SVWW-Coach Nils Döring tauschte nach dem 0:1 in Braunschweig dreimal: Fechner, Bennets und Kovacevic starteten für Jacobsen (Muskelverletzung), Kapitän Mockenhaupt und Bätzner (beide Bank).
St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler nahm im Vergleich zum 3:1 gegen Osnabrück zwei Änderungen an seiner Startelf vor: Kemlein und Saliakas begannen für Hartel und Saar (beide krank).
Kovacevic trifft - Stritzel zweimal stark
2. Bundesliga - 34. Spieltag
St. Pauli übernahm direkt das Heft des Handelns und hatte durch Metcalfe eine dicke Chance, er scheiterte aber am klasse reagierenden SVWW-Keeper Stritzel (5.). Und die Hausherren? Die schlugen nach einem Standard zu! Eine Ecke von Bennetts köpfte Vukotic nach innen. Von der Brust von Metcalfe sprang der Ball nach oben, Kovacevic schaltete am schnellsten und nickte aus kurzer Distanz ein (10.).
Wiesbaden zog sich fortan weit zurück und überließ den Gästen aus Hamburg den Ball (73 Prozent Ballbesitz im ersten Durchgang). Der Aufsteiger hatte durch Ritzka (14., Stritzel parierte erneut stark) zwar nochmal eine dicke Chance, tat sich ansonsten allerdings schwer, zu klaren Abschlüssen zu kommen. Die Gastgeber waren indes vorrangig nach Standards gefährlich, Prtajins Kopfball lenkte Gästekeeper Vasilj über die Latte (36.). Feldüberlegene Gäste hätten zur Pause durchaus ein 1:1 verdient gehabt, aber da auch Matcalfes Schuss knapp rechts vorbeigegangen war, hieß es zur Halbzeit 1:0 für Wiesbaden.
Albers trifft - Rot für Döring
Nach der Pause brachte Hürzeler Albers für Kemlein - und das zahlte sich aus: Nur sechs Minuten nach seiner Hereinnahme traf der Joker nämlich aus spitzem Winkel zum Ausgleich. Quasi im selben Augenblick ging Rostock in Führung, der SVWW war also gefordert. Es waren nicht die Minuten der Hausherren, die in der 55. Minute nach einem Duell zwischen Prtajin und Mets Elfmeter haben wollten. Aber Schiedsrichter Aytekin war das zu wenig. Wiesbadens Coach Döring war damit gar nicht einverstanden und sah vom Referee Rot, der Trainer hatte sich wohl in der Wortwahl vergriffen.
Die Joker stechen: Auch Sinani trifft
Beide Teams brauchten ein Tor (SVWW für die Relegation, St. Pauli für die Zweitliga-Meisterschaft), beide Mannschaften spielten deswegen nach natürlich nach vorne. Somit entwickelte sich eine unterhaltsame Partie, in der es hin und her ging, Afolayan prüfte Stritzel (72.). Offensiv tat sich der SVWW sehr schwer, dann gab es aber gut Nachrichten aus Rostock, denn Paderborn erzielte den Ausgleich. Das Ergebnis sickerte natürlich durch, dennoch spielte Wiesbaden weiter nach vorne. Das eröffnete den Gästen Räume - und der Aufsteiger nutzte diese: Banks legte zurück auf Sinani, der wuchtig zum 2:1 traf und die Koproduktion zweier Joker vollendete (82.).
Wiesbaden trifft in der Relegation auf den Jahn
Es war letztlich der entscheidende Treffer, da Wiesbaden zwar nach vorne spielte, aber keine Durchschlagskraft entwickelte. Der SVWW konnte aber letztlich mit der Niederlage leben, da Rostock mit 1:2 gegen Paderborn verlor und Wiesbaden somit in die Relegation einzog. Auf die Gastgeber wartet in der Abstiegs-Relegation am 24. Mai (20.30 Uhr) das Hinspiel bei Jahn Regensburg sowie das Rückspiel vor heimischer Kulisse am 28. Mai (20.30 Uhr).
Die Kiez-Kicker, die das Punktekonte mit dem Dreier auf 69 Zähler schraubten und vor Kiel die Zweiliga-Meisterschaft klarmachten, dürfen dagegen im deutschen Oberhaus ran. Der Bundesliga-Start 2024/25 ist für den 23. August festgelegt, die genauen Termine folgen noch.