Villarreal spielt eine starke Saison, empfing als Tabellensechster Tabellenführer Real, stand dabei aber auch unter Druck: Gerade mit Blick auf das enge Rennen um die CL-Plätze brauchten die Submarions Punkte. Personell feierte Winter-Neuzugang Lo Celso sein Startelfdebüt, während Paco Alcacer angeschlagen auf der Bank Platz nahm. Viel schlimmer wog jedoch der Ausfall von Top-Torjäger Gerard, der mit Wadenproblemen komplett ausfiel.
Auf der Gegenseite mussten die Blancos ebenfalls auf ihren Top-Torjäger verzichten: Benzema (muskuläre Probleme) fehlte wie schon beim 1:0 gegen Granada. Trainer Carlo Ancelotti konnte jedoch auf Vinicius Junior zurückgreifen und gab zudem Bale mal wieder eine Chance von Anfang an. Der Waliser nahm in der Folge allerdings kaum am Spiel teil - so hatte er bis zur 43. Minute nicht eine Ballaktion am oder im gegnerischen Sechzehner. In dieser verbuchte Bale dann aber die beste Möglichkeit der Königlichen im ersten Durchgang, als er vom linken Fünfereck aus an Keeper Rulli scheiterte.
Real hatte mehr Ballbesitz, doch Villarreal gab den Takt vor, auch weil es in diesem von Nickeligkeiten durchsiebten Duell von der sehr weichen Linie des Unparteiischen Pablo Gonzalez Fuertes profitierte. Die Hausherren waren flink auf den Beinen, gallig in den Zweikämpfen und sorgten mit schnellen Kombinationen für viel Betrieb in der Defensive der Blancos, die alles andere als sattelfest agierten und sich hinten immer wieder anfällig zeigten.
Souverän geht anders, aber die Blancos hatten neben dem nötigen Quäntchen Glück auch einen exzellenten Torhüter in ihren Reihen: Nachdem Danjuma nur den linken Pfosten getroffen hatte (18.), war es Courtois, der mit einer starken Parade gegen Alberto Moreno das 0:0 zur Pause festhielt (38.).
Real steigert sich nach der Halbzeit
Dass auch die Submarinos einen guten Torhüter zwischen den Pfosten haben, zeigte sich spätestens nach dem Seitenwechsel, als Rulli zuerst Bales 15-Meter-Schuss mit den Fingerspitzen an die Latte lenkte (57.) und kurz darauf auch gegen Vinicius Junior gut parierte (59.). Später wurde der argentinische Schlussmann von Bale zwar bezwungen, als dieser den Ball an Rulli vorbeispitzelte. Doch Foyth rettete noch vor der Linie und vereitelte so die königliche Führung. Diese bahnte sich jedoch mehr und mehr an, denn Real war in Hälfte zwei besser im Spiel, während Villarreal sich weniger bewegten, fast schon statisch war.
Knapp 18.000 im Estadio Ceramica sahen, wie Madrid druckvoller agierte, sich aber nicht belohnte. Ancelotti wartete lange, ehe er erstmals wechselte: Eine Viertelstunde vor Schluss kam Jovic für Bale. Der Serbe war es dann auch, der in der Nachspielzeit die ganz große Chance zum Lucky Punch hatte. Nach guter Zuarbeit des ebenfalls eingewechselten Hazard überwand Jovic zwar Rulli mit einem Lupfer, hatte dann aber Pech, dass der Ball an die Latte ging. Weil dann auch noch Aurier Nachos Nachschuss vor der Linie parierte (90.+3), endete die Partie wie schon das Hinspiel 0:0.
Real verpatzte damit die Generalprobe für das Achtelfinal-Hinspiel am Dienstag (21 Uhr) bei Paris St. Germain und büßte zudem im Meisterrennen zwei Punkte auf Verfolger Sevilla ein.