Wolfsburgs Coach Oliver Glasner tauschte nach dem 2:2 bei KAA Gent in der Europa League kräftig durch. Vier Neue fanden sich beim VfL wieder: Knoche, Arnold, Steffen und Joao Victor rotierten auf die Bank, Brooks, Gerhardt, Roussillon und Klaus in die Startelf.
Augsburgs Trainer Martin Schmidt tauschte im Vergleich zum beachtlichen 2:2 gegen Bayern München zweimal: Der wieder voll einsatzfähige Kapitän Baier und Stürmer Finnbogason ersetzten Moravek (Bank) und Oxford (Oberschenkelprobleme). Der FCA spielte folglich in einem 4-4-2 und nicht wie gegen den FCB in einem 4-5-1, als Oxford im defensiven Mittelfeld noch eine zusätzliche Absicherung gegeben hatte.
Flotter Beginn mit Chancen auf beiden Seiten
Bundesliga, 9. Spieltag
Fußballerisch war in Niedersachsen zu Beginn durchaus was geboten: Beide Mannschaften zeigten sich engagiert, waren aufmerksam und scheuten die Zweikämpfe nicht. Hinzu kam, dass hüben wie drüben das Gegenpressing ordentlich funktionierte und es deshalb auch nicht allzu lange dauerte, ehe erste vielversprechende Abschlüsse zu sehen waren: William (3.) und Klaus (8., 10.) machten auf Wolfsburger Seite Betrieb, Vargas (9.) und Niederlechner (16.) beim FCA.
Nach dieser furiosen Anfangsviertelstunde beruhigte sich die Partie jedoch, das Spielgeschehen verlagerte sich weg von den Strafräumen, sodass Chancen in der Folge lange Zeit nicht mehr zu sehen waren. Kämpferisch stimmte der Einsatz zwar weiterhin, die Zweikämpfe wurden immer noch resolut geführt. Allerdings hatten sich auf beiden Seiten immer mehr Ungenauigkeiten ins Spiel eingeschlichen - sei es bei der Ballannahme oder auch im Passspiel. Die Folge: Die Stürmer hingen in der Luft und es ging mit 0:0 in die Pause.
Knifflige Szene in der Schlussphase
In Durchgang zwei bot sich das gleiche Bild: Wolfsburg blieb zwar bemüht, entwickelte in diesem Duell auf Augenhöhe aber keine echte Durchschlagskraft. Glasner reagierte und brachte Joao Victor für Klaus (60.). Es half nichts, die Partie blieb zäh. Der FCA verstand sich darauf, den Wölfen mit guter Zweikampfführung und geschickter Raumaufteilung das Leben enorm schwer zu machen. Weil von den Fuggerstädtern offensiv aber auch nicht viel kam, plätscherte die Begegnung weitgehend höhepunktarm ihrem Ende entgegen.
In der Schlussphase wurde es dann aber noch einmal so richtig aufregend: Der Sekunden zuvor eingewechselte Arnold flankte vom rechten Strafraumeck rein, der Ball rutschte durch zu Joao Victor, der aus kurzer Entfernung einschob und ausgelassen jubelte. Doch dann meldete sich der VAR: Die Szene musste aufgrund einer möglichen Abseitsposition überprüft werden. Schiedsrichter Tobias Stieler schaute sich das Ganze selbst in der Review Area an und nahm den Treffer zurück - eine äußerste knifflige Entscheidung (86.). So blieb es bei der Nullnummer.
Wolfsburg steht die nächste Englische Woche bevor: Am Mittwoch (18.30 Uhr) erwarten die Niedersachsen in der 2. Pokalrunde RB Leipzig und haben am Samstag (15.30 Uhr) dann das schwere Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund vor der Brust. Die Augsburger sind im Pokal bereits raus, haben folglich mehr Zeit, um sich auf das anstehende Ligaspiel gegen den FC Schalke am kommenden Sonntag (18 Uhr) vorzubereiten.