Wie viel Intensität Unai Emery Aston Villa verleihen würde, bekam Manchester United beim Debüt des Trainers im Villa Park schneller mit, als dem englischen Rekordmeister das wahrscheinlich lieb war. Von Beginn an bestimmte das Kellerkind das Geschehen, die Gäste liefen erst einmal hinter. Und dann gleich so richtig.
In der siebten Minute schickte Ramsey Bailey in den Strafraum, wo Martinez auf den Jamaikaner keinen Zugriff mehr bekam: Flach schlug der Ball im langen Eck ein. Vier Zeigerumdrehungen später schlug er dann hoch im kurzen Eck ein - Digne hatte einen Freistoß direkt und den Villa Park in ein Tollhaus verwandelt (11.). Manchester wusste gar nicht mehr, wo oben und unten war.
United verkürzt glücklich
Die Mannschaft von Erik ten Hag hatte mit der Intensität der Villans lange Zeit schwer zu kämpfen, zeitig hätte Buendia sogar beinahe auf 3:0 gestellt (16.). Erst nach einer halben Stunde hatte sich der Favorit gefangen und dem Kontrahenten allmählich das eigene Spiel aufgezwungen. Chancen sollten folgen.
In der 34. Minute stand Villa-Keeper Martinez im Fokus, als er binnen Sekunden stark gegen Garnacho und Cristiano Ronaldo parierte - Youngster und Routinier hatten beide beginnen dürfen. Kurz vor der Pause, als United wirklich am Drücker war, konnte Martinez dann nicht mehr eingreifen, als Ramsey Shaws Fernschuss unglücklich ins eigene Tor abfälschte (45.).
Premier LEague, 15. Spieltag
Als es weiterging, dauerte es keine zehn Sekunden, bis Bailey den nächsten Abschluss abgab (46.). Villas nächste überfallartige Anfangsphase? United hielt dagegen - und wurde ausgekontert. Ziemlich freistehend stellte Ramsey aus 13 Metern platziert den alten Abstand wieder her (49.).
Die Villans zogen sich nun gerne zurück und lauerten auf Gegenstöße, so konnte defensiv auch ein wenig Beton angerührt werden. United wurde teilweise spielen gelassen, doch die Red Devils kamen kaum durch - Villas Plan ging weitgehend auf.
Erstmals seit 1995
Cristiano Ronaldo konnte eine ordentliche Freistoßposition nicht nutzen (73.) und in der Schlussphase keine der Flanken seiner Kollegen wirklich erreichen, als in ihrer Kompaktheit bewegliche Hausherren intelligent verwalteten und die Zeit verstreichen ließen. Ein Comeback des Rekordmeisters lag so gar nicht in der Luft.
Aston Villa feierte beim Debüt von Trainer Emery schließlich seinen ersten Heimsieg über United in der Liga seit 1995. Für die Villans ein Achtungserfolg im Tabellenkeller, während die Red Devils im Rennen um die Champions-League-Ränge einen Rückschlag hinnehmen müssen.