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VBL: Ein Klassiker im Umbruch

Probleme und neue Möglichkeiten

VBL: Ein Klassiker im Umbruch

Die TAG Heuer Virtuelle Bundesliga befindet sich im Umbruch.

Die TAG Heuer Virtuelle Bundesliga befindet sich im Umbruch. kicker eSport

Die TAG Heuer Virtuelle Bundesliga war schon immer ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite hoch angesehen und auf der anderen Seite immer mit einem faden "Cheater"-Geschmack behaftet. Bisher war es in der VBL immer so, dass jeder der 18 zur Wahl stehenden Bundesligavereine eine Gesamtwertung von 85 hatte. Insgesamt gabt es jeweils drei Online-Saisons für PlayStation 4- und Xbox One-User, die von Oktober bis Dezember 2016 ausgetragen wurden. 90 Spiele mussten monatlich gespielt werden. Der Tabellenführer jeder Online-Saison ist dann für das große Finale qualifiziert. Doch genau hier lag auch das größte Gefahrenpotenzial. 90 Spiele ohne Niederlage? Ein fast unmögliches Unterfangen. In der Szene sind die Tricks der angeblichen Unbesiegbarkeit bekannt und kaum einer scheint nach Aussagen mancher Szenekundigen wirklich die 90 Spiele ohne "mogeln" bestanden zu haben. Damit tut man aber gleichzeitig den fairen Spielern Unrecht, denn die gibt es natürlich auch. Doch ein kleiner Teil bringt den Wettbewerb immer wieder in Misskredit. Ein Problem, dem sich EA SPORTS auch nach jeder abgelaufenen Season stellen muss. Aufwendige Kontrollen mussten immer wieder ausgeführt werden, um die Legalität zu wahren. Dennoch konnte man nie wirklich komplett sicher sein. Hier herrscht Handlungsbedarf seitens der Veranstalter.

Neue Möglichkeiten durch FUT

zum Thema:

Eine große Änderung hat die VBL bereits unternommen: es wird nur noch im Ultimate Team (FUT)-Modus gespielt - zumindest ab den Live-Qualifikationsturnieren. Eine Entscheidung, die mitten in der Saison vielleicht etwas spät kommt, denn die Saison wurde noch in der normalen Variante gespielt und auch die K.o.-Turniere zur Qualifikation der Live-Cups wird im alten VBL-Format ausgetragen. Dieses Hin und Her dürfte vor allem für die Profis ärgerlich sein, denn jeder Modus spielt sich anders. Doch im Finale haben alle 16 Finalteilnehmer die gleichen Voraussetzungen im Kampf um die Schale und das Preisgeld. Beide Preise können sich sehen lassen. Insgesamt sind 25.000 Euro ausgelobt, wovon der Turniersieger 15.000 Euro erhält.

Doch auch hier müssen die Veranstalter der VBL möglicherweise bald nachlegen. Der FIFA Interactive World Cup (FIWC) macht es vor. Ein ganzer Apparat von Turnieren ermöglicht immerhin ein Preisgeld von insgesamt 1,3 Millionen US-Dollar. Und obwohl beim FIWC auch noch nicht alles rund läuft, müssen sich die Veranstalter der VBL als offizielles Bundesliga-Turnier für die nächste Saison einiges überlegen. Die ersten Schritte sind getan. Angefangen mit dem FUT-Modus, sollte auch die Sicherheit und Preisgeldentwicklung ein Thema sein. Hinzu eröffnen sich auch Fragen nach dem Turniermodus. Lohnt es sich eine ähnliche Größe wie bei einem FIWC aufzufahren? Womöglich muss man sich auch in Zukunft mit den eSportlern der Bundesligavereine zusammensetzen. Pläne in diese Richtung soll es bereits geben.

Der amtierende Meister Daniel Butenko will seinen Titel verteidigen.

Der amtierende Meister Daniel Butenko will seinen Titel verteidigen. kicker eSport

In den nächsten Monaten besucht die VBL insgesamt vier Städte, in denen die Live-Qualifikationen ausgetragen werden. Zwischenzeitlich folgen die Wildcard-Turniere. Und wie in jedem Jahr stellt sich die Frage: wird der amtierende Meister die Titelverteidigung schaffen? Bisher ist dies noch keinem gelungen. Daniel Butenko versucht es in diesem Jahr. Feststeht aber schon eins, er wird diesmal komplett andere Bedingungen haben, als in den Jahren zuvor. Im Interview mit EA SPORTS hatte Butenko erzählt, dass er sich aktuell noch keine großen Gedanken über sein Team macht, gleichzeitig aber schon angekündigt, dass Spieler wie Boateng, Reus oder Aubameyang nicht fehlen werden. Für die TAG Heuer Virtuelle Bundesliga wird der Ultimate Team-Modus mit Sicherheit mehr Möglichkeiten eröffnen. Man darf gespannt sein, wie sich das Turnier in der nächsten Saison ´präsentieren wird, denn das sich noch einiges tun muss ist klar. Die Chance, noch größer zu werden, sollte man in jedem Fall nutzen. Es würde dem FIFA eSport gut tun.

Nicole Lange

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