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Mit zwölf Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Greifswalder FC ging Viktoria Berlin in das Sonntagsspiel gegen Carl Zeiss Jena. Jede Menge Holz, aber in Anbetracht von zwei Partien weniger als der Primus, schien die Aufgabe theoretisch machbar.
Doch gegen Jena agierten die Himmelblauen nicht wie ein Spitzenteam. Schon in der 4. Minute fand ein langer Ball von Butzen die Brust von Sezer, der die Kugel gut mitnahm und aus der Drehung die Thüringer in Führung schoss. Weiterhin fand nur die Zeiss-Elf offensiv statt, Sezer hatte in der 13. Minute Viktorias Torwart Petzsch schon getunnelt, da konnte Dikarev gerade noch so auf der Linie retten. Nach Eckball holte Sezer in der 17. Minute per Kopf seinen zweiten Treffer nach, die Berliner verteidigten nicht nur in dieser Szene viel zu luftig.
Beim 3:0 der Jenaer konnte man der Viktoria-Defensive hingegen nur bedingt einen Vorwurf machen. Sie ließ zwar die Gäste-Offensive relativ unbedrängt kombinieren, doch Löders sehenswerter Schlenzer ins lange Eck war schwer zu verteidigen (28.). Jena konnte sich seinen Gegner nach Belieben zurechtlegen. In Minute 36 behauptete Sezer den Ball, legte auf Petermann ab, der die Kugel direkt nahm und auf 4:0 erhöhte. Kein Wunder, dass Berlins Trainer Keskin mächtig sauer war. Noch vor der Halbzeit wechselte Viktoria viermal aus.
Der zweite Durchgang begann aus Berliner Sicht versöhnlich: Verfehlte ein Distanzschuss von Inler zunächst noch knapp sein Ziel, landete eine Flanke von Skakun auf direktem Wege im langen Eck zum 1:4 (56.). Jena verwaltete den Vorsprung, konterte von Zeit zu Zeit und erhöhte in der 67. Minute. Petzsch unterlief eine Flanke, Löder brachte seinen Kopf an den Ball und markierte seinen zweiten Treffer an diesem Nachmittag. Löder vergab noch einen Hochkaräter, dann ließen es beide Mannschaften ob des klaren Spielstands mehr oder weniger austrudeln.
Viktoria Berlin verliert damit den Anschluss an die Spitze, ist in der Verfassung vom Sonntag sowieso das krasse Gegenteil eines Aufstiegsanwärters. Jena arbeitet sich hingegen in der Tabelle immer weiter nach vorne, wird aber weder mit Auf- noch mit Abstieg etwas zu tun haben.