubte zum 0:3 ab (41.). Fast im Gegenzug gelang den Niedersachsen nach einer Freistoßflanke von Munteanu der Anschlusstreffer durch Zoltan Sebescens Kopfball (43.). Das Tor gab der Elf von Wolfgang Wolf Auftrieb für die zweite Hälfte. Rische vergab nach 51 Minuten eine gute Chance zum 2:3. Das Spiel im ausverkauften VfL-Stadion wurde dennoch zum Torfestival. Nach 53 Minuten landete eine Freistoßflanke von Cardoso direkt im Netz von Reitmaier: 1:4! Vom Anstoß weg verkürzte Jung-Nationalspieler Sebescen mit einem sehenswerten 20-Meter-Schuss auf 2:4 (54.). Und der zuletzt wegen seiner schwachen Länderspielpremiere in Holland kritisierte Mittelfeldspieler setzte noch einen drauf. Nach einer Stunde brachte er mit einem wuchtigen Kopfstoß sein Team auf 3:4 heran. In der 75. Minute leitete Sebescen gar den Angriff zum Ausgleich ein. Steilpaß auf Juskowiak, der aus abseitsverdächtiger Position nach innen passt zu Sturmkollegen Jürgen Rische, der nur noch zum 4:4 abstauben musste. Akonnor vergab Sekunden später in einem wahren Wolfsburger Sturmlauf die Riesenchance zum 5:4.

Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend