Wolfsburgs Trainer Felix Magath tauschte nach dem 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach seinen Sturm aus: Mandzukic und Sio erhielten den Vorzug vor Polter und Sissoko, der komplett aus dem Kader flog. Dejagah rückte dafür auf die rechte Seite. Schäfer feierte zudem seinen 150. Einsatz für den VfL. In der Vereinshistorie knackten nur noch Miroslav Karhan (173 BL-Spiele), Claus Reitmaier (163) und Patrick Weiser (159) diese Marke.
Freiburgs Coach Christian Streich vertraute im Vergleich zum 2:2 gegen Werder Bremen auf Santini, Caligiuri und den zuletzt rotgesperrten Diagné, die für Krmas (Muskelfaserriss in der Wade), Putsila (Zahn-OP) sowie Rosenthal spielten.
Der VfL Wolfsburg legte einen Traumstart hin! Vom Anpfiff weg drückten die "Wölfe" auf die Tube und sorgten früh über Mandzukic (3.) und Sio (4.) für Gefahr. Kurz darauf war es dann passiert: Diagné leitete eine Rodriguez-Ecke ungewollt zu Jiracek weiter. Der Tscheche bedankte sich und vollendete gekonnt ins lange Eck zum 1:0 (5.).
Der 21. Spieltag
Die Freiburger steckten die Köpfe ob des Rückstandes aber nicht in den Sand und zeigten sich äußerst effizient. Gleich der erste konstruktive Angriff des Sportclubs brachte den erhofften Erfolg: Schmid lupfte die Kugel in den Lauf von Caligiuri, der dann aber Josué anschoss. Der Ball landete jedoch bei Flum, der im Sechzehner Zeit und Raum hatte - 1:1 (12.). Damit konnten die Wolfsburger den eigenen Vereinsrekord von vier Heimspielen in Folge ohne Gegentor aus dem Jahr 1997 nicht mehr einstellen. Magath dürfte in diesem Moment keinen Gedanken daran verschwendet haben, zu schwer lag ihm der durchaus überraschende Ausgleich wohl im Magen.
Die Freude der Breisgauer über das 1:1 währte allerdings nicht lange - um genau zu sein waren es 120 Sekunden. Nach einem Angriff über die rechte Seite landete der Ball im Zentrum bei Sio, der sehenswert mit der Hacke zu Schäfer am zweiten Pfosten verlängerte. Dieser drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Der Treffer hätte allerdings nicht zählen dürfen, da Sio im Abseits gestanden hatte. Hätte, wenn und aber - das alles brachte Freiburg nichts. Weder Schiedsrichter Christian Dingert noch seine Assistenten hatten das Abseits erkannt.
"Wölfe" schalten einen Gang zurück und kassieren prompt die Quittung
Gruppenfreude: Freiburger Spieler bejubeln das zwischenzeitliche 1:1 durch Flum. picture alliance
Trotz des erneuten Rückschlags ließen sich die Freiburger nicht entmutigen. Der SC spielte weiter munter mit, auch wenn die höhere spielerische Qualität der Niedersachsen auf dem Feld ein ums andere Mal zum Vorschein trat. Allerdings schaltete der VfL nun einen Gang zurück, verlegte sich zusehends aufs Verwalten und wurde noch vor dem Seitenwechsel dafür bestraft: Schmid entwischte auf der rechten Außenbahn und flankte dann zu Caligiuri, der sehenswert per Schlenzer aus sechs Metern ins rechte Eck zum 2:2 einnetzte (38.). Das war dann auch der Pausenstand, der allerdings auch 3:3 hätte lauten können - Schäfer hatte aus einem Meter unter Bedrängnis vergeben (40.), während auf der Gegenseite Jiracek Caligiuris Lupfer aus spitzem Winkel noch von der Linie kratzte (44.).
Magath reagierte zum Seitenwechsel und brachte mit Hasebe, der für Josué kam, einen frischen Mann fürs zentrale Mittelfeld. Mit dem Japaner wirkte der VfL wieder stabiler, vor allem in der Umschaltbewegung nach Ballverlusten. Ansonsten erhöhten die Niedersachsen wieder die Schlagzahl und setzten sich allmählich in der gegnerischen Hälfte fest. Weitere Einschussgelegenheiten waren die logische Folge, allerdings hatten Mandzukic (53.), Sio (54.) und Dejagah (55.) kein Abschlussglück.
Die erneute Führung für die Gastgeber zeichnete sich ab und wurde nach 61 Minuten Realität: Jiracek nahm aus 18 Metern Maß und Diagné fälschte unglücklich ab, sodass Baumann keine Abwehrchance mehr hatte. Abermals bewiesen die Freiburger aber Moral und drängten fortan gegen immer nervöser agierende Niedersachsen auf den Ausgleich. Santini (63.), Lumb per Freistoß (67.) und Caligiuri (78.) waren allerdings zu unpräzise, sodass die Wolfsburger den am Ende durchaus schmeichelhaften Dreier doch noch über die Runden brachten.
Die "Wölfe" sind erst wieder am Sonntag, den 19. Februar, beim FC Schalke 04 gefordert. Tags zuvor empfangen die Freiburger den FC Bayern München.