Wolfsburgs Trainer Andries Jonker nahm im Vergleich zum 1:0-Sieg in Leipzig drei personelle Änderungen vor: Für Rodriguez (Syndesmoseteilabriss), Gerhardt sowie den erkrankten Didavi standen Horn, Guilavogui und Vieirinha in der Anfangsformation.
Darmstadts Trainer Torsten Frings brachte gegenüber dem 2:1-Heimsieg gegen Mainz zwei Neue: Steinhöfer (Startelfdebüt) und Banggaard (Ligadebüt) ersetzten Niemeyer (Achillessehnenprobleme) und Vrancic (Gelb-Rot-Sperre).
Wie erwartet mit mehr Ballkontrolle des VfL startete das Duell in Wolfsburg. Die Jonker-Elf hatte gegen an der Mittellinie attackierende Lilien Mühe, Räume zu finden. Gefährlich wurde es in der Anfangsphase vor allem nach Ballgewinn und Konterspiel: Gomez (4.) und Malli (8., 10.) kamen nach vielversprechenden Kombinationen letztlich doch nicht zum Abschluss. Auf der anderen Seite war mehr drin, als Schipplock schon an Casteels vorbei war, der Winkel aber zu spitz wurde (7.).
Die Partie war zweikampfbetont. Der VfL blieb in der aktiven und 98 mit guter Raumaufteilung in der abwartenden Rolle. Brenzlig wurde es nur noch selten, weil die Niedersachsen kaum hinter die letzte Abwehrreihe der Gäste kamen. Einmal gelang es, aber Bazoer verzog nach Vieirinhas gutem Rückpass von der Strafraumgrenze (19.).
Wolfsburg macht das Spiel, Darmstadt dicht
Die tiefgestaffelte Frings-Elf fühlte sich in ihrer Position sichtlich wohl, Impulse nach vorne blieben jedoch fast ein Fremdwort (Ausnahme: Heller, 24.). So war es schnelles Umschaltspiel, das fast in eine Abschlusssituation mündete, aber Heller bremste den durchgebrochenen Blaszczykowski gerade noch aus, Elfmeterforderungen verhallten zurecht (30.). Es folgte die beste und druckvollste Phase Wolfsburgs. In der hatte Luiz Gustavo nach Sams fatalem Fehlpass sein Visier nicht genau genug eingestellt (32.).
Gomez trifft - wie immer unter Jonker
Darmstadt war defensiv über weite Strecken der ersten 45 Minuten stabil geblieben - in der Nachspielzeit aber klingelte es doch: Horn flankte aus dem linken Halbfeld. Gomez schraubte sich zwischen Sulu und Holland hoch und nickte aus fünf Metern ins rechte Eck ein (45.+1). Das verdiente 1:0 und sein dritter Treffer unter Jonker im dritten Spiel. Und: In den acht Bundesliga-Spielen, in denen der Niederländer auf der Trainerbank saß - fünf bei den Bayern, drei in Wolfsburg - traf der Goalgetter immer (insgesamt zwölf Tore).
Bundesliga, 25. Spieltag
Joker Nteps Tor zählt nicht, Gomez vergibt
Mit Wiederbeginn - Ntep stand für Arnold auf dem Rasen - war direkt viel los. Nach einem Hochkaräter hüben (Bazoer, 47.) und einer guten Chance drüben (Steinhöfer, 48.) lag der Ball erneut im Tor der Hessen, Nteps Treffer zählte aber nicht, weil das Schiedsrichtergespann das Leder bei Vieirinhas Hereingabe im Toraus wähnte - Fehlentscheidung (50.).
Wenig später legte Ntep toll vor für Gomez, der starker Ballannahme im Zentrum frei vor Heuer Fernandes aber einen ungenügenden Abschluss folgen ließ (55.). Der SV - nach und nach mit frischen Kräften - löste seine taktischen Fesseln, kam dennoch nicht zu nennenswerten Gelegenheiten, öffnete aber Räume.
Ntep und Malli, aber auch Sam vergeben
Der spielerisch bessere VfL machte sich das Leben selber schwer, brachte nicht die nötige Ruhe und Klarheit mit. Auch Ntep (67.) und Malli (80.) ließen gute bis sehr Chancen liegen.
Auch weil die Jonker-Elf unerklärlicherweise immer wieder nervöse und fahrige Phasen einstreute, blieb Darmstadt im Rennen. Sams Pass kam in Überzahl dank Blaszczykowskis Stellungsspiel nicht an (82.). Und hätte derselbe Akteur die Riesenchance aus sieben Metern zum Ausgleich genutzt, hätte sich der VfL nicht beschwerten dürfen (90.+1). So blieb es bei Wolfsburgs verdientem wie wichtigen Sieg im Abstiegskampf.
Wolfsburg spielt nach der Länderspielpause am Sonntag, den 2. April, um 17.30 Uhr bei Bayer Leverkusen. Darmstadt gastiert am Samstag, den 1. April, um 15.30 Uhr in Leipzig.