Zurück an der Leine: Der neue 96-Coach Dieter Hecking. dpa
"Wölfe"-Coach Klaus Augenthaler nahm gegenüber dem mühevollen 3:1-Pokal-Sieg bei den Amateuren vom FC Bremerhaven zwei Änderungen vor. Menseguez und Karhan spielten von Beginn an, dafür mussten Makiadi und Santana auf der Ersatzbank Platz nehmen. Bei seinem Bundesligadebüt auf der Bank von Hannover 96 stellte Dieter Hecking seine Anfangself gegenüber dem 3:2-Sieg im DFB-Pokal lediglich auf einer Position um: Cherundolo rückte für den Rot-gesperrten Tarnat in die Mannschaft.
4. Spieltag
Die erste Hälfte des Niedersachsen-Derbys bot wenige fußballerische Leckerbissen. Die Partie spielte sich in erster Linie im Mittelfeld ab, wo sich beide Teams in zahlreichen, verbissen geführten Zweikämpfen beackerten. Die Konzentration auf die Abwehrarbeit war im Falle Hannovers keine große Überraschung, hat man doch in den ersten drei Partien bereits 11 Gegentreffer hinnehmen müssen. Andererseits hatten sich die Wolfsburger in der bisherigen Saison noch nicht als Torfabrik bewiesen. Ein mageres Törchen stand zu Buche.
Es dauerte bis zur 39. (!) Minute, ehe zum ersten Mal wirklich ein Tor in der Luft lag. Stajner hatte sich auf links gegen zwei Wolfsburger durchgesetzt. Doch an seiner scharfen Hereingabe schlitterten mit Brdaric und Bruggink gleich zwei Hannoveraner knapp vorbei.
Kampf im Mittelfeld: Altin Lala und Miroslav Karhan. dpa
Wie verwandelt kamen beide Mannschaften aus der Kabine, als ob sie die Zuschauer für die freudlose erste Hälfte entschädigen wollten. Endlich waren die Handbremsen gelöst und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit drei Treffern binnen zehn Minuten.
Den Anfang machte Brdaric mit einem sehenswerten Drehschuss zum 1:0 (51.). Entscheidend war zuvor das Kopfballduell, das Bruggink gegen Möhrle gewann. Die Antwort der Gastgeber ließ nicht lange auf sich warten. Fast im Gegenzug glich der VfL aus. Zwar misslang Klimowicz nach einer Flanke von Hanke ein spektakulärer Fallrückzieher, doch der Ball landete bei Krzynowek, der Enke mit einem trockenen Schuss ins linke Eck keine Chance ließ (52.). Schließlich war es abermals Brdaric, der 96 wieder in Front brachte. Zuvor gelang es den Wölfen nicht, den Ball aus der Gefahrenzone zu bringen. Zuraw behielt die Übersicht und bediente Stajner, der sofort in die Mitte passte, wo Brdaric nur noch einschieben musste (61.).
Rückkehr in die Erfolgsspur: Thomas Brdaric feiert mit Bruggink und Zuraw. dpa
Der erneute Rückstand zeigte Wirkung. Zwar versuchte der VfL den Druck zur verstärken, doch die Hintermannschaft der 96er stand nun sicherer und ließ wenig zu. Auch fehlte es den "Wölfen" an zündenden Ideen, die gegnerische Abwehr auszuhebeln.
Nach einem misslungenen Saisonauftakt kann Hannover wieder optimistischer in die Zukunft schauen. Anders die Stimmungslage bei Wolfsburg, das zu Hause weiter sieglos bleibt.