Wiesbadens Trainer Rüdiger Rehm veränderte seine Startelf nach der 2:4-Pokal-Niederlage gegen Jahn Regensburg im Elfmeterschießen kurz vor Weihnachten auf zwei Positionen: Korte fiel mit Knieproblemen aus, so kam Winter-Neuzugang Brumme, der vom BFC Dynamo gekommen war, zu seinem Debüt. Zudem ersetzte Chato Leis (Bank).
Halle-Coach Florian Schnorrenberg hatte eine Woche mehr frei als der Gegner aus Hessen, Mitte Dezember konnten die Hallenser sich mit 3:0 gegen Türkgücü München durchsetzen. Gegenüber dem deutlichen Erfolg musste Schnorrenberg auf Lindenhahn verzichten, dafür wurde Torjäger Boyd rechtzeitig fit und startete von Beginn an. Weitere Veränderungen nahm der Coach nicht vor.
Vom Anstoß weg waren die Gastgeber das dominante Team. Vor allem über die rechte Seite, die offensiven Verteidiger Ajani und Malone machten ordentlich Druck und brachten immer wieder gefährliche Hereingaben.
3. Liga, 18. Spieltag
Chato zielt zu genau
Es dauerte allerdings bis zur 20. Minute, ehe es zum ersten Mal nennenswert brenzlig wurde: Müller sprang unter Ajanis Ecke durch, am langen Pfosten setzte sich Chato durch und drückte die Kugel aus wenigen Metern an den Querbalken.
Aus dem Nichts: Derstroff bringt HFC die Pausenführung
Nach dem ersten Ausrufezeichen änderte sich am Spielverlauf nichts, die Hessen waren weiterhin am Drücker, ohne viele Möglichkeiten zu kreieren. Aus dem Nichts gingen dann die Gäste aus Sachsen-Anhalt mit dem Pausenpfiff in Führung: Guttau setzte sich auf der linken Seite gegen gleich drei Wiesbadener durch und flankte in die Mitte, wo Derstroff aus wenigen Metern per Direktabnahme mit links zur überraschenden Gäste-Führung traf (44.).
Mit Wiederanpfiff zeigten sich die Hessen vom Gegentreffer unbeeindruckt und drückten dem HFC weiterhin ihren Schuh auf, der auffällige Ajani jagte die Kugel aus spitzem Winkel knapp vorbei (49.). Im Anschluss verflachte die Partie etwas, was auch ein Verdienst der gut arbeitenden Hallenser Defensive war.
Boyd schlenzt den Ball an die Latte
Mitte der zweiten Hälfte, der HFC zeigte sich bis dahin noch nicht vor des Gegners Tor, machte der ansonsten unauffällige Angreifer Boyd einen Ball gegen drei Mann fest und zog aus mehr als 20 Metern ab - der Schuss ging über Boss hinweg an den Pfosten, die Vorentscheidung wurde also vertagt.
Hollerbach legt auf - Malone belohnt SVWW
Rüdiger Rehm warf noch einmal alles nach vorne, brachte Hollerbach, Carstens und Niemeyer ins Spiel. Und Erstgenannter sollte kurz vor Schluss spielentscheidend werden: Hollerbach zog auf dem rechten Flügel bis zur Grundlinie und brachte den Ball an den ersten Pfosten. Dort verpasste Stürmer Tietz noch, doch dahinter nickte Malone zum letztlich verdienten Ausgleichstreffer ein (89.).
Die Schlussminuten wurden dann noch einmal kurios, da sich Torhüter Müller am Knie verletzte, der HFC aber schon dreifach gewechselt hatte und der Keeper so humpelnd im Kasten bleiben musste. Wiesbaden brachte aber keinen ernsthaften Schuss mehr auf das Hallenser Gehäuse, es blieb beim 1:1.
Wehen Wiesbaden ist am Samstag (14 Uhr) in Dresden zu Gast, Halle empfängt zeitgleich Bayern München II.