Im Griff: Wolfsburgs Ricardo Costa lässt Hannovers Hanke (re.) nicht zur Entfaltung kommen. picture-alliance
Bei Wolfsburg gab es im Vergleich zum 3:2-Erfolg über Portsmouth im UEFA-Cup folgende personelle Änderung: Hasebe spielte an Stelle von Riether.
Hannovers Trainer Dieter Hecking brachte nach dem 3:2-Zittersieg über den Karlsruher SC Stajner für Cherundolo und Rosenthal für Bruggink.
Es war ein flotter Beginn beider Teams, die sich nicht lange im Mittelfeld aufhalten wollten, sondern den Weg in den Strafraum suchten. Wolfsburg gestaltete dies mit Kombinationen, 96 suchte Hanke und Forssell mit langen Bällen.
Es passierte nicht viel im Regen von Wolfsburg. Hannover agierte aggressiv, stand eng am Mann, langte auch mal kräftig hin. Insgesamt hatten die Defensivreihen zunächst die Oberhand. Chancen gab es kaum, Dejagah jagte das Leder aus 17 Metern knapp drüber, Benaglio rettete gegen einen Schuss aus spitzem Winkel von Stajner.
96 rückte mit der Abwehr weit raus, wollte keinesfalls zu tief stehen und Wolfsburg vom Strafraum fernhalten. Dies gelang aber nur bedingt. Vor allem über links kam der VfL immer wieder bis zur Grundlinie durch und zur nächsten Chance: Dzeko köpfte nach Misimovic-Flanke aufs linke Eck, Fromlowitz parierte klasse.
Der VfL war überlegen, ließ hinten nichts anbrennen und initierte die besseren Angriffe. Durchschlagskraft aber gab's erst in der 32. Minute nach einer Traumkombination der "Wölfe"! Misimovic bediente am Ende einer ganzen Stafette halbrechts im Strafraum den mitgelaufenen Zaccardo, der aus sechs Metern einschob.
Der 16. Spieltag
Schon in der 41. Minute gab's den ersten Wechsel: Eine Verletzung Yankovs war nicht auszumachen, also spielte Pinto nun aus taktischen Gründen. Oder Trainer Hecking war mit Yankov so wenig zufrieden, dass er nicht mehr bis zur Pause warten wollte. Kurz darauf jedenfalls hatte Hannover die bis dahin beste Chance: Balitsch schlug den Ball hoch und weit in den Strafraum, Hanke war schneller als Barzagli und spitzelte den Ball aus sieben Metern volley aufs Tor. Benaglio rettete.
Beide Teams begegneten sich nach Wiederanpfiff mit weit geöffnetem Visier. 96 suchte den direkten Weg zum Ausgleich, für die "Wölfe" bedeutete dies Platz zum Kombinieren. Nachdem Ricardo Costa beim Klären eines Stajner-Schusses um Zentimeter am eigenen (!) Tor vorbeiköpfte, hätte Saglik auf der anderen Seite auf 2:0 erhöhen können, verfehlte frei aus fünf Metern aber das Tor.
Jubelpose: Wolfsburgs Zaccardo (re.) feiert sein 1:0. picture-alliance
Just, als die Partie ein wenig an Fahrt verlor, gelang Hannover der spektakuläre Ausgleich: Rausch flankte fast von der linken Eckfahne weit in den Strafraum, von hinten kam Stajner unbemerkt angesprintet und knallte das Leder volley aus acht Metern in die Maschen! (59.).
Wolfsburgs Antwort ließ nicht lange auf sich warten, wenn auch von Glücksgöttin Fortuna unterstützt: Misimovic schoss einen Freistoß von der linken Seite mit viel Effet nach innen, Stajner war noch leicht mit dem schütteren Haupt am Ball, welcher sich hinten ins lange Eck senkte (63.).
Wolfsburg achtete nun auf eine sichere Defensive, ließ Hannover etwas kommen. Zudem wechselte Trainer Magath den erst nach der Pause gekommenen Stürmer Saglik für Mittelfeldspieler Krzynowek aus (71.).
Hannover fand kein probates Mittel gegen die VfL-Defensive und musste sich zudem vor Konter in Acht nehmen. Und ein solcher brachte in der 80. Minute große Diskussionen und Kurioses! Dzeko legte den Ball nach Misimovic-Pass an Fromlowitz vorbei und kam nach einer Berührung im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Kinhöfer entschied auf Strafstoß und Rote Karte für Fromlowitz. Hannover hatte schon dreimal gewechselt. Rosenthal zog sich das Torwarttrikot an und parierte sofort den von Dzeko ins rechte Eck geschossenen Elfmeter!
Die Schlussoffensive der 96er brachte nichts mehr ein, Fahrenhorsts Volley-Kracher aus elf Metern ging drüber (90.+1).
Wolfsburg tritt am nächsten Samstag beim SV Werder Bremen an, Hannover empfängt in der AWD-Arena Arminia Bielefeld.