In zuletzt gewohnter DFB-Praxis wurde Joshua Kimmichs Nominierung am Mittwoch bekanntgegeben. Soap-Schauspieler Wolfgang Bahro, bekannt aus der RTL-Vorabendserie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten", verkündete die Berufung auf Instagram: "Ich habe die Ehre, einen weiteren Nationalspieler zu nennen, der bei der Europameisterschaft mitmachen wird."
Kimmichs Berufung stand außer Frage, wohl aber in den vergangenen Monaten, auf welcher Position Nagelsmann mit dem gebürtigen Schwaben plant. In den beiden zurückliegenden Länderspielen gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) hatte der Bundestrainer Kimmich als Rechtsverteidiger aufgeboten. Auf dieser Position hatte er in beiden Spielen überzeugt (kicker-Noten 2,5 und 3,0). Auch beim FC Bayern wurde Kimmich im Laufe der Rückrunde vom defensiven Mittelfeld auf die rechte Abwehrseite gezogen.
Dort trumpfe er zuletzt auf und sammelte zahlreiche Argumente für diese ihm neue alte Rolle: Unter anderem gelang ihm als Rechtsverteidiger das entscheidende Kopfball-Tor im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Arsenal.
Große Erwartungen von allen Seiten
Im Nationalteam gehört Kimmich zu den erfahrenen Akteuren. Seit der Europameisterschaft 2016 nahm er an allen großen Turnieren teil, im vergangenen Jahr führte er die DFB-Auswahl teilweise als Kapitän an.
Auf Kimmich ruhen große Hoffnungen und Erwartungen - die er allerdings auch selbst schürt. Nach dem WM-Aus in Katar hatte er Befürchtungen geäußert, dass seine Generation als eine Enttäuschung in die Geschichte der Nationalmannschaft eingehen wird. "Wir haben jetzt eine Riesenchance mit der Heim-EM", hatte er schon im Frühjahr 2023 angekündigt: "Das sollte für uns Motivation genug sein. Ich hoffe, wir haben unsere Lehren gezogen."