Bundesliga

Watzke contra Köln: "Man muss auch verlieren können"

BVB-Boss über möglichen Protest des FC erzürnt

Watzke contra Köln: "Man muss auch verlieren können"

Vor dem Spiel war noch alles ok, danach krachte es: Kölns Trainer Peter Stöger und BVB-Boss Hans-Joachim Watzke.

Vor dem Spiel war noch alles ok, danach krachte es: Kölns Trainer Peter Stöger und BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. imago

Was war passiert: Sokratis schob bei einem Eckball für die Dortmunder seinen Gegenspieler Dominic Heintz zur Seite, Schiedsrichter Patrick Ittrich pfiff Foulspiel für die Kölner. Allerdings ließ Keeper Timo Horn den Ball fallen, Sokratis staubte danach zum 2:0 ab, doch ehe der Ball die Linie überquert hatte, ertönte der Pfiff des Schiedsrichters. Großer Protest folgte, erst von den Dortmunder Seite, weil das Tor nicht gegeben wurde – es folgte der Videobeweis, der auf Tor für Dortmund entschied. Nun waren die Kölner auf der Palme, protestierten direkt beim Schiedsrichtergespann und dachten nach der Partie über einen Protest nach. FC-Manager Jörg Schmadtke sprach von einer "Neuansetzung".

Nach dem Spiel war diese Szene heiß diskutiert, auch Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke trat auf den Plan und verurteilte das Verhalten der Kölner scharf. "Dann sollen sie halt Protest einlegen", giftete der 58-Jährige. "Man muss auch verlieren können. Gerade nach so einem Spiel. Die Kölner haben zweimal aufs Tor geschossen. Zudem waren beide Entscheidungen (die zum Anrufen des Videobeweises führten, Anm. d. red.) richtig. Ob der Ball jetzt auf der Linie war oder 20 Zentimeter dahinter, das ist doch total lächerlich. Dann ist man eben ein ganz schlechter Verlierer."

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Allerdings war der Schuss von Sokratis aber beim Pfiff des Schiedsrichters noch deutlich vor der Linie, das Spiel somit unterbrochen und so hätte es gar nicht zu einer Videobeweis-Entscheidung kommen dürfen.

Die stellen sich hier mit zehn Mann vor den eigenen Sechzehner und wollen dann noch Protest einlegen. Dieses Spiel hatte nur einen Sieger verdient und der hieß Borussia Dortmund.

Das alles aber wollte Watzke nicht berücksichtigen ("Beide Entscheidungen waren richtig, alles andere interessiert mich hier jetzt nicht."), vielmehr hatte er für die Kölner einen Ratschlag parat. "Wenn man 0:5 verliert, dann sollte man sich den Mund abputzen und sich überlegen, wie man es das nächste Mal besser machen kann."

Einen Protest, gar ein möglicherweise erfolgreicher, bezeichnete Watzke als "grotesk. Die stellen sich hier mit zehn Mann vor den eigenen Sechzehner und wollen dann noch Protest einlegen. Dieses Spiel hatte nur einen Sieger verdient und der hieß Borussia Dortmund."

Zorc: "Grotesk, an diesem Spiel rumzudoktern"

In dieselbe Kerbe wie Watzke schlug auch BVB-Sportdirektor Michael Zorc: "Ich finde es nahezu grotesk oder lächerlich, wenn wir jetzt anfangen, an diesem Spiel rumzudoktern. Der Ball war jedenfalls eindeutig im Rollen. Kein Spieler hatte mehr die Chance, irgendetwas an diesem Tor zu verhindern, und ob der Ball jetzt die Linie schon berührt hatte, kurz dahinter oder kurz davor war, ist für mich komplett unerheblich. Es war kein Foulspiel, es war ein reguläres Tor und das ist Fakt."

Matthias Dersch/bst

Bilder zur Partie Borussia Dortmund - 1. FC Köln