Bundesliga

Werder-Aus für Keita? Werner: "Ich habe mir mein Bild gemacht"

Entscheidung über seine Zukunft in Bremen zieht sich

Werder-Aus für Keita? Werner: "Ich habe mir mein Bild gemacht"

Nur fünf Bundesliga-Einsätze für Werder Bremen - und womöglich kommen keine weiteren hinzu: Naby Keita.

Nur fünf Bundesliga-Einsätze für Werder Bremen - und womöglich kommen keine weiteren hinzu: Naby Keita. IMAGO/kolbert-press

Als wäre die aktuelle Situation nicht schon aus sportlicher Perspektive bescheiden genug, als hätten sich in den vergangenen Tagen nicht bereits zahlreiche personelle Widrigkeiten angehäuft, hat der SV Werder Bremen nun also auch noch mit einer weiteren unrühmlichen Angelegenheit umzugehen.

Als der Klub am Sonntagnachmittag rund eine Stunde vor Anpfiff der Auswärtspartie bei Bayer Leverkusen die Aufstellung veröffentlichte, wurde zeitgleich auch eine Mitteilung herausgegeben, die das Fehlen von Naby Keita im Bremer Kader erklärte - und die nun für noch mehr Unruhe beim Bundesligisten sorgen dürfte: "Nachdem Naby gestern erfahren hat, nicht von Beginn an zu spielen, hat er sich entschieden, nicht in den Bus zu steigen, sondern nach Hause zu fahren", wurde Leiter Profifußball Clemens Fritz darin zitiert.

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Werner deutlich: "Die Aktion sagt eigentlich alles"

Keita streikte - obwohl seine Mannschaft mit einem äußerst ausgedünnten Aufgebot beim Tabellenführer antreten würde, obwohl Cheftrainer Ole Werner im Vorfeld noch darauf hingewiesen hatte, dass "wir jetzt jeden Mann brauchen in den letzten Spielen. Und da gehört Naby sicherlich auch dazu." Nach dem Vorfall vom Samstag dürfte diese Aussage nun als hinfällig bezeichnet werden. Der Coach machte im Anschluss an die 0:5-Niederlage in Leverkusen unmissverständlich klar, was er von Keitas Verhalten hält: "Die Aktion sagt eigentlich alles - speziell dann, wenn man die Personaldecke hat, die wir aktuell haben."

Eine weitere Perspektive des Bremer Mittelfeldspielers unter Werner könnte damit offenbar ausgeschlossen sein, derart deutliche Worte wählte der 35-Jährige: "Dazu muss ich nicht mehr viel sagen. Da kann sich jeder sein Bild machen, meins habe ich mir gemacht." Und weiter: "Das ist nichts, was mit Teamsport zu tun hat."

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Selbst sportlich stand Keitas Zukunft infrage

Keita wiederum äußerte sich am Sonntagnachmittag auch selbst via Instagram, verwies auf seine unter Beweis gestellte Professionalität im Training sowie den Antrieb, dem Verein helfen zu wollen in der aktuell sportlich schwierigen Situation. In seiner Karriere sei der 29-Jährige bislang noch nie aufgrund von disziplinarischen Problemen aufgefallen, habe immer versucht, ein Vorbild zu sein. Außerdem schrieb er: "Ich werde nicht akzeptieren, dass jemand dieses Bild trübt." Was er damit meinte, blieb offen - widersprach er Fritz?

All das wird zu klären sein, zwischen den Verantwortlichen sowie dem Profi und seinem Berater. Ursprünglich war eine Entscheidung für Montag vorgesehen, doch die steht weiterhin aus, wie der Klub auf Nachfrage mitteilte. Geplant sei nun eine Verkündung des weiteren Vorgehens für den Dienstag, möglicherweise zieht sich die Angelegenheit aber auch noch bis Mittwoch. Dass man Keitas Zukunft bei Werder zuletzt bereits aus sportlichen Gründen infrage stellen durfte, spricht sicher nicht dafür, dass diese dann auch weiterhin - wie zumindest vertraglich fixiert - noch bis 2026 am Osterdeich liegt.

Tim Lüddecke

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