VfL-Trainer Valerien Ismael reagierte auf die deutliche 0:5-Schmach beim FC Bayern München mit vier personellen Wechseln - und schickte vor allem zuletzt ausgemustertes Potenzial wieder aufs Feld: Neben Seguin und Arnold durften nämlich Luiz Gustavo und vor allem auch Draxler (zuletzt nicht im Kader) von Beginn an ran. Dafür außen vor: Knoche, Blaszczykowski, Mayoral (jeweils Bank) und Schäfer (Innenbandriss).
Frankfurts Trainer Niko Kovac vertraute im Vergleich zum jüngsten 0:0 gegen die TSG Hoffenheim auf einen neuen Sturm (Hrgota und Rebic für Meier und Seferovic). Zudem entsendete er Hector für den gesperrten Chandler (Rote Karte). Außerdem nahm der SGE-Coach unmittelbar vor Spielbeginn noch einmal zu der Diskussion um die angeblich viel zu harte Spielweise seiner Mannschaft Stellung: "Ich möchte viel lieber darüber reden, dass wir nach 14 Spieltagen 26 Punkte erreicht haben. Das haben wir uns sicher nicht ertreten, sondern erspielt. An der Diskussion, dass wir eine Tretertruppe sein sollen, möchte nicht teilnehmen. Das ist mir zu plump und zu platt."
Guilavogui findet Gomez nicht
Zu plump war in jedem Fall der Auftritt der Hessen zu Spielbeginn: Während die Eintracht-Defensive noch nicht wach wirkte, näherten sich Seguin per Volley (1.) und Gomez per Kopfball (2.) an. Bei der letzten Aktion verpasste zudem noch Luiz Gustavo das Leder haarscharf. Im weiteren Lauf konnten sich die Frankfurter zwar stabiler präsentierten, gefährlicher wirkte das Spiel des VfL aber weiterhin: Guilavogui verpasste bei einer Aktion allerdings das Abspiel zu Gomez und verzog stattdessen mit einem zu überhasteten Abschluss (12.).
Hernach spielte sich nahezu bis zum Pausenpfiff ein Geplänkel mit Mittelfeld ab - mit etlichen Unterbrechungen obendrein. So sahen Luiz Gustavo, Rebic, Huszti und Guilavogui Gelb.
Bundesliga, 15. Spieltag
Draxler trägt sich erstmals ein
Ein Highlight hatten die ersten 45 Minuten aber noch zu bieten: Draxler brachte den Eckstoß präzise ins Zentrum, wo sich Bruma mit seinem wuchtigen Körper hochschraubte, Gegenspieler Vallejo ein klein wenig wegdrückte und unhaltbar ins linke Eck zum nicht unverdienten 1:0 der Wolfsburger einnickte. Für Nationalspieler Draxler bedeutete diese Torvorlage im Übrigen die erste direkte Torbeteiligung in seinem zwölften Bundesliga-Spiel in dieser Saison.
Gomez lässt das 2:0 liegen
Nach dem Seitenwechsel reagierte Eintracht-Coach Kovac direkt - und brachte mit Meier für den bereits verwarnten wie insgesamt unauffälligen Huszti eine weitere Kraft für das Sturmzentrum. Viel los war dort aber auch mit dem etatmäßigen Kapitän noch nicht, denn nach wie vor waren die Wölfe das leicht bessere Team - und zwar mit zwei dicken Gomez-Chancen: Erst feuerte der Nationalstürmer den Ball ans Außennetz (55.), dann verzweifelte er nach einem herrlichen Haken am glänzend herauskommenden Hradecky (56.). Zudem verzog noch Seguin aus bester Lage (65.).
Schiedsrichter Brych im Fokus
Vom Punkt zu hart und zu hoch geschossen: Frankfurts Alexander Meier. Getty Images
Und wenn man vorne tolle Möglichkeiten liegen lässt, dann wird man im Fußball häufig bestraft. So auch beinahe der VfL Wolfsburg: Hasebe hob im Strafraum im Zweikampf mit Guilavogui zu theatralisch ab, doch Schiedsrichter Felix Brych entschied dennoch auf Elfmeter. Eine falsche Entscheidung (66.). Joker Meier nahm das Geschenk jedoch nicht an - und drosch das Leder weit über die Latte (67.). Nur eine Minute später hätte es dann Elfmeter geben müssen, doch nach dem Foul von Caliguiri an Rebic blieb die Pfeife des Referees dieses Mal stumm.
Draxler vergibt
In der Schlussphase spielten die Niedersachsen derweil weiter Konter zu schwach aus, während kurz vor Schluss zudem Draxler einen guten Flachschuss knapp links am Tor vorbeisetzte (90.+3). Von der Eintracht kam insgesamt aber viel zu wenig - und so setzten die Wölfe im Keller der Bundesliga-Tabelle ein Ausrufezeichen und feierten drei wichtige Punkte und den ersten Heimsieg dieser Spielzeit. Die SGE verlor derweil erstmals nach acht Partien ohne Niederlage zuvor (4/4/0).
Wolfsburg tritt am Dienstag (20 Uhr) zum letzten Spieltag im Jahr 2016 bei Borussia Mönchengladbach an, Frankfurt spielt zeitgleich vor heimischer Kulisse gegen Mainz.