Gästecoach Holger Stanislawski musste neben den Defensivkräften Eger (Sperre) und Kalla (Grippe) auch auf die verletzten Angreifer Ebbers und Sako verzichten. Mit Thorandt, Lehmann, Kruse und Rückkehrer Takyi standen vier Neuzugänge in der Anfangself des Zweitligisten, der erstmals in den neuen roten Trikots antrat.
St. Pauli begann überraschend zurückhaltend und ließ die Villinger erst einmal kommen. Während der Oberligist frech nach vorne spielte und durch Jeskes Heber zu einer ersten Möglichkeit (12.) kam, fehlte den Offensivaktionen der Gäste zunächst jeglicher Zug. Erst nach etwa 20 Minuten übernahm der Favorit zunehmend die Kontrolle und drängte die Hausherren in die eigene Hälfte zurück.
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Die Hamburger versuchten, ihr gefälliges Direktspiel aufzuziehen, leisteten sich dabei jedoch zu viele Abspielfehler. Das ermöglichte dem Außenseiter einige Konterchancen. Klotz hatte die Führung auf dem Fuß, traf jedoch frei vor Hain nur die Brust des Gästekeepers (36.). Wenig später sprang Rudy der Ball in aussichtsreicher Position vom Fuß. Kurz vor der Pause waren dann die Villinger im Glück: Hennings Kopfball klatschte an den Pfosten, Bruns scheiterte aus kurzer Distanz am starken Miletic.
Nach dem Wechsel bot sich das alte Bild. Villingen stand sicher und lauerte auf Konter, St. Pauli agierte in der Offensive ideenlos und unkonzentriert und schaffte es lange nicht, sich auch nur eine einzige Torchance zu erspielen. Ein Fehlpass reihte sich mitunter an den nächsten. So wurde der Oberligist nach und nach wieder mutiger, zumal auch die Abwehr der Hamburger phasenweise alles andere als sattelfest wirkte. In der 73. Minute stand den Gastgebern zum zweiten Mal der Pfosten zur Seite, diesmal beim Schuss von Rothenbach. Auch das war für St. Pauli allerdings keine Initialzündung. Gefährlich wurde es auf der anderen Seite, wo Lehmann im Sechzehner vor dem einschussbereiten Haibt in höchster Not klärte (83.).
In der Verlängerung versuchte der Zweitligist lange vergeblich, den Druck zu erhöhen. Die Fehlpassquote blieb hoch. Eine einzige gelungene Aktion bescherte den Hamburgern in der Nachspielzeit der ersten Hälfte dann aber die Führung. Lehmanns Flanke aus dem Mittelfeld brachte der eingewechselte Naki per Kopf im Tor unter. Villingen war nun stehend k.o. und musste kurz vor dem Abpfiff noch einen zweiten Treffer hinnehmen - wieder war Naki der Torschütze. Nach langem Pass von Rothenbach umkurvte er Miletic und schob zur Entscheidung ein.
Für Villingen steht am kommenden Samstag beim SV Bonlanden wieder der Alltag in der Oberliga Baden-Württemberg an. St. Pauli startet am Freitagabend gegen Rot-Weiss Ahlen in die neue Zweitliga-Saison und wird sich dann gehörig steigern müssen.