Pilsens Coach Pavel Vrba musste nach dem 2:2 gegen den AC Mailand am 6. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase vor der Winterpause zwei Änderungen vornehmen. Für den nach Wolfsburg gewechselten Jiracek spielte Darida. In der Innenverteidigung kam Prochazka für Bystron (zweijährige Doping-Sperre) zum Einsatz.
Auf Seiten von S04 veränderte Trainer Huub Stevens seine Anfangsformation im Vergleich zur 0:3-Niederlage in Gladbach auf zwei Positionen. Jones, der nach dem Tritt im Pokal gegen Reus im Dezember vom DFB bis zum 1. März gesperrt worden war, ist in der Europa League spielberechtigt und ersetzte Jurado. Zudem begann Draxler statt Farfan.
Viktoria erwischte den besseren Start. Bereits in der 2. Minute konnte Pilar über die linke Seite frei in den Strafraum eindringen, wurde aber gerade noch rechtzeitig vor dem Abschluss von Höwedes gestoppt. Zunächst spielte S04 gut mit. Huntelaar zwang Keeper Cech vom Strafraumrand zu einer - leicht verunglückten - Parade, der Ball trudelte ins Toraus (9.). Nach Flanke von Fuchs hatte der Niederländer per Direktabnahme eine weitere Gelegenheit, Cech hielt jedoch sicher (17.).
Europa League
Dann aber gelang Pilsen, das die Schalker immer wieder mit schnell vorgetragenen Angriffen über die Außenpositionen, bevorzugt über die rechte Seite, in Schwierigkeiten brachte, die Führung: Nach kurz ausgeführter Ecke flankte Horvath von der linken Seite an den Strafraumrand. Dort nahm Darida volley ab und traf sehenswert ins rechte untere Toreck (22.).
In der Folge hatte die Stevens-Elf trotz mehr Ballbesitz große Mühe, auch nur in die Nähe des Pilsener Strafraums zu kommen. Gegen die engagiert und geschickt verteidigenden Tschechen präsentierte sich das Schalker Angriffsspiel zu statisch und ideenlos. Stattdessen zeigte Viktoria deutlich mehr Esprit. Unnerstall rettete in der 28. Minute gerade noch vor Kolar, ebenso kurz vor der Pause gegen einen Schuss von Rajtoral (44.).
Pilsen spielt, Huntelaar knipst
Schalke zeigte sich in der Anfangsphase der zweiten Hälfte druckvoller. Nach starker Vorarbeit von Draxler bot sich Huntelaar rechts im Strafraum eine Schussgelegenheit, aber Cech parierte gegen den aus spitz gewordenem Winkel abgegebenen Schuss des Niederländers sicher (50.). Doch die Offensivbemühungen der "Königsblauen" blieben Stückwerk. Pilsen befreite sich nicht nur, sondern kam durch Petrzela, gegen den Unnerstall parierte (55.), sowie Bakos, der aus der Distanz mit einem tückisch abgefälschten Ball den Außenpfosten traf (60.), zu guten Chancen.
Der "Hunter" jubelt: Klaas-Jan Huntelaar nach seinem 1:1. picture alliance
Nach einer Phase kurzen Leerlaufes leitete Pilar, der in der kommenden Saison für den VfL Wolfsburg spielen wird, die nächste Gelegenheit für Viktoria ein. Torschütze Darida platzierte seinen Schuss vom Strafraumrand aber ganz knapp neben das Tor (72.). Die mangelhafte Chancenverwertung der Tschechen sollte sich rächen. Wenig später leitete Draxler den Ausgleich ein. Über Farfan kam der Ball im Fünfmeterraum zum eingewechselten Marica, der den Ball unfreiwillig mit der Wade zu Huntelaar weiterleitete, der nur noch einschieben musste (75.).
In der Schlussphase passierte nicht mehr viel. Pilsen wirkte nun müde, auch die "Königsblauen" scheuten das letzte Risiko. Nach Foul an Farfan sah Viktoria-Kapitän Horvath in der 86. Minute die Gelbe Karte und fehlt den Tschechen damit im Rückspiel, das in einer Woche, am 23. Februar, in Gelsenkirchen stattfindet.
In der Bundesliga spielt Schalke am Sonntag gegen Wolfsburg. Die tschechische Liga beendet am Wochenende die Winterpause, Pilsen muss in Teplice ran.