Im letzten Heimspiel der Saison vertraute Wolfsburgs Trainer Wolfgang Wolf jener Elf, die vor Wochenfrist beim Tabellenführer Schalke 04 mit 1:2 unterlag. Friedel Rausch, Trainer von Eintracht Frankfurt, nahm gegenüber dem 3:0-Erfolg gegen Bochum mehrere Personaländerungen vor: Kryszalowicz ersetzte Yang (Länderspieleinsatz für China) im Sturm, Gemiti spielte für den Rot-gesperrten Branco auf der linken Außenbahn, Wimmer rückte auf die rechte Seite, der freigewordene Platz in der Abwehr wurde von Rada besetzt.
Der 33. Spieltag auf einen Blick
Der VfL Wolfsburg agierte in der gewohnten Taktik: Hengen rückte vor die Abwehr, Munteanu und Kühbauer teilten sich die Aufgaben im offensiven Mittelfeld, Juskowiak und Rische bildeten den Zwei-Mann-Angriff. Bei Frankfurt spielte Kryszalowicz im Sturmzentrum, Reichenberger nahm überraschenderweise zunächst auf der Bank Platz. Unterstützt wurde der Pole von Guié-Mien, der als zurückhängende Spitze agieren sollte.
Nach einer halben Stunde stand es bereits 3:0 für Wolfsburg gegen eine Frankfurter Mannschaft, bei der von Abstiegskampf nichts zu sehen war. Fast keinen Zweikampf konnten die lethargisch und gehemmt wirkenden Eintracht-Spieler für sich entscheiden, eine taktische Ausrichtung war kaum zu erkennen und läuferisches Engagement fehlte zum größten Teil. Folgerichtig fielen die Tore für die Wölfe, die im ersten Abschnitt in allen Belangen überlegen waren. Nach zwölf Minuten versenkte Munteanu unter gütiger Mithilfe von Preuß, der den Ball unhaltbar für Heinen mit dem Kopf abfälschte, einen Freistoß aus gut 20 Metern. Nur fünf Minuten später umkurvte Greiner Kracht leicht und locker und ließ Heinen mit einem Rechtsschuss keine Chance. Und nach 31 Minuten erhöhte Kühbauer auf 3:0, als er einen von Wimmer an Rische verschuldeten Foulelfmeter verwandeln konnte. Angesichts der prekären Tabellensituation von Eintracht Frankfurt kann die Leistung, die die Hessen im ersten Abschnitt abriefen, nur als desolat bezeichnet werden.
Zur zweiten Hälfte reagierte Friedel Rausch auf die schwache Vorstellung seiner Schützlinge und brachte mit Reichenberger und Sobotzik zwei neue Kräfte, Mutzel und Wimmer blieben in der Kabine. Frankfurt kam nun etwas besser ins Spiel, auch weil Wolfsburg angesichts der sicheren Führung einen Gang zurückschaltete. Die Wölfe zogen sich weit in die eigene Hälfte zurück und warteten auf Konterattacken.
Viele Spielzüge der Frankfurter liefen über Sobotzik, der den Angriff der Hessen deutlich belebte. Nach 64 Minuten hatte der aufgerückte Rada die Riesenchance zur Ergebnisverbesserung, doch aus fünf Metern schoss er genau in die Arme von VfL-Keeper Reitmaier. Dabei blieb es aber auch lange Zeit, ein Aufbäumen, ein Kampf um die eigene Existenz, ein Alles-oderNichts-Spiel war den Frankfurtern nicht anzumerken. Es hatte fast den Anschein, als hätten sich die Hessen in Halbzeit zwei bereits aufgegeben. Dementsprechend verlor das Spiel an Qualität, Wolfsburg tat nicht mehr als nötig, und Frankfurt ergab sich seinem Schicksal.
Verdient gewann der VfL Wolfsburg sein letztes Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt, das nach der 0:3-Niederlage endgültig abgestiegen ist. Bei den Hessen vermisste man während der gesamten Spieldauer den Willen, die Klasse zu erhalten.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend