Im Vergleich zum 2:2 in Leipzig tat sich personell wenig bei den Teams. Verl begann in Bielefeld - wegen der Corona-Krise im Landkreis Gütersloh war man umgezogen - mit exakt derselben Elf wie im Hinspiel in Leipzig. Bei Lok durfte Steinborn von Beginn an auflaufen, Berger fehlte verletzungsbedingt.
Die Leipziger benötigten mindestens ein Tor, um den Aufstieg zu ermöglichen, doch davon war zumindest in den ersten 20 Minuten wenig zu merken. Die Sachsen überließen Verl weite Teile des Spielfelds und präsentierten sich erstaunlich passiv.
Folgerichtig gehörte den Ostwestfalen die erste Chance: Nach einer flachen Hereingabe des agilen Schikowski hatte Schallenberg viel Platz, machte aber wenig draus. Sein Rechtsschuss verfehlte sein Ziel recht deutlich (9.). Doch viel mehr gelang Verl trotz der Feldüberlegenheit auch nicht - und Leipzig wurde immer stärker. Wolfs abgefälschter Drehschuss landete auf dem Tornetz (36.), die anschließende Ecke entschärfte SCV-Keeper Brüseke mit viel Mühe. Urban hatte wuchtig auf das Tor geköpft. Fünf Minuten später kam auch Zickert mit dem Schädel an den Ball, diesmal flog das Leder über das Tor hinweg.
Vorteil Leipzig dank Stöckners Eigentor
Kurz vor der Pause klingelte es dann doch, und das auf kuriose Weise. Guderitz parierte klasse bei einem Kopfball von Langesberg, beim anschließenden Konter flankte Salewski von halbrechts nach innen. Eigentlich ungefährlich, doch Kapitän Stöckner verlängerte per Kopf derart unglücklich, dass das Leder hinter Brüseke im Tor einschlug (45.). 1:0 für Leipzig, gleichzeitig der Pausenstand und ein Ergebnis, dass für die Sachsen ausreichend gewesen wäre.
Turbulent ging's auch zu Beginn von Hälfte zwei zu. Yildirims Schlenzer sorgte gleich mal für Torgefahr, verfehlte jedoch knapp den Leipziger Kasten. In der 52. Minute verletzte sich Referee Arne Aarnink, der vierte Offizielle Franz Bokop übernahm nach mehreren Minuten Unterbrechung.
Schikowski auf Schallenberg - 1:1
Eine Pause, die Verl offenbar besser bekam. Yildirim zog aus 16 Metern mit links ab, das Leder flog nur einen Meter am Kasten vorbei (64.). In der 73. Minute war aber das 1:1 perfekt: Schikowski flankte von rechts, das Leder flog an Freund und Feind vorbei - und landete bei Schallenberg. Aus 16 Metern traf er gegen die Laufrichtung von Guderitz ins rechte untere Eck.
Nun war Verl wieder in Liga drei, und Leipzig tat zu wenig, das zu ändern. Zwar ließen es die Sachsen an Einsatz wahrlich nicht vermissen, doch in der Offensive fehlte die Durchschlagskraft. Verl hingegen hatte durch Schikowski (76., Guderitz parierte) und Haeder (90. und 90.+7, knapp vorbei) drei weitere gute Möglichkeiten.
Zwölf Minuten wurden wegen der Referee-Verletzung nachgespielt, Leipzig warf gerade in den Schlussminuten alles nach vorne. Der eingewechselte Hajrulla köpfte noch einmal knapp über das Tor (90.+9), kurz danach hatte es Verl überstanden und durfte den Drittliga-Aufstieg feiern. Die enttäuschten Sachsen verloren in der ganzen Saison nur ein einziges Spiel, müssen aber dennoch in der Regionalliga bleiben.